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Geht auch ganz einfach:

Audi Q3 TFSI/Mercedes GLA 200/Skoda Karoq TSI: Test Starker Sieg für den Karoq gegen Q3 & GLA

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Skoda Karoq im Kompakt-SUV-Test
  2. Fahrkomfort im GLA am ausgeprägtesten
  3. Motor/Getriebe: Alle drei SUV sprintstark
  4. Q3 mit größter Fahrdynamik
  5. Umwelt/Kosten: Karoq am günstigsten
  6. Fazit

Nach dem großen Skoda Kodiaq soll nun auch der Yeti-Nachfolger Karoq kräftig in der SUV-Gemeinde mitmischen. Mit seinem 1,5-Liter-Turbobenziner knöpft sich der Tscheche gleich einmal die deutschen Premium-Verkaufsschlager Audi Q3 und Mercedes GLA vor.

Es ist schon ungewöhnlich, dass sich ein Auto acht Jahre nach seiner Vorstellung immer noch sehr gut verkauft. Doch der Skoda Yeti war von Beginn an etwas Besonderes. Seine kantig kompakte Form, die variable Einrichtung und das luftige Raumgefühl bescherten ihm weltweit eine riesige Fan-Gemeinde und stabile Absatzzahlen. Zuletzt wurde der Tscheche sogar in vier Werken gleichzeitig gebaut, um die große Nachfrage vor allem aus Asien zu befriedigen. Gut 700.000 Stück waren es insgesamt. Jetzt kommt der Nachfolger – weniger polarisierend im Design, dafür aber mit viel mehr moderner Technik aus der neuen SUV-Familie des VW-Konzerns. Ab 24.290 Euro steht der 4,38 Meter lange Skoda Karoq im Schaufenster. Damit ist er auf den ersten Blick nicht viel günstiger als der große Skoda Kodiaq. Doch Vorsicht: Zur Markteinführung kommen alle Karoq zunächst einmal mindestens in hochwertiger und üppiger Ambition-Ausstattung daher. Ein guter Anlass, um dem jüngsten Tschechen im Test ein paar deutsche Premium-Gegner gegenüberzustellen. In der 150-PS-Benziner-Klasse trifft er so erstmals auf Audi Q3 und Mercedes GLA.

Der Skoda Karoq im Video:

 
 

Skoda Karoq im Kompakt-SUV-Test

Das eigenständige Skoda-Design ist beim Karoq zwar zu erkennen – die Nähe zu VW Tiguan und Seat Ateca aber auch. Und so kommt einem gerade im Innenraum vieles bekannt vor. Ein Nachteil ist das sicher nicht. Schließlich gibt es vorne wie hinten richtig viel Platz, eine vorbildliche Kopffreiheit und eine kaum zu verbessernde Ergonomie. Einstiegs- und Sitzhöhe, Rundumsicht und vor allem die kinderleichte Bedienung des Karoq sind mustergültig. Dass dies bei Kompakt-SUVs keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen Audi Q3 und Mercedes GLA. Obwohl beide Modelle sogar länger sind als der Skoda, zeigt der Test, dass sie längst nicht so viel Bewegungsfreiheit im Innenraum bieten. Im Q3 sitzt man relativ hoch unter dem gewölbten, niedrig verlaufenden Dach. Und im GLA wird man von der mächtigen Armaturen- und Mittelkonsole eingeengt. Auf der Rückbank fühlt man sich hier gar wie in die zweite Klasse verbannt. Durch das optionale Varioflex-Sitzsystem mit verstell- und verschiebbaren Einzelsitzen im Fond (390 Euro) kann man im Skoda dagegen sogar die Beine überschlagen. Weil sich die Sitze obendrein einfach ausbauen lassen, wächst das Ladevolumen auf bis zu 1810 Liter. Doch schon in Standard-Konfiguration (521 bis 1630 Liter) bietet der Tscheche unschlagbar viel Platz im Heck. Der Blick in den Gepäckraum des Mercedes (421 bis 1235 Liter) enttäuscht dagegen. Immerhin setzt der GLA noch den Maßstab bei der Sicherheitsausstattung. Allerdings lässt sich auch der Skoda für wenig Geld mit Abstandstempomat, Spurassistenten oder Verkehrszeichenerkennung ausrüsten. Notbremsassistent und SOS-Taste sind ohnehin Standard. Dass der Audi das älteste Modell im Test-Trio ist, merkt man spätestens jetzt, denn er bietet das nicht einmal gegen Aufpreis. Doch schon für 2018 ist der Nachfolger des Q3 mit dann sämtlichen modernen Assistenzsystemen angekündigt.

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Fahrkomfort im GLA am ausgeprägtesten

Mit dem gediegenen Fahrkomfort der größeren SUVs kann keiner der drei mithalten. Zwar sind die Vordersitze durchweg sehr bequem und langstreckentauglich, beim Federungskomfort muss man aber schon wegen der überwiegend sportlichen Fahrwerksauslegung Abstriche machen. Vor allem der Audi Q3 hinterlässt durch seine zackigen Aufbaubewegungen und die großen 19-Zoll-Räder auf schlechteren Straßen einen sehr zappeligen Eindruck, der sich erst bei schwerer Beladung bessert. Da versprüht der Skoda doch eine viel entspanntere Aura, auch wenn er als Fronttriebler mit der einfachen Verbundlenker-Hinterachse leben muss – bei den Allrad-Modellen wird eine aufwändigere Mehrfachlenkerachse verbaut. Die einfacher konstruierte Verbundlenkerachse lässt vor allem Schlaglöcher oder Kanten auf der Fahrbahn deutlich in den Innenraum durch. Mit welligen Pisten und sanften Unebenheiten kommt das Fahrwerk dagegen besser zurecht. Adaptive Dämpfer stehen erst ab 2018 in der Karoq-Preisliste. Der GLA aus diesem Test ist hingegen schon mit elektronisch geregelter Dämpfung (1238 Euro) ausgerüstet und meistert die Anforderungen auf der Komfort- Teststrecke am besten. Allerdings bleibt der Grundcharakter selbst im Comfort-Modus noch sportlich straff.

 

Motor/Getriebe: Alle drei SUV sprintstark

Kleine Turbo-Benziner mit viel Leistung stehen bei kompakten SUVs hoch im Kurs. Und so dürfte der brandneue 1,5-Liter-Direkteinspritzer mit 150 PS und Zylinderabschaltung eine der beliebtesten Antriebsvarianten im Skoda Karoq werden. Kombiniert mit dem Siebengang-DSG liefert der Turbomotor – abgesehen vom ruppigen Anfahren – eine recht unauffällige Vorstellung ab. Ausreichend kräftig und bis zu mittleren Drehzahlen auch akustisch zurückhaltend, schiebt er den 1,5 Tonnen schweren Tschechen im Test mühelos an. Den Sprint auf Tempo 100 schafft er wie die Konkurrenten auch in weniger als neun Sekunden. Allerdings erreicht man höhere Geschwindigkeiten auf der Autobahn nicht ganz so spielerisch wie im Mercedes. Besonders der GLA 200 kann seinen kleinen Leistungs- und Hubraumvorteil (siehe technische Daten rechts) nämlich gut umsetzen. Er schafft den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in 8,4 Sekunden und zeigt bei der Verbrauchsmessung das größte Sparpotenzial. Allerdings serviert die Elektronik im Comfort- und Eco-Modus dafür auch konsequent hohe Gänge und niedrige Drehzahlen. Wer also auf ruhiger Landstraßenfahrt doch einmal spontan überholen will, braucht etwas Geduld, bis das Getriebe reagiert. Bei sportlicher Fahrt im passenden Programm des Dynamic Select (95 Euro) passt die Abstimmung besser. Wie viel Fahrspaß auch kleine Turbo-Motoren bringen können, demonstriert der drehfreudige 1,4-Liter-TFSI mit knackiger Sechsgang-Handschaltung im Audi. An die Beschleunigungs- und Verbrauchswerte des Mercedes kommt er allerdings nicht heran.

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Q3 mit größter Fahrdynamik

Dafür wieselt der kleine Ingolstädter regelrecht um die Pylonen im Slalom und über den Handlingparcours, obwohl der Q3 mit 1475 kg das schwerste Auto im Test ist. Doch die direkte Lenkung und das straffe Fahrwerk zeigen Wirkung. Auch der GLA lässt nichts anbrennen. Er fühlt sich im geschärften Sportmodus des Dynamic-Select-Systems wegen der geringen Aufbaubewegungen eher nach A-Klasse als nach SUV an. Zur Kurvenhatz wird man dagegen im Skoda kaum verleitet. Er kann dennoch zügig um enge Kurven bewegt werden. Untersteuer- und Seitenneigung sind aber bei ihm am stärksten ausgeprägt – und das ESP hält die Zügel stets sehr straff in der Hand. Weil der Tscheche aber sensationelle Bremswerte abliefert (rund 32 Meter Bremsweg aus 100 km/h), sammelt er in diesem Kapitel die meisten Punkte.

 

Umwelt/Kosten: Karoq am günstigsten

Obwohl er das geräumigste Auto mit der besten Ausstattung in diesem Test ist, behauptet sich der neue Skoda Karoq mit Abstand als günstigstes Auto. Selbst mit der Top-Ausstattung Style mit Doppelkupplungsgetriebe (29.890 Euro) bleibt er unterhalb der 30.000er Marke. Die wird von den Premium-Kontrahenten Audi Q3 (ab 30.450 Euro) und Mercedes GLA (32.915 Euro) mit vergleichbaren Motoren schnell überschritten, wohlgemerkt mit weniger Ausstattungsumfang. Und Extras sind bei den deutschen Premiumherstellern teuer. So kostet ein DAB-Radio bei Mercedes 506 Euro, die Freisprecheinrichtung bei Audi 525 Euro – Zutaten, die Skoda serienmäßig liefert. Abstriche müssen Skoda-Fahrer nicht einmal bei den Extras machen. Ob LED-Scheinwerfer, WLAN-Hotspot oder feines Nappaleder – alles ist für den Karoq zu haben. Ab nächstem Jahr wird es für den Karoq optional sogar ein vollelektronisches Cockpit-Display mit verschiedenen Ansichten geben.

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Technische DatenAudi Q3 1.4 TFSI CODMercedes GLA 200
Motor4/4, Turbo4/4, Turbo
Hubraum1395 ccm1595 ccm
Leistung150 PS156 PS
Maximales Drehmoment250 Nm250 Nm
Getriebe6-Gang, manuell7-Gang, Doppelkupplung
AntriebVorderradVorderrad
0-100 km/h8,9 s8,4 s
Höchstgeschwindigkeit204 km/h215 km/h
Leergewicht1385 kg1395 kg
Kofferraum460-1365 l421-1235 l
L/B/H in mm4388/1831/16084439/1804/1494
Testverbrauch8,2 l S/100 km7,5 l S/100 km
Grundpreis30.450 Euro32.915 Euro
Testwagenpreis33.700 Euro34.968 Euro
Platzierung23
Technische DatenSkoda Karoq 1.5 TSI ACT
Motor4/4, Turbo
Hubraum1489 ccm
Leistung150 PS
Maximales Drehmoment250 Nm
Getriebe7-Gang, Doppelkupplung
AntriebVorderrad
0-100 km/h8,9 s
Höchstgeschwindigkeit203 km/h
Leergewicht1378 kg
Kofferraum521-1630 l
L/B/H in mm4382/1842/1603
Testverbrauch7,6 l S/100 km
Grundpreis28.290 Euro
Testwagenpreis29.380 Euro
Platzierung1
 

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Dass der neue Skoda Karoq diesen Vergleichstest gewinnt, dürfte Kenner nicht überraschen. Er ist größer, günstiger und obendrein moderner als die beiden süddeutschen Konkurrenten. Mit einem so deutlichen Ergebnis war aber nicht zu rechnen. Doch der neue Tscheche beeindruckt mit einer umfangreichen Ausstattung, vielen Sicherheitsextras und einer top Verarbeitung. Da fällt es dem dynamischen Audi Q3 fast schwer, seinen Mehrpreis zu rechtfertigen. Kurz vor der Ablösung ergattert er dennoch den zweiten Platz vor dem Mercedes GLA. Der Schwabe punktet am wenigsten mit den SUV-Tugenden Platz und Übersicht, ist zudem noch der Teuerste, liefert aber die besten Fahrleistungen und den niedrigsten Verbrauch.

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