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Geht auch ganz einfach:

Audi Q3/BMW X1/Volvo XC40: Test Q3 fordert die Konkurrenz heraus

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Audi Q3, BMW X1 & Volvo XC40 im Test
  2. Fahrkomfort: BMW X1 mit Spitzenwerten
  3. Motor/Getriebe: Volvo XC40 bildet das Schlusslicht
  4. Fahrdynamik: Audi Q3 mit dem besten Sprint
  5. Umwelt/Kosten: Volvo XC40 überzeugt durch niedrigsten Grundpreis
  6. Technische Daten Audi Q3, BMW X1 & Volvo XC40
  7. Fazit

Der neue Audi Q3 misst sich im Test mit dem BMW X1 und dem Volvo XC40. So viel sei verraten: Die drei Kompakt-SUV schenken sich nichts!

Sieben Jahre währte die Karriere der ersten Audi-Q3-Generation, die sich weltweit rund 1,1 Millionen Mal verkaufte. Der BMW X1 und Volvo XC40 repräsentieren die immer größer werdende Konkurrenz. Gegen diese konnte sich das in die Jahre gekommene Premium-SUV unter anderem wegen des eher begrenzten Raumangebots immer weniger gut in Szene setzen. Nicht zuletzt beim Platz soll die zweite Generation des kompakten Ingolstädters auch dank des um acht Zentimeter gewachsenen Radstands einen Fortschritt bringen und durch den gewonnenen Raum mehr Komfort und höheren Nutzwert bieten. Zudem spendierte Audi der Neuauflage des Erfolgsmodells neben einem neuen Bedienkonzept auch ein erweitertes Angebot an Infotainment-Assistenzsystemen. Derart gerüstet stellt sich der neue Audi Q3 35 TFSI mit 150 PS starkem Turbobenziner einem ersten Vergleich mit seinen beiden Premium-Konkurrenten BMW X1 und Volvo XC40. Mehr zum Thema: Alle SUV-Artikel

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Der neue Q3 im Video:

 
 

Audi Q3, BMW X1 & Volvo XC40 im Test

Der Größenzuwachs des neuen Audi Q3 gegenüber seinem Vorgänger ist nach dem Einsteigen unmittelbar spürbar. So kommen Fahrer und Beifahrer in den Genuss von jeweils rund drei Zentimeter mehr Innenbreite und -höhe. Der Ingolstädter bietet damit in der ersten Reihe am meisten Bewegungsfreiheit. Beim Volvo schränkt vor allem das optionale Panorama-Glasdach das Raumgefühl ein, während beim BMW der vergleichsweise eng geschnittene Fußraum zu nennen ist. Auf der Rückbank herrschen im neuen Q3 die besten Platzverhältnisse im Vergleich. Nur die coupéhafte Karosserie schränkt die Kopffreiheit hinten ein wenig ein. Mit nunmehr 530 bis 1525 Liter bietet der Audi zudem das größte Ladevolumen. Der BMW rangiert mit 505 bis 1550 Liter nur knapp dahinter, während der Volvo (460 – 1336 l), spürbar weniger aufzuweisen hat. Dafür ist der Audi aber nicht ganz so variabel wie der BMW mit optional umklappbarem Beifahrersitz (150 Euro) und der Volvo mit komplett ebenem Kofferraumboden bei umgelegter, allerdings nur asymmetrisch zweigeteilter Rückbank. Mit 1,8 Tonnen darf der Q3 35 TFSI dafür 100 Kilogramm mehr als der BMW und sogar 200 Kilogramm mehr als der Volvo an den Haken nehmen. Zugelegt hat der neue Audi Q3 auch bei der Sicherheitsausstattung. Neben einem Spurhalte- ist bei ihm beispielsweise mit dem Spurwechselassistenten ein Feature serienmäßig, das es bei Volvo nur gegen Aufpreis und für den BMW gar nicht gibt. Teilautonomes Fahren erlauben auf Wunsch alle drei Kontrahenten, der BMW X1 allerdings nur in Stop & Go-Situationen, Audi Q3 und Volvo XC40 auch bei höheren Geschwindigeinkeiten. Die mit Abstand meisten Ausstattungsdetails in puncto Sicherheit bietet der Volvo, der serienmäßig unter anderem eine Verkehrszeichenerkennung, einen Kreuzungsassistenten und – seiner schwedischen Herkunft aus dem Land der Elche geschuldet – eine Großtiererkennung innerhalb des serienmäßigen Notbremsassistenten bietet. Dafür fällt der Schwede bei der Qualitätsanmutung gegenüber dem äußerst solide verarbeiteten BMW und dem Audi mit seinen besonders hochwertig wirkenden Materialien ein wenig ab.

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Fahrkomfort: BMW X1 mit Spitzenwerten

Der Audi Q3 tritt zu diesem Test mit straff gepolsterten Sportsitzen inklusive variabler Kopfstützen und 4-Wege-Lordosenstützen (Paketpreis: 700 Euro) an. Die 490 Euro teuren Pendants des BMW bieten zwar noch etwas mehr Halt, sind dafür aber im Becken- und Rückenbereich recht eng geschnitten. Die großzügig dimensionierten Sitze des Volvo mit einstellbarer Beinauflage (110 Euro) sind nicht so straff wie die des Audi, bieten zudem auch weniger Unterstützung als die des BMW. Objektiv liegt der Sitzkomfort für Fahrer und Beifahrer in allen drei Kandidaten auf gleichem Niveau, ein Ranking ist somit von den jeweiligen persönlichen Vorlieben abhängig. In der zweiten Reihe sitzt es sich auf den gut konturierten, in Längsrichtung um 16 Zentimeter verschiebbaren Audi- Sitzen am besten, im Volvo mit seinen kleinen Türausschnitten und den kurzen Sitzflächen vergleichsweise am schlechtesten. Der Schwede verliert weitere Punkte wegen seines hohen Innengeräuschpegels, während der Audi Q3 die leicht höheren Dezibel- Messwerte gegenüber dem BMW X1 mit dem etwas besseren Geräuscheindruck zumindest teilweise wettmachen kann. Mit einem konventionellen Fahrwerk ausgerüstet, kann der Audi beim Federungskomfort mit dem BMW, der als Einziger des versammelten Trios über adaptive Dämpfer (500 Euro) verfügte, nicht mithalten. Mit seiner eher straffen Grundabstimmung reagiert der Ingolstädter recht hölzern auf Fahrbahnunebenheiten und überträgt permanent eine leichte Unruhe in den Aufbau. Die Insassen des BMW bleiben von derartigen Unbilden wegen der deutlich besser entkoppelten Karosserie weitgehend verschont. Der Volvo ist zwar weicher abgestimmt als der Audi, gibt sich im Ansprechverhalten auch wegen seiner 19-Zoll-Optionsbereifung (590 Euro, ab Ausstattung Momentum: 2200 Euro) aber ähnlich hölzern, vor allem im beladenen Zustand.

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Motor/Getriebe: Volvo XC40 bildet das Schlusslicht

Bei der Laufkultur kann der Vierzylinder des Audi Q3 nicht ganz mit den hubraumgleichen Dreizylinder- Aggregaten des BMW X1 und des Volvo XC40 mithalten. Vor allem unter Volllast drängt das Triebwerk mit einem prägnanten Dröhnen in den Vordergrund und wirkt angestrengt. Der Audi entschädigt dafür aber mit den besten Fahrleistungen: Mit 9,8 Sekunden von null auf 100 km/h bleibt der Ingolstädter als Einziger unter der Zehn- Sekunden-Marke, ermöglicht zudem mit 207 km/h die größte Höchstgeschwindigkeit. Hinzu kommt der günstigste Testverbrauch von durchschnittlich 8,1 Liter Super/100 km, ein Zehntelliter weniger als beim BMW. Insgesamt kann die Audi-Antriebseinheit aber nicht vollends überzeugen, weil im Teillastbereich immer wieder ein gefühltes Ruckeln im Antriebsstrang auftreten kann und das Siebengang- Doppelkupplungsgetriebe (2000 Euro) sich bei der Wahl der passenden Übersetzungsstufe mitunter etwas zu viel Zeit lässt. Das kann die ebenso sanft wie schnell operierende automatisierte Schaltbox (2100 Euro) des BMW besser, die damit ihren Teil dazu beiträgt, dass der X1 sein nominelles Leistungsmanko gegenüber Audi und Volvo recht gut kaschieren kann. Als einziger handgeschalteter Kandidat in diesem Test markiert der Volvo XC40 in allen genannten Bereichen das Schlusslicht – mit Ausnahme der Laufkultur, denn sein Dreizylinder-Turbo weist zwar ein leichte Anfahrschwäche auf, geht ansonsten aber über den gesamten Drehzahlbereich angenehm zurückhaltend zu Werke. Eine Automatik ist für den Volvo derzeit nicht verfügbar.

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Fahrdynamik: Audi Q3 mit dem besten Sprint

Auf der Handlingstrecke scheint man schnell Vertrauen in den Audi Q3 aufbauen zu können. Seine um die Mittellage etwas indirekte Progressivlenkung liefert im Dynamik- Modus eine gute Rückmeldung. Zielgenau lässt sich der Audi durch die mittelschnellen und schnellen Biegungen der ersten beiden Streckenabschnitte manövrieren. Kurz vor dem Ende der Runde überrascht der Ingolstädter dann aber beim zackigen Einlenken in eine enge Links-Rechts-Kurvenkombination zurück auf die Start-und-Zielgerade mit einem ebenso unerwarteten wie rigorosen Eingreifen seines Stabilisierungsprogramms, das nach dem vehementen Abbremsen die Leistung auch erst mit Verzögerung wieder freigibt. Im Slalom- Parcours wirkt sich dieses Phänomen nochmals negativ auf die Vorstellung des Audi aus. Bei schneller Kurvenfahrt zeigt der Q3 zudem ausgeprägtere Lastwechselreaktionen als seine beiden Konkurrenten BMW X1 und Volvo XC40. Punkte macht der Ingolstädter dafür mit der besten Traktion und seiner standfesten Bremse gut, die ihn im betriebswarmen Zustand aus 100 km/h nach nur 33,7 Metern zum Stillstand bringt.

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Umwelt/Kosten: Volvo XC40 überzeugt durch niedrigsten Grundpreis

Mindestens 35.700 Euro kostet es, einen Audi Q3 35 TFSI S tronic sein Eigen zu nennen. Der BMW X1 sDrive18i Steptronic (34.450 Euro) liegt leicht, der Volvo XC40 T3 (32.050 Euro) etwas deutlicher darunter. Durch die Addition der Aufpreise für die testrelevante Ausstattung ändert sich an dieser Relation nur wenig. Weil die Kontrahenten in praktisch allen übrigen Bewertungspunkten des Kostenkapitels auf einem Niveau liegen, sichert sich der Volvo den Kapitelsieg. Für alle drei Kontrahenten gilt: Ihre Preislisten bieten mannigfaltige Möglichkeiten, den Kaufpreis spielerisch auf 50.000 Euro und mehr zu treiben.

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Technische Daten Audi Q3, BMW X1 & Volvo XC40

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Für einen Sieg reicht es für den neuen Audi Q3 bei dessen ersten Vergleichstest-Auftritt nicht ganz. Seinem gewachsenen Raumangebot, der umfangreicheren Sicherheitsausstattung und der gelungenen neuen Bedienung steht der fehlende Feinschliff in den Bereichen Antrieb und Fahrwerk gegenüber. Sein Versprechen, komfortabler als der Vorgänger geworden zu sein, kann er damit nicht einlösen. Den Sieg fährt damit der BMW X1 ein, der auch dank seiner optionalen M Sportlenkung und den ebenfalls aufpreispflichtigen adaptiven Dämpfern nicht nur auf der Handlingstrecke, sondern auch in der Komfortwertung die bessere Figur abgibt. Dem Volvo XC40 bleibt da nur der dritte Rang. Für den Schweden sprechen aber seine geradezu vorbildliche Sicherheitsausstattung und der vergleichsweise günstige Preis.

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