25 Jahre Porsche 911 GT3: Alle Generationen im Überblick
25 Jahre verdammt schnelle Elfer
Vor einem Vierteljahrhundert, im März 1999, läutete Porsche mit dem Porsche 911 GT3 eine neue Ära für noch schärfere Elfer ein. Höchste Zeit also, einen Blick auf die letzten vier Generationen der Zuffenhausener Sportwagenikone zu werfen!
Die eigenen Sportwagen noch schneller, schärfer und härter machen zu können, beweist Porsche seit den 70er-Jahren. Die bereits nicht unflotten Porsche 911 kriegten mit dem RS-Schriftzug auf dem Heckdeckel auch darunter eine ordentliche Portion zusätzliche Power – und mit ihr Fahrdynamik. Doch wer rastet, rostet!
Das dachte sich wohl auch Porsche vor 25 Jahren, als sich die Marke dazu entschloss, einen Neuanfang in Sachen verschärftem 911 zu wagen. Zu diesem Zeitpunkt war der Porsche 911 der 996-Generation bereits gut zwei Jahre auf dem Markt und sorgte unter Fans für reichlich Gesprächsstoff. Vor allem die tropfenförmigen Scheinwerfer mussten als Streitpunkt für den Stilbruch der neuen Generation herhalten. Doch Porsche zeigte sich unbeirrt und schliff an einem würdigen Nachfolger für die Carrera RS-Modelle. Im März 1999 war es so weit: Mit neuer Nomenklatur erblickte der porscheste aller Porsche auf dem Genfer Autosalon das Blitzlicht der Presse. Der Porsche 911 GT3 läutete den Beginn einer neuen Ära ein.
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Leslie & Cars zeigt den Porsche 911 GT3 und den GT3 Touring (2024) im Video:
Der Porsche 911 GT3 (996) läutet eine neue Ära ein
Unter der doppelt verspoilerten Haube schlug ein 3,6-l-Sechszylinder, der aus einer Weiterentwicklung des Sechszylinder-Boxer-Saugermotors aus dem Porsche 911 GT1 hervorging. Satte 360 PS (265 kW) und 370 Nm pressten das Gummi der Hinterräder auf den Asphalt. Um auch den letzten Kritiker:innen den Boden unter den Füßen wegzureißen, wandte sich Porsche an niemand geringeres als den zweifachen Rallye-Weltmeister Walter Röhrl. Er sollte unter Beweis stellen, zu was der neue GT3 imstande zu leisten war. Dafür donnerte "der Lange" mit dem 302 km/h schnellen Sportwagen in einer Rekordzeit über die 20,8 km lange Nordschleife des Nürburgrings (hier die Übersicht aller aktuellen Rekorde). Mit einer Zeit von 7:56,3 min knackte der Porsche 911 GT3 (996) erstmals die Acht-Minuten-Marke für einen straßenzugelassenen Serienwagen.
Der Mythos GT3 war geboren. Im Jahr 2003 folgte die nächste Evolutionsstufe, die sich erneut mit Innovationen aus dem Motorsport schmückte. Durch eine gezielte Drehzahlerhöhung des roten Bereichs von 7800/min auf 8200/min wurde die Leistung gesteigert. So gelang es den Techniker:innen, bei gleichbleibendem Hubraum und gleichem Verbrauch 21 PS (15 kW) mehr zu generieren. Das maximale Drehmoment wuchs von 370 Nm bei 5000/min auf 382 Nm, von denen bereits ab 2000/min 80 Prozent anlagen. Technische Schliffe wie eine Getriebe-Ölkühlung samt Spritzölschmierung halfen dem verfeinerten GT3 (996) dabei, die neuen Leistungsgewinne zu bewältigen. Der athletische Elfer etablierte sich bei den Fans.
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Mehr Dynamik dank aktivem Fahrwerk im 997 GT3
Drei Jahre später erscheint die Ablösung für den schnellen 996. Der Porsche 911 GT3 (997) sorgt nicht nur dank seines zu den Wurzeln zurückkehrenden und puristischen Designs für Begeisterung. Auch in Sachen Leistung drehte Porsche 2006 ordentlich an den Schrauben. Geblieben war das Hochdrehzahl-Konzept der zweiten Evolutionsstufe des GT3 (996). Neu war unter anderem die optimierte Luftzufuhr des Sechszylinder-Boxermotors und das Porsche Active Suspension Management (PASM), das den Sportwagen erstmals mit einem aktiven Fahrwerk segnete. Auf dem Papier standen Zahlen, die zum Träumen einluden. Aus 3,6 l Hubraum lockten 415 PS (305 kW) und 405 Nm zu neuen Höchstleistungen.
2009 folgte die sich allmählich etablierende zweite Evolutionsstufe für den Porsche 911 GT3 (997). Die Aufwertungen umfassten vor allem den Hubraum, den die Zuffenhausener:innen auf 3,8 l aufbohrten. Stolze 435 PS (320 kW) wuchtete nun die Kurbelwelle auf die Hinterräder. Auch in Sachen Aerodynamik legte man im Schwabenland nach. So wurde beispielsweise der Heckspoiler, wie bereits einst beim GT3 996.2, neu gestaltet und der gesamte Unterboden verkleidet. Dadurch gelang es, den Anpressdruck im Vergleich zum Vorgänger, mehr als zu verdoppeln.
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Porsche knackt mit dem GT3 (991.2) die 500 PS-Marke
Zum 50. Geburtstag des Porsche 911 im Jahr 2013, schenkte sich Porsche die dritte Generation des Porsche 911 GT3. Auf Basis der 991-Generation präsentierte sich den Anwesenden des Genfer Automobilsalons eine komplette Neuentwicklung der Sportwagenikone. Der 3,8-l-Sechszylinder-Boxer kratzte nun mit einer Leistung von 475 PS (350 kW) bei 8250/min an der 500-PS-Marke. Doch damit nicht genug, denn Porsche hatte weitere technische Neuerungen in den GT3 (991) gesteckt. Das Doppelkupplungsgetriebe (PDK) kam erstmalig zum Einsatz, um schnellere Schaltzeiten zu gewährleisten. Hightech fand sich ebenfalls am Fahrwerk wieder. Dank der mitlenkenden Hinterachse wurde der Porsche wendiger und mithilfe des vollvariablen elektronischen Differenzials noch dynamischer auf der Strecke. Das Spoilerwerk generierte bei 315 km/h 120 kg Abtrieb, kam dem cW-Wert von 0,33 trotzdem nicht in die Quere.
Der Porsche 911 GT3 (991.2) machte pünktlich zur zweiten Produktaufwertung im Jahr 2017 Nägel mit Köpfen und glatte Zahlen. Aus vier Litern Hubraum gelang es endlich, die magischen 500 PS (368 kW) zu knacken. Die durften Kund:innen auch weiterhin selbst sortieren. Neben dem schnell schaltenden PDK-Getriebe offerierte die Sportwagenschmiede weiterhin ein manuelles Sechsgang-Sportschaltgetriebe, das für ein puristisches Fahrvergnügen garantieren sollte.
Die vierte Generation führt den Mythos seit 2021 fort
Drei Jahre gingen ins Land, bevor die aktuelle Generation auf Basis des 992 den Platz auf dem Elfer-Thron einnahm. Der Porsche 911 GT3 (992) setzt den Mythos des Hochleistungs-Sportwagens mit nicht minder spannenden Leistungsdaten fort. Weiterhin auf dem 4,0-l-Sechszylinder fußend, lagen diese zunächst bei 510 PS (375 kW) und 470 Nm, nach dem Facelift im Oktober 2024 bei 450 Nm. Nichtsdestotrotz steht die Leidenschaft zum Motorsport beim 911 GT3 (992) im Fokus. Davon zeugt Rennsporttechnik wie das Doppelquerlenker-Fahrwerk und der Heckflügel im Schwanenhals-Design. Doch die Perfektion hat seinen Preis: Wer zuschlagen möchte, muss den Grundpreis von 209.000 Euro (Stand: Oktober 2024) stemmen können.
Technische Daten von Porsche 911 GT3 in den Generationen 996, 997, 991 und 992
AUTO ZEITUNG | Porsche 911 GT3 (996) (AZ 12/99) | Porsche 911 GT3 (997) (AZ 08/06) |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 6/4 | 6/4 |
Hubraum | 3600 cm³ | 3600 cm³ |
Leistung | 265 kW/360 PS | 305 kW/415 PS |
Max. Gesamtdrehmoment bei | 370 Nm 5000/min | 405 Nm 5500/min |
Getriebe/Antrieb | 6-Gang-Getriebe/Hinterrad | 6-Gang-Getriebe/Hinterrad |
L/B/H | 4430/1765/1270 mm | 4427/1808/1280 mm |
Leergewicht | 1350 kg | 1320 kg |
Bauzeit | 1999-2005 | 2006-2011 |
Stückzahl | k.A. | k.A. |
Beschleunigung null auf 100 km/h | 4,8 s | 4,3 s |
Höchstgeschwindigkeit | 302 km/h | 310 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 12,9 l S | 13 l S |
Grundpreis (Jahr) | 179.500 Mark (1999) | 108.083 Euro (2006) |
AUTO ZEITUNG | Porsche 911 GT3 (991) (AZ 17/13) | Porsche 911 GT3 (992) (AZ 13/21) |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 6/4 | 6/4 |
Hubraum | 3799 cm³ | 3996 cm³ |
Leistung | 350 kW/475 PS | 375 kW/510 PS |
Max. Gesamtdrehmoment bei | 440 Nm 6250/min | 470 Nm 6100/min |
Getriebe/Antrieb | 7-Gang-Doppelkupplung/Hinterrad | 7-Gang-Doppelkupplung/Hinterrad |
L/B/H | 4545/1852/1269 mm | 4573/1852/1279 mm |
Leergewicht | 1430 kg | 1486 kg |
Bauzeit | 2013-2018 | 2021- |
Stückzahl | k.A. | k.A. |
Beschleunigung null auf 100 km/h | 3,5 s | 3,1 s |
Höchstgeschwindigkeit | 315 km/h | 318 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 12,8 l S | 12,4 l S |
Grundpreis (Jahr) | 137.303 Euro (2013) | 170.969 Euro (2021) |