AUTO ZEITUNG Classic Cars 05/2025: Das sind die Themen
Die Branche ist im Wandel: Alteingesessene Marken gehen in großen Konzernen auf oder krempeln ihre Modellpalette um. Ist wirklich nur die Elektromobilität schuld daran? Verfolgen Sie unabhängig vom Oldtimer-Hobby, was derzeit in der Automobilbranche geschieht? Droht der große Marken-Kollaps? Oder sehen Sie die Veränderungen ganz entspannt? Schließlich war die Automobilindustrie schon immer im stetigen Wandel. Beispiel Bulli: Der Aufschrei bei den Fans des legendären VW war groß – ausgerechnet im Jubiläumsjahr: Der neue T7 entstand gemeinsam mit Ford und wird sogar bei Ford Otosan gebaut.
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Doch beim Blick in die Historie entdecken wir eine große erste Gemeinsamkeit: Es war Alfred Haesner, Leiter der Technischen Entwicklung bei VW, der dem von Ben Pon skizzierten T1 das Laufen beibrachte. Genau jener Haesner wechselte wenige Jahre später zu Ford – und entwickelte dort den FK 1000, also den "Ur-Transit". In gewisser Weise schließt sich also derzeit gerade ein Kreis. Ein weiteres Beispiel – schauen wir nach Rüsselsheim: 1924 stellte Opel das Modell "4 PS" vor, genannt Laubfrosch. Bei Citroën war man bald der Meinung, dass Opel ihren zwei Jahre zuvor präsentierten Typ C kopiert habe. Es kam zum Prozess, letztendlich sah das Kammergericht Berlin aber genug Unterschiede im Detail, um den Vorwurf zu kippen.
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Die Themen der neuen AUTO ZEITUNG Classic Cars 05/2025
Heute sind Opel und Citroën unter dem Dach des Stellantis-Konzern vereint. Zu diesem gehört mit Chrysler auch eine Marke, die schon seit den 50er-Jahren verzweifelt nach Partnern sucht: Die Amerikaner übernahmen ab 1957 Simca, versuchten sogar, in der traditionell kaum durchschaubaren britischen Autoindustrie Fuß zu fassen. 1978 zogen sie sich aus Europa zurück, bevor sie 1995 die letztendlich krachend gescheiterte Ehe mit Daimler-Benz eingingen. Was, wenn sie gehalten hätte? Wäre die X-Klasse dann kein Renault-/Nissan-Derivat, sondern ein umgelabelter Dodge RAM geworden? So wie der Sprinter in den USA auch als Dodge und sogar Freightliner verkauft wurde? Nicht immer sind die Dinge so einfach wie bei der heutigen Marke Audi, die durch einen Zusammenschluss mehrerer Marken entstand und das auch sehr offensiv mit den vier Ringen der früheren Auto Union symbolisiert.
Kooperationen und Zusammenschlüsse sind also gar nicht so selten in der Automobilhistorie, auch Krisen gab es immer wieder. Die Frage ist für uns Oldtimerfreunde natürlich, wie "unsere" Marke daraus hervorgeht: Was heißt das für die Klassiksparte, sofern vorhanden? Gerät die Firmen-Geschichte in Vergessenheit, wenn man nur nach vorn in die Ära der E-Mobilität guckt? Oder bekommt man zum Beispiel seine DS-Ersatzteile künftig beim Opel-Händler? Schön wärs, allein es fehlt der Glaube. Lassen Sie sich nicht entmutigen, genießen Sie Ihr Hobby – und unsere aktuelle Ausgabe! Wir wünschen viel Vergnügen.