Aktueller Spritpreis: Deshalb wieder teurer & so billiger tanken!
Benzin und Diesel machen einen kräftigen Preissprung
Benzin wie Diesel machen an der Tankstelle einen kräftigen Preissprung – und schon zu Januar 2025 tritt der erhöhte CO2-Preis in Kraft, weshalb dann abermals die Spritpreise steigen. Wir geben Tipps, wie man Spritkosten merklich senken kann!
Aktueller Benzinpreis & Dieselpreis
"Das war ja zu erwarten", werden sich so manche angesichts der neuesten ADAC-Analyse zu den aktuellen Spritpreisen vom 18. Dezember 2024 denken: Sowohl der Benzin- als auch der Dieselpreis haben im Wochenvergleich einen kräftigen Sprung nach oben gemacht. Ein Liter Super E10 ist um 1,8 Cent teurer geworden, Diesel zwei Cent. Demnach kostet Super E10 im bundesweiten Mittel derzeit 1,673 Euro je Liter. Der Preis für Diesel liegt aktuell bei 1,606 Euro.
Einen der Gründe für die Verteuerung sieht der ADAC im jüngsten Anstieg des Rohölpreises. Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent notiert aktuell bei etwa 73 US-Dollar und damit um rund einen Dollar über dem Preis der Vorwoche. Der Euro notiert derzeit knapp unterhalb von 1,05 US-Dollar und damit geringfügig schwächer als vor Wochenfrist. Beide Entwicklungen führen zu tendenziell höheren Preisen an den Zapfsäulen.
Kein Grund für Optimismus: Darum steigt der Spritpreis perspektivisch
Neben den Plänen der OPEC-Staaten, das Angebot weiterhin knappzuhalten, gibt es für Autofahrer:innen eine weitere schlechte Nachricht: Zum 1. Januar 2025 tritt die nächste Stufe der CO2-Abgabe in Kraft (Das muss man zur CO2-Steuer wissen). Damit steigt der Preis von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne. Für die Kraftstoffpreise bedeutet dies umgerechnet, dass sich sowohl für Benzin als auch für Diesel zum Jahreswechsel der Anteil der CO2-Abgabe um etwa drei Cent je Liter erhöht.
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Spritpreise vergleichen – zum Beispiel mit Tank-Apps
Der ADAC betont, dass Autofahrer:innen Einfluss auf die Spritkosten haben und billig(er) tanken können, wenn sie sich denn preisbewusst verhielten. Deswegen empfiehlt der Automobilclub, vor dem Tanken die aktuellen Benzinpreise und Dieselpreise zu vergleichen – etwa durch entsprechende Tank-Apps – und die günstigste Tankstelle anzusteuern. Denn die Spritpreise an den Tankstellen unterscheiden sich häufig auch lokal erheblich. Einige Anbieter von Tank-Apps und Webseiten halten die Funktionen simpel und übersichtlich. Andere bieten eine Vielzahl von Statistiken und Einstellungen zu Benachrichtigungen für den gewählten Tiefstpreis oder um die Lieblingstankstellen abzuspeichern. Auch viele Webseiten bieten eine Tankstellen- und Preisübersicht an. Das Angebot an Tank-Apps und -Hilfen ist also groß, doch gibt es einen wesentlichen Punkt, auf den man achten sollte, um für sich die beste App zu finden.
Wichtig ist beim Einsatz von Tank-Apps, dass man eine App oder eine Tank-Webseite wählt, welche die Preise von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe bezieht. Seit dem 31. August 2013 sind Anbieter dazu verpflichtet, die geänderten Preise unmittelbar an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe zu melden. Das gilt für die Benzinsorten Super E5, Super E10 und für Diesel. Autofahrer:innen können die Daten dann beinahe in Echtzeit in den entsprechenden Apps nutzen. In welchen Zeitabständen die angezeigten Preise aktualisiert werden, hängt von der jeweiligen Tank-App ab. Kleinere Tankstellen mit niedrigem Literumsatz sind übrigens von der Meldepflicht befreit. Es kann also passieren, dass diese Tankstellen dann auch nicht von den Tank-Apps angezeigt werden. Andere Tank-Apps, bei denen die Preise von Kund:innen per Hand eingetragen werden und nicht automatisch einlaufen, mögen solche Tankstellen trotzdem anzeigen, sind aber meist weniger aktuell.
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Tank-Apps in der Übersicht (Tabelle)
Nicht immer lohnt sich der Umweg zur günstigeren Tankstelle
Oft ist die nächste Tankstelle nicht die günstigste und man muss einen Umweg fahren, um Benzin oder Diesel billiger zu tanken. Doch lohnt sich dieser Umweg überhaupt? Um das herauszufinden, muss man wissen, wie viel der Umweg zur günstigeren Tankstelle kostet und den Mehrverbrauch gegen die Ersparnis an der Tankstelle abwägen. Der TÜV Süd hat dazu ein einfaches Rechenbeispiel angestellt: Bei der nächsten Tankstelle kostet Benzin 2,00 Euro pro Liter. Ist eine andere Tankstelle 0,2 Euro pro Liter günstiger (1,80 €/l) und man tankt 50 l nach, spart man beim reinen Spritpreis zehn Euro (0,2*50=10). Von der Ersparnis zieht man nun die Spritkosten für den Umweg ab: Bei acht Litern Verbrauch auf 100 km benötigt man für einen Kilometer Umweg 0,08 Liter Sprit (8/100=0,08). Mit dem günstigeren Sprit kostet ein Kilometer Umweg also 0,144 Euro (0,08*1,80=0,144). Von den ursprünglich zehn Euro Ersparnis bleiben dann also 9,87 Euro übrig.
Bei einem Umweg von 15 km (0,144*15=2,16) kann man noch 7,84 Euro sparen. Fährt man 70 km Umweg, hat man die zehn Euro Preisdifferenz komplett verbrannt. Doch man sollte eines im Hinterkopf behalten: In dieser Rechnung wird nicht berücksichtigt, dass der verfahrene Sprit im Tank womöglich teurer war und auch Verschleiß oder Wertverlust durch die zusätzliche Wegstrecke fließen nicht in diese Faustformel ein. Auch der Zeitaufwand, das erhöhte Wegstreckenrisiko oder der zusätzliche CO2-Ausstoß fehlen in der Rechnung, so der TÜV Süd. Somit bietet die Rechnung lediglich eine Orientierung: Ein kurzer Umweg kann sich durchaus lohnen, bei längeren Umwegen muss der Preisunterschied dementsprechend hoch ausfallen.
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Lieber abends als morgens tanken
Auch auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an, um günstig zu tanken: Die Auswertung des ADAC zeigt, dass die Kraftstoffpreise derzeit zwischen 19 und 20 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr besonders niedrig sind. Morgens gegen 7 Uhr sollte man hingegen einen Bogen um die Tankstellen machen, will man nicht sechs bis sieben Cent mehr für Benzin oder Diesel bezahlen als im Tagesdurchschnitt.
Übrigens, die unübersichtliche und immer öfter schwankende Preisgestaltung an Tankstellen lässt nicht mehr zu, zuverlässig einen Wochentag zu bestimmen, an dem Diesel- und Benzinpreise am niedrigsten sind. Eine frühere und mittlerweile überholte Faustregen besagte, dass die Spritpreise montags am niedrigsten seien und im Verlauf der Woche ansteigen. Samstags, sonntags und an Feiertagen sei Kraftstoff demnach am teuersten. Auch in den Ferien, wenn die Nachfrage aufgrund von Urlaubsreisen steigt, kann Benzin und Diesel im Schnitt oft teurer werden.
Vor längerer Reise besser am Abfahrtsort tanken & Autobahntankstellen meiden
Der ADAC empfiehlt, vor längeren Autobahnreisen schon am Abfahrtsort zu tanken. Autofahrer:innen könnten demnach sparen: An Tankstellen, die sich im Umkreis von Autobahnausfahrten befinden, liegen die Kraftstoffpreise der Preisanalyse zufolge immer noch gut zwei Cent höher als im restlichen Straßennetz abseits der Schnellstraßen. Für Autofahrer:innen, die während einer Autobahnreise tanken müssen oder wollen, können die oft nur weniger hundert Meter neben der Ausfahrt liegenden Autohöfen daher eine preisgünstige Alternative sein. Preisunterschiede zwischen den einzelnen Wochentagen fallen dem ADAC zufolge dabei eher gering aus und auch die Differenz zwischen Tankstellen im Autobahnnetz und denen im übrigen Straßennetz ist an allen Wochentagen ähnlich.
Wer an Autobahntankstellen tankt, zahlt einen durchschnittlich rund 40 Cent teureren Benzinpreis oder Dieselpreis. Gründe dafür sind unter anderem, dass Autobahntankstellen in der Regel an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr geöffnet sein müssen. Tankstellen abseits der Autobahn dürfen hingegen schließen, wenn wenig los ist – was Kosten spart.
Im europäischen Ausland günstiger tanken
Wer in Luxemburg, Polen, Tschechien, Österreich oder anderen Ländern in Europa mit dem Auto unterwegs ist, kann teils von deutlich niedrigeren Spritpreisen profitieren. Die AUTO ZEITUNG liefert eine wöchentlich aktualisierte Übersicht der Benzin- und Dieselpreise im Ausland.
Günstiger & umweltfreundlicher: auf Super E10 umsteigen
Ungeachtet der Preisentwicklungen an den Tankstellen empfiehlt der ADAC Fahrer:innen von Benzinautos, nach Möglichkeit auf Super E10 umzusteigen. Das zahlt sich laut den Expert:innen gleich doppelt aus: Wenn alle Pkw, die E10 technisch vertragen, auch damit betankt würden, könnten in Deutschland bis zu drei Mio. Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Und auch finanziell lohnt sich E10 für die Autofahrer:innen. So kostet ein Liter Benzin mit dem bis zu zehnprozentigen Bio-Ethanol-Anteil im Schnitt fünf Cent weniger als Superbenzin, das lediglich bis zu fünf Prozent Bio-Ethanol enthält. Künftig könnte auch E20-Benzin hinzukommen, das seit Oktober 2023 in der Praxis erprobt wird.
So setzen sich Benzin- und Dieselpreis zusammen (Video):
Beim Fahren Sprit sparen: So klappts!
Vorausschauend fahren: Abruptes Bremsen und starkes Beschleunigen sind zu vermeiden. Eine gleichmäßige Geschwindigkeit senkt den Kraftstoffverbrauch erheblich.
Reifendruck prüfen: Ein optimaler Reifendruck verringert den Rollwiderstand und senkt den Kraftstoffverbrauch. Den Reifendruck regelmäßig kontrollieren und an die Herstellerempfehlungen anpassen. Hier nennen wir empfehlenswerte Luftdruckprüfer und elektrische Luftpumpen fürs Auto.
Motor abschalten: Bei kurzen Stopps, zum Beispiel an Bahnschranken oder im Stau, den Motor abstellen. Bereits nach 20 s Stillstand lohnt sich das Abschalten.
Ballast abwerfen: Ballast sollte aus dem Auto entfernt und nicht benötigte Dachgepäckträger sollten abmontiert werden. Jedes Kilo weniger spart Treibstoff.
Klimaanlage bewusst einsetzen: Die Klimaanlage kann den Kraftstoffverbrauch erhöhen. Sie sollte nur bei Bedarf eingeschaltet werden. Weitere Tipps zum Umgang mit Klimaanlagen hier.
So setzt sich der Benzin- & Dieselpreis zusammen
Steuern machen beim aktuellen Benzinpreis und Dieselpreis den größten Anteil aus. So werden je Liter Benzin festgeschriebene 65,45 Cent Mineralölsteuer fällig, für Diesel beträgt die Steuer 47,04 Cent. Wurden Benzin und Diesel bis Mitte der 1980er-Jahre noch nahezu gleich besteuert, stieg danach die Abgabe auf Benzin deutlich stärker. Die Subventionierung von Diesel kam ursprünglich vor allem dem Transportgewerbe zugute, das aus wirtschaftlichen Gründen weniger stark besteuert werden sollte. Zu dieser Zeit spielten Dieselautos noch keine große Rolle.
Zum Spritpreis addieren sich dann noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent und die Deckungskosten – der Betrag deckt die Kosten und die Gewinne der Konzerne ab. Hier erklären wir, wie sich der Spritpreis seit den 1970er-Jahren entwickelt hat. Außerdem kommt seit 2021 der neu eingeführte CO2-Aufschlag hinzu. Die sogenannte CO2-Steuer soll dazu beitragen, dass mehr Menschen auf den Klimaschutz achten und etwa sparsame Autos und klimafreundliche Technologien gefördert werden.
Diese Kraftstoffsorten gibt es (und zugehörige Symbole)
Benzin oder Diesel, E5 oder E10, Super oder Super Plus – die Auswahl an der Tankstelle ist groß. In diesem Artikel erklärt die AUTO ZEITUNG, was Diesel und verschiedene Benzinsorten ausmacht und warum es sie gibt. Seit März 2021 gelten EU-weit einheitliche Symbole für Benzin und Diesel sowie für die Ladetechnik von E-Autos. Die Harmonisierung der Kraftstoff- und Ladebezeichnung soll Verwirrung an Zapf- und Ladesäulen vorbeugen. Hier zeigt die AUTO ZEITUNG sämtliche Symbole und deren genaue Bedeutung.