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Adblue fürs Auto: Tipps zum Kaufen & Nachfüllen

Das ist beim Kaufen von Adblue zu beachten

Dominik Mothes Redakteur
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Inhalt
  1. Wozu brauchen Diesel Adblue?
  2. "Adblue leer"-Meldung: Kann man Adblue selbst nachfüllen?
  3. Wo kann man Adblue kaufen?
  4. Wie viel kostet Adblue?
  5. Wie hoch ist der Adblue-Verbrauch?
  6. Kann Adblue beim Nachfüllen überlaufen?
  7. Kann Adblue einfrieren?
  8. Kann man Adblue lagern?

Moderne Dieselautos haben einen SCR-Kat, der eine Harnstofflösung namens Adblue zur Abgasreinigung benötigt. Ist der Adblue-Tank leer, lassen sich die Fahrzeuge nicht mehr starten. Aber wie wird Adblue nachgefüllt und wo kann man es kaufen? Wie viel Adblue braucht der Diesel genau? Die AUTO ZEITUNG liefert die Antworten!

Die Verunsicherung beginnt bei Dieselfahrer:innen oft mit der Anzeige im Kombiinstrument: "Bitte Adblue nachfüllen – noch 2400 km". Ignoriert man den Hilferuf des Diesels nach der Harnstofflösung und füllt kein Adblue nach, lässt sich der Motor nicht mehr starten oder läuft noch im Notlaufbetrieb. Dabei könnte das Auto technisch gesehen problemlos weiterfahren – nur der Stickoxid-Ausstoß würde sich erhöhen und der Selbstzünder würde die Abgasnorm nicht mehr erfüllen. Darum sorgt der Gesetzgeber quasi für eine Umwelt-Wegfahrsperre. Die Autohersteller haben die Tanks für Adblue nach eigener Aussage so dimensioniert, dass sie im Rahmen der Inspektionen in der Werkstatt aufgefüllt werden sollen. Dort fallen zu den knapp zehn Euro für die 1,89-l-Flasche noch Arbeitskosten an, meist um die 50 Euro. Doch die Erfahrungen im Alltag zeigen, dass Vielfahrer:innen oft früher selbst nachfüllen müssen.
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So setzt sich der Spritpreis zusammen (Video):

 
 

Wozu brauchen Diesel Adblue?

Moderne Diesel-Pkw verwenden Adblue, um den Ausstoß von Stickoxiden zu reduzieren. Das schreibt die Abgasnorm Euro 6 vor, die seit dem 01. September 2014 für alle neu auf den Markt kommenden Autos und seit September 2015 für alle Neuwagen gilt. Diesel dürfen seitdem statt 180 nur noch 80 mg Stickoxide pro Kilometer ausstoßen. Dazu nutzen viele Autohersteller die im Lastwagenbau schon lange verwendeten SCR-Katalysatoren. Diese bauen die Stickoxide mithilfe von Adblue ab, das zu 32,5 Prozent aus Harnstoff und zu 67,5 Prozent aus demineralisiertem Wasser besteht. Die Chemikalie ist geruchsfrei und ungiftig. 

Adblue wird direkt in den Abgasstrang eingespritzt und setzt dort Ammoniak frei. Dieses reagiert im SCR-Kat mit den Stickoxiden und wandelt sie in Stickstoff und Wasserdampf um. Ein vom Motorsteuergerät kontrolliertes Dosiermodul sorgt dafür, dass stets die für Drehzahl und Last benötigte Menge Adblue eingespritzt wird. Der Verbrauch liegt bei etwa vier bis sechs Prozent des Diesels. Ein Auto mit hohem Diesel-Verbrauch braucht demnach auch mehr Adblue.

 

"Adblue leer"-Meldung: Kann man Adblue selbst nachfüllen?

Ja, Adblue lässt sich problemlos selbst nachfüllen. Für manche Autos kann dazu jedoch ein Refill-Kit beziehungsweise ein Adapter notwendig sein. Wann ein Auffüllen des Adblue-Tanks fällig wird, zeigt die Bordelektronik an: Ist der Tankfüllstand niedrig, erscheint eine Meldung im Cockpit, die Fahrer:innen mit "Adblue leer" oder "AdBlue nachfüllen" darauf hinweist. Meist zeigt sie auch die theoretische Restreichweite in Kilometern an. Diese Meldung kann in der Regel spätestens nach dem dritten Mal nicht mehr ignoriert werden, da der Motor nur noch mit verminderter Leistung läuft oder sich gar nicht mehr starten lässt.

Das Fassungsvermögen des Adblue-Tanks ist in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs zu finden. Nach dem Auffüllen von Adblue kann die Zündung eingeschaltet werden. Dann gilt es abzuwarten, bis die Elektronik den neuen Adblue-Füllstand erkannt hat. Das kann durchaus einige Minuten dauern. Beim Nachfüllen sind Handschuhe empfehlenswert. Zwar ist Adblue nicht giftig, kann aber reizend wirken. Gelangt die Flüssigkeit auf die Haut, sollte sie schnell mit viel Wasser abgespült werden.

 

Wo kann man Adblue kaufen?

Adblue zum Nachfüllen ist mittlerweile in vielen Baumärkten, Werkstätten, Autozubehör-Geschäften, Tankstellen, Discountern sowie im Internet erhältlich. Verkauft werden Kanister von unter zwei bis zehn Litern. Aber nicht immer ist der große Kanister notwendig: Viele Dieselautos haben Adblue-Tanks mit nur acht Litern Fassungsvermögen. Die Marke ist zweitrangig: Da es sich bei allen Adblue-Lösungen um ein lizenziertes Produkt handelt, ist auch die Zusammensetzung stets dieselbe, egal von welchem Hersteller es bezogen wird. Wichtig ist, dass das Adblue mit Herstellung nach ISO 22241-Norm (früher nach deutscher DIN 70070) ausgewiesen ist.

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Wie viel kostet Adblue?

Die Preise für Adblue schwanken stark, daher ist ein genauer Preis nicht einfach zu bestimmen. Am günstigsten kommen Dieselfahrer:innen mit größeren Gebinden zum Harnstoff. Diese sind jedoch oft weniger praktisch für Privatpersonen. Am teuersten sind oft kleine Flaschen von bis zu fünf Litern aus dem Onlinehandel – hier kann der Liter gut und gerne die Zwei-Euro-Marke übersteigen. An der Zapfsäule, für viele Pkw leider keine Option, kostet ein Liter der Abgasreinigungs-Chemie zwischen 1,10 und 1,50 Euro. Hohe Gaspreise haben in den vergangenen Jahren für häufige und heftige Preisschwankungen, einen starken Preisanstieg sowie Knappheit von Adblue gesorgt. Vergleichen lohnt sich vor dem Kauf daher umso mehr.

 

Wie hoch ist der Adblue-Verbrauch?

Viele Autofahrer:innen fragen sich sicherlich beim Betrachten der Adblue-Tankanzeige – sofern in einem Untermenü des Zentraldisplays vorhanden – wie viel Harnstoff das Auto verbraucht. Diesen Wert ermittelt der Bordcomputer des Autos nicht, dafür jedoch der ADAC. Laut Automobilclub liegt der Verbrauch im Schnitt bei etwa fünf bis 15 Prozent des Kraftstoffverbrauchs des Pkw. Pro 100 km Fahrt verbraucht ein Diesel-Pkw im Schnitt zwischen 0,07 und 0,37 l Adblue. Somit sollten je nach Tankgröße, Fahrweise und Temperatur 5000 bis 15.000 km möglich sein, bevor der Adblue-Tank nachgefüllt werden muss.

 

Kann Adblue beim Nachfüllen überlaufen?

Ja, Adblue kann beim Nachfüllen überlaufen. Aus diesem Grund rät Achmed Leser vom TÜV Thüringen auch dringend davon ab, den Adblue-Tank an einer speziellen Adblue-Zapfsäule für Nutzfahrzeuge, wie es sie an den meisten Tankstellen gibt, zu befüllen. Denn: "Hier wird mit wesentlich höheren Durchflussmengen als bei Pkw-Zapfanlagen betankt. Der kleine Tank wäre so in kürzester Zeit voll und könnte überlaufen." Je nach Fahrzeug schwankt das Fassungsvermögen des Adblue-Tanks von acht bis zu über 30 l in großen SUV. Gerade bei Fahrzeugen mit einem sehr kleinen Tankvolumen sollte daher auch auf einen Zehn-Liter-Kanister verzichtet werden.

Übrigens: Einige Hersteller leiten zu viel eingefülltes Adblue durch einen Überlauf unter dem Fahrzeug direkt ins Freie ab. Schädlicher für den Lack ist, wenn das Harnstoffgemisch aus der Einfüllöffnung tritt und über den Lack läuft. Sollte dennoch etwas Adblue mit dem Fahrzeuglack in Kontakt kommen, sofort mit viel Wasser abspülen.

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Kann Adblue einfrieren?

Ja, der Gefrierpunkt von Adblue liegt bei -11,5 °C. Deshalb sind Adblue-Tanks gewöhnlich beheizt. Sollten extrem niedrige Temperaturen vorherrschen und die Tankheizung die Adblue-Flüssigkeit nicht unmittelbar auftauen können, empfiehlt sich eine warme Garage sowie etwas Wartezeit. Abhängig vom Fahrzeug wird gefrorenes Adblue von der Technik als ein leerer Tank gewertet und der Motor startet eventuell nicht.

 

Kann man Adblue lagern?

Adblue kann man lagern und es spricht nichts gegen eine kleine Reserve in der heimischen Garage. Dabei sind jedoch einige Dinge zu beachten: Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen von mehr als 30 °C sollten vermieden werden, ideal sind Temperaturen von minus fünf bis 20 °C. Auch sollte der Lagerungsort gut belüftet sein. Gefriert Adblue (bei unter -11,5 °C), lässt es sich ohne Qualitätsverlust auftauen. Da sich Adblue in einem natürlichen Prozess zu Ammoniak zersetzt, ist die Haltbarkeit nicht von Dauer. Bei unter 25 °C sind es mindestens 18 Monate, bei mehr als 30 °C sind es nur noch 12 Monate. Der Kontakt mit anderen Stoffen und Substanzen kann Adblue unbrauchbar machen und das SCR-System schädigen.

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