50 Jahre AUTO ZEITUNG: Testkompetenz Die Test-Highlights aus 50 Jahren
Seit 1969 testet die AUTO ZEITUNG Modelle aller Hersteller schonungslos und kompetent. Wir zeigen noch einmal die spektakulärsten Tests, die erfolgreichsten Marken und Modelle und vor allem, wie aufwendig wir arbeiten.
Anfangs waren es noch einzelne Autos, denen die Testmannschaft der AUTO ZEITUNG mit Stoppuhr, Pylonen und Messgeräten auf den Zahn fühlte. Doch da die Modellvielfalt im Lauf der Jahre stark gewachsen ist, sind es heute nicht selten 20 oder mehr Fahrzeuge, die wir in 14 Tagen durch das aufwendige Test-Programm schleusen, sodass wir mittlerweile rund 500 gemessene Testwagen pro Jahr verbuchen. Aber nicht nur die Menge der getesteten Autos hat sich stark verändert, auch die Anforderungen sind heute andere als zu Beginn der Siebziger – wenngleich die Ölkrise der Jahre '73/'74 schon damals die Wirtschaftlichkeit der Autos in den Fokus der Verbraucher und Tester gerückt hat. Um unseren Lesern realistischere Werte als jene aus den Verkaufsprospekten liefern zu können, ermitteln wir die von uns abgedruckten Test-Verbräuche auf einer genormten Strecke im öffentlichen Straßenverkehr unter alltäglichen Bedingungen. Mit dem VW Lupo 3L, einem Prestigeobjekt des damaligen VW-Chefs Ferdinand Piëch, starteten wir 1999 sogar einen extremen Verbrauchstest. Der Lupo sollte im Schnitt nur 2,99 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen – ein Versprechen, das wir mit einem 24-Stunden-Marathon-Verbrauchstest rund um Köln überprüften. Ergebnis: vier Liter. Doch der kleine VW war ohnehin zu teuer, um ein Erfolg zu werden. Mehr zum Thema: 50 Jahre AUTO ZEITUNG
So testet die AUTO ZEITUNG (Video):
Die Testkompetenz aus 50 Jahren AUTO ZEITUNG
Das teuerste Test-Auto in der 50-jährigen Geschichte der AUTO ZEITUNG indes war der City-Flitzer beileibe nicht. Mit 2,856 Millionen Euro ist der Bugatti Chiron heißester Anwärter auf diesen Titel, der zugleich auch das bislang stärkste (1500 PS, 1600 Newtonmeter bei 2000 bis 5000 Umdrehungen) und schnellste (420 km/h) Straßenauto war. An seiner Höchstgeschwindigkeit zweifeln wir nicht, während in den Anfangstagen mancher Käfer Mühe hatte, das versprüchene Tempo zu erreichen – also haben wir damals nachgemessen. Heute läuft fast jeder Kleinwagen annähernd 200 km/h, sofern die Verkehrsdichte dies erlaubt, darum ist dieser Wert für die meisten Fahrzeuge – und für uns – nebensächlich geworden.
Sicherheit hat bei Tests Priorität
Absolute Priorität bei den Tests der AUTO ZEITUNG genießt indes die Sicherheit. Sowohl bei Bremstests als auch bei der Fahrstabilität verlangen wir daher von sämtlichen Autos die jeweils besten Ergebnisse. Schließlich ist es egal, ob man im Sport- oder Kleinwagen stoppen muss: Entweder reicht der Bremsweg – oder nicht. Aus demselben Grund unterziehen wir auch alle Vergleichstestkandidaten einem harten Handlingtest. Natürlich spielt die dabei ermittelte Rundenzeit bestenfalls bei sportlichen Modellen eine nennenswerte Rolle. Allerdings erwarten wir hier von allen Konzepten und Fahrzeugklassen eine bestmögliche Beherrschbarkeit im Grenzbereich, der den Ernstfall simuliert. Denn auch mit einem Familienkombi kann man unbeabsichtigt ins Schlingern geraten – gut, wenn das Auto dann nicht noch zusätzliche Probleme verursacht.
AUTO ZEITUNG testet im Alltag und über weite Strecken
Neben den dynamischen Qualitäten legen wir seit Beginn an viel Wert auf die Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit von neuen Fahrzeugen. So hat die AUTO ZEITUNG als eine der ersten Redaktionen neue Autos über zunächst 50.000, später 100.000 Kilometer getestet. Mit besonders wichtigen Neuheiten sind wir sogar vom Redaktionssitz in Köln durchs winterliche Skandinavien bis zum Nordkap gefahren, bevor der Tross anschließend nach Süden aufbrach. Ziel: Die Hitze der Wüste Marokkos. Auf die früher übliche Zerlegung der Dauertest-Autos nach Testende verzichten wir inzwischen, da Verschleiß heute kaum noch ein ernsthaftes Thema ist. Dennoch liefert der Einsatz im Alltagsbetrieb über die Langstrecke bis heute unverzichtbare Erkenntnisse – nicht zuletzt, was die tatsächlichen Betriebskosten betrifft. Wir haben in den vergangenen 50 Jahren so ziemlich alles getestet: Autos aller Preis- und Leistungsklassen, Rennwagen, Neuheiten, Oldtimer, sogar einen Panzer. Doch jedes neue Modell wirft neue Fragen auf. E-Autos und Assistensysteme stellen uns vor zusätzliche neue Herausforderungen – also testen wir weiter. Solange es Autos gibt.