Alfa Romeo Junior (Milano): Preis, Antriebe & Bilder
Das kosten die Junior-Varianten
Bei seiner Premiere noch Alfa Romeo Milano genannt, wurde das neue SUV kurzerhand in Alfa Romeo Junior (2024) umbenannt. Das sind die Hintergründe der Umbenennung, die Antriebe (elektrisch; auch als Veloce, wie mit Verbrennern) und die Preise!
Preis: Alfa Romeo Junior (2024) ab 29.500 Euro
Wow, das ist eine echte Überraschung: Nicht das Auto selbst, sondern dass der Alfa Romeo Milano wenige Tage nach seiner Premiere schon umbenannt wird – in Alfa Romeo Junior (2024). Hintergrund ist, wie der italienische Autobauer in einer Pressemitteilung bekannt gibt, dass die Verwendung der Modellbezeichnung Milano gesetzlich untersagt sei. Obwohl Alfa Romeo eine andere Auffassung dazu habe, sei die Marke bereit, den Namen des SUV zu wechseln. Ein – sagen wir – interessanter Vorgang. Wer bei der Benennung des neuen SUV gepennt hat, wird sich wohl kaum rekonstruieren lassen.
Sei es drum: Der Alfa Romeo Junior (2024) ist das erste vollelektrische SUV der italienischen Automarke und positioniert sich unterhalb des Tonale als Einstiegsmodell im B-Segment. Basierend auf der eCMP2-Plattform (Stellantis), teilt er sich die technische Basis unter anderem mit dem elektrischen Jeep Avenger, der ab 38.500 Euro bestellbar ist. Den etwas höherwertig positionierten Junior preist Alfa Romeo mit 39.500 Euro ein, der Verbrenner kostet exakt 10.000 Euro weniger, der Preis für das elektrische Spitzenmodell Veloce beläuft sich auf mindestens 48.500 Euro (Alle Preise: Stand November 2024).
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Alfa Romeo Junior (2024) im Video:
Antriebe: Wahl zwischen Elektro (Veloce) & Mildhybrid
Der Alfa Romeo Junior (2024) kommt sowohl als Elektroauto als auch als Mildhybrid. Gleich zwei elektrische Varianten stehen zur Auswahl: Als Junior Elettrica leistet der E-Motor 115 kW (156 PS) und ist ab Marktstart verfügbar, der sportlichere Junior Veloce verspätete sich dagegen bis in den Spätherbst 2024 und leistet dafür 207 kW (280 PS) und 345 Nm Drehmoment. Er bildet somit die sportliche Speerspitze der Junior-Derivate. Als Energiequelle dient in beiden Fällen ein 54 kWh großer Akku, der laut Hersteller für Reichweiten von bis zu 410 km (WLTP) taugt. Beim Schnellladen mit 100 kW soll das Akkupaket in weniger als 30 min von zehn auf 80 Prozent aufgeladen sein, verspricht Alfa.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Neben zu den elektrischen Modellen stellt Alfa Romeo auch eine mildhybridisierte Variante mit dem Beinamen Ibrido bereit. Dabei wird der 1,2-l-Dreizylinder-Turbobenziner von einer 48-V-Lithium-Ionen-Batterie und einem E-Motor unterstützt, was in einer Systemleistung von 136 PS (100 kW) mündet. Später soll der Ibrido auch mit dem Allradantrieb Alfa Romeo Q4 erhältlich sein.
Die Konkurrenten:
Exterieur: Ein typischer Alfa Romeo
Der Alfa Romeo Junior (2024) ist aufgrund des charakteristischen Designs sofort als Alfa zu identifizieren, auch wenn der Hersteller beim SUV vieles anders macht. Angefangen mit der Front, fällt sofort der dreieckige Kühlergrill auf, der in gleich zwei Versionen daherkommt: Als "Leggenda" ist im Kühlergrill der historische Alfa-Romeo-Schriftzug eingebettet, während im "Progresso" Kreuz und Schlange aus dem Firmenlogo zu sehen sind (inspiriert vom Alfa Romeo 33 Stradale). Die Frontscheinwerfer weisen eine markante, dreigeteilte Lichtsignatur auf.
Auf große Kühlöffnungen und wilde Linien an der Front folgt ein Profil mit glatten Oberflächen und wenig Kanten, was Ruhe hineinbringt. Das optional farblich abgesetzte Greenhouse drückt den Aufbau optisch und lässt ihn niedriger wirken. Die vierspeichigen Felgen zitieren das Alfisti-Kleeblatt, das als Glücksbringer (besonders im Motorsport) gilt. Am Heck bilden die Rückleuchten mit ebenfalls dreiteiliger Leuchtsignatur zugleich die Abrisskante. Die Maße gibt Alfa Romeo mit 4170 mm Länge, 1780 mm Breite und 1500 mm Höhe an.
Interieur: Klassik trifft Moderne
Auch das Interieur weist ein verspieltes Design auf, das den Alfa Romeo Junior (2024) von seinen Konkurrenten unterscheidet. Das volldigitale Cockpit orientiert sich an der Person am Steuer, so ist auch die Mittelkonsole sowie das 10,25-Zoll-Display des Infotainmentsystems leicht zum Fahrersitz hingeneigt. Erstmals in einem Alfa Romeo ist der Sprachassistent "Hey Alfa" an Bord, der auf die Möglichkeiten von der künstlichen Intelligenz ChatGPT zurückgreifen kann. Ebenfalls neu sind die Features des Navigationssystems, das via EV Routing die Fahrtroute unter Berücksichtigung der Lademöglichkeiten berechnet.
Trotz des großen Touchscreens verfügt das Cockpit über zahlreiche Knöpfe. Was altbacken wirken kann, muss kein Nachteil sein – ganz im Gegenteil, kritisieren wir doch oft die schlechtere Bedienung über Touchflächen. Trotz der kompakten Maße fasst der Kofferraum ganze 400 l. Ein weiterer Laderaum in der Motorhaube (Frunk) bietet im Falle der elektrischen Modelle Platz für das Ladekabel.
Sitzprobe: Sportstudio statt Raumwunder
Im Alfa Romeo Junior (2024) geht es knackig-sportlich statt SUV-typisch aufgebockt und komfortabel zu. Großen Anteil daran haben die sehr griffigen und schicken Sabeltsitze (optional), aber auch das recht kleine Lenkrad. Am Volant stören lediglich die zwei horizontalen Speichen etwas, deren Rückseiten sich nicht optimal greifen lassen. Ergonomischer ist der zur Person am Steuer geneigte Infotainment-Bildschirm, der aber vergleichsweise tief montiert ist und damit wiederum vom Verkehrsgeschehen ablenkt.
Charmant sind die Lüftungsdüsen im Kleeblattdesign, ebenso wie die ausgeformte Behausung der digitalen Instrumente. Diese Liebe fürs Detail hätten wir uns auch für den Fahrmodi-Schalter gewünscht, der im Gegensatz zu den größeren Alfa Romeo im Junior schlicht aus dem Stellantis-Konzernregal stammt. Luftige Verhältnisse finden wir weder in der ersten noch in der zweiten Sitzreihe vor, was bei den kompakten Maßen allerdings auch nicht zu erwarten war. Das steigert dafür nochmals den Sportstudio-Charakter des Junior.
Fahreindruck: Fahrspaß garantiert, wenn auch ohne Sound
Alfa! Mit dem Junior Veloce Elletrica 280 bringt die Marke ab September 2024 Fahrspaß in die elektrische Kompaktklasse. Das liegt nicht nur an der Motorleistung, sondern auch am serienmäßigen Torsen-Differential und an der sportlichen Fahrwerksabstimmung.
Von Elmar Siepen
Alfa Romeo bringt mit dem Milano, Pardon, Junior ein weiteres SUV auf den Markt, das den zahlreichen Konkurrenten Paroli bieten soll. Optisch kann sich der Kleine bereits von seiner Konkurrenz absetzen. Ob er das auch technisch schafft, klärt die erste Fahrt.