AUTO ZEITUNG 25/2024: Das sind die Themen!
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Die Themen der AUTO ZEITUNG 25/2024: 50 neue Modelle für 2025 in der Übersicht, großer Kleinwagen-Test um Skoda Fabia & Co. sowie acht Dachboxen im Check. Das und viele weitere Tests, Reportagen und Neuheiten!
Liebe Leserinnen und Leser,
so, das hätten wir. Die US-Wahl ist durch, und die Prognostiker haben Ruh'. Endlich. Erstaunlich, wie die Demoskopen-Branche mal wieder daneben lag. Ein "superknappes Rennen" sollte es werden, und Frau Harris hätte "gute Chancen", wenn nur Taylor Swift rechtzeitig mit den Fingern schnippen würde. Das Ausbleiben eines Wahlerfolgs der Demokraten macht – wenigstens in diesem Zusammenhang – Mut. Ganz so verrückt sind sie auf der anderen Seite des Atlantiks offenbar doch nicht, dass ein Popstar den Anführer bestimmt. Soweit kommt's noch! Aber halt: Wenn es ein Popstar nicht ist, dann vielleicht ein erfolgreicher Unternehmer? Der Typ, der hier gerade auf der Bühne herumspringt, ist Elon Musk, der reichste Mann der Welt. Der Mann daneben ist der demnächst (wieder) mächtigste. Auf hiesige Verhältnisse heruntergebrochen stünde am Rednerpult (noch) Olaf Scholz. Dass einer von Deutschlands Superreichen die Rolle des Clowns übernehmen würde, ist schwer vorstellbar.
Dem Tenor der Kommentare zur US-Wahl nach dürfen wir annehmen, dass uns Ärger ins Haus steht. Donald Trump hat ein Problem mit dem Land seiner Vorfahren, dem Großvater Friedrich aus Kallstadt an der Weinstraße 1885 im Alter von nur 16 Jahren den Rücken kehrte, um in die USA auszuwandern. Als Wehrdienstflüchtling, so wurde es notiert (Hier gehts zur Reportage, in der wir mit dem Cadillac Escalade auf Spurensuche von Trumps deutschen Wurzeln unterwegs waren).
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Spannende Themen in der AUTO ZEITUNG 25/2024
Seine "german roots" sind Trump egal, die Autohersteller hingegen nicht. Schon in seiner ersten Amtszeit wütete er gegen die Deutschen und drohte mit hohen Importzöllen (Aktueller Stand der E-Auto-Zölle gegen China). Was ihm entging war die Tatsache, dass der größte Auto-Exporteur der USA nicht etwa GM oder Ford hieß, sondern BMW, der im Werk Spartanburg (South Carolina) seine X-Modelle fertigt und in 120 Länder der Welt verschifft. Gegenzölle hätten also auch Jobs in den USA gefährdet. Welche Drangsalierungsmaßnahmen die künftige US-Administration umsetzen wird, weiß zur Stunde niemand. Sicher ist nur, dass die Europäer mit wachsender Skepsis nach Westen blicken. Ein Poltergeist im Oval Office? Wär' Opa doch bloß in Kallstadt geblieben …
Welche Rolle spielt eigentlich Trumps neuer bester Freund Elon Musk? Der schillernde, bisweilen irrlichternd wirkende Multimilliardär soll einen dreistelligen Millionenbetrag in Trumps Kampagne gepumpt haben. Was ist die Gegenleistung? Unbestreitbar kann Musk Großes bewegen. Für viele ist der Tesla-Gründer eine Art Lichtgestalt, der es gelang, in einer beinharten Branche wie der Autoindustrie Fuß zu fassen. Ein cooler Macher, der mit fortschrittlich wirkenden E-Mobilen die etablierten Autosaurier vor sich her treibt. Für seine Fans ist klar: Der Typ kleckert nicht, er klotzt. Tesla ist Musk, und Musk ist Tesla.
Die Symbiose kann allerdings auch nach hinten losgehen. Es braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, dass Tesla in Europa ein verheerender Image-Schaden droht, sollte Elon Musk seine Nähe zum umstrittenen Präsidenten in spe weiter so vehement zur Schau stellen. Ein von eigenen Interessen getriebener Autobauer als Präsidentenflüsterer weckt keine Sympathien. Dann lautet die Gleichung: Tesla ist gleich Musk ist gleich Trump. Oder frei nach der berühmten VW Golf-TV-Werbung Ende der 80er-Jahre: "Papa, was soll ich denn sagen?" "Sag’ einfach, wir fahren Trump."
Ihr Stefan Miete