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Erfährt der V8 eine Renaissance? Die Zukunft des Achtzylinders

Adele Moser Leitende SEO-Redakteurin
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Inhalt
  1. Trotz Verbrenner-Aus setzen Autobauer auf den V8
  2. Der Aufstieg und Wandel des V8-Motors
  3. Wer setzt auf den V8 und warum?
  4. Fazit

Obwohl die Automobilindustrie verstärkt auf Elektrifizierung setzt, bestehen einige Hersteller auf den Achtzylinder – oder beleben ihn sogar neu. Doch was steckt hinter diesem Comeback und bleibt der V8 trotz des Elektro-Booms relevant?

 

Trotz Verbrenner-Aus setzen Autobauer auf den V8

Tschüss Verbrenner. Die Europäische Union hat beschlossen, ab 2035 den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren zu verbieten. Es sei denn, sie nutzen klimaneutrale Kraftstoffe. Und es gibt Autohersteller, die schon früher das Verbrenner-Aus planen. Da verwundert es, dass einige Autobauer trotz der nicht mehr aufzuhaltenden Elektrifizierung viele Millionen in Verbrennungsmotoren investieren. Einige auch gezielt für die Entwicklung und Produktion von V8-Motoren. Doch warum bestehen BMW, Mercedes, Toyota sowie weitere Autobauer gegenwärtig auf Achtzylinder?
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Der Mercedes G 580 EQ (2024) im Video:

 
 

Der Aufstieg und Wandel des V8-Motors

Ein kurzer Exkurs zum V8: Der Achtzylinder hat in der Automobilwelt eine lange und faszinierende Geschichte. Bereits 1914 führte Cadillac in den USA den ersten massenproduzierten V8-Motor im Type 51 ein. Marken wie Ford machten den Motor durch den Flathead V8 auch für die breite Masse ab 1932 erschwinglich. Während der Muscle-Car-Ära der 1960er und frühen 1970er Jahre erlebte der V8-Motor einen echten Boom. Modelle wie der Chevrolet Camaro und die Corvette, der Dodge Charger und Challenger sowie der legendäre Ford Mustang setzten Maßstäbe in Leistung und Design.

Doch mit den Ölkrisen und strengeren Umweltauflagen in den späten 1970er Jahren änderte sich das Bild: Die Hersteller mussten effizientere V8-Motoren entwickeln, um den Anforderungen gerecht zu werden. In Europa etablierte sich der V8 als Standard in luxuriösen und sportlichen Autos. Besonders Mercedes mit den leistungsstärksten AMG-Modellen, BMW mit seinen M-Fahrzeugen sowie Jaguar setzten auf den Achtzylinder, um Performance und Exklusivität zu vereinen.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

Ab den 2000er Jahren wurde der V8 durch Downsizing, Turboaufladung und Elektrifizierung verdrängt (Spannende Fakten zum Turbolader). Dennoch blieben Hochleistungs-V8-Motoren bei Porsche, Ferrari, AMG und anderen im Portfolio. Mit den EU-Plänen zum Verbrenner-Aus könnten V8-Motoren in Neuwagen jedoch künftig auslaufen. Es sei denn, sie laufen mit E-Fuels und sind CO2-neutral.

Und was machen die großen Autobauer? An der Elektrifizierung kommt beispielsweise auch General Motors nicht vorbei. Dennoch hat GM 2023 fast eine Milliarde US-Dollar in seine Produktionsanlagen investiert, von denen 854 Mio. US-Dollar in die Produktion des neuen Small-Block-V8-Motors der sechsten Generation entfällt (Das unterscheidet Small und Big Blocks). Lediglich 64 Mio. US-Dollar dienen der Unterstützung der Elektroauto-Produktion (GM glaubt an den Verbrenner).

Andere Länder, andere Gesetze könnte man meinen. Priorisiert der amerikanische Autogigant doch seine Lkw- und SUV-Geschäfte, die ja traditionell bevorzugt werden von der amerikanischen Kundschaft. Zusätzlich bekommt er durch den aktuellen US-Präsidenten Donald Trump Rückenwind, der Maßnahmen ergreift, die Förderung der E-Mobilität einzuschränken (So droht Trump den deutschen Autobauern). So häufen sich auch die Gerüchte, dass Stellantis nach dem Abgang von Ex-CEO Carlos Tavares im Zuge der Reorganisation plant, den V8-Motor für den nordamerikanischen Markt wieder in die Produktion zu nehmen (Alles zum Rücktritt von Carlos Tavares). Auch Dodge, das zur multinationalen Stellantis-Gruppe gehören, hat angedeutet, den V8 im neuen Charger wieder einzuführen, obwohl zuvor der Abschied vom V8 groß angekündigt wurde.

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Wer setzt auf den V8 und warum?

Doch zurück zum V8 und nach Deutschland. Dass BMW im Februar 2025 betont hat, dass V8-Motoren auch in Zukunft eine Rolle spielen werden, verwundert nicht. Beflügelt von der Rekordreise – der bayerische Hersteller hat im Geschäftsjahr 2024 zum dreizehnten Mal in Folge ein neues Allzeithoch beim Fahrzeugabsatz verzeichnet, wovon fast jedes zehnte verkaufte Fahrzeug ein M-Modell war –, setzt BMW weiter auf das "Performance- und High-Power-Segment". Und bei Audi ist es ebenfalls denkbar, dass der neue RS 6 mit einem V8 kommt (Alle Infos zum Antrieb des neuen RS 6).

Seinen V8-Motor will auch Porsche behalten. Die Marke plant, den Achtzylinder im Cayenne (siehe Bild unten) über das Jahr 2030 hinaus anzubieten. Und auch Ford möchte so lange an seinem ikonischen V8-Mustang festhalten, wie Petrolheads sich ihn wünschen und die Gesetzgebung es erlaubt. Supersportwagenhersteller Lamborghini geht es etwas anders an und kombiniert seinen V8-Motor mit Hybridtechnologie. So wie beim Temerario, dessen 4,0-l-V8-Biturbo-Motor mit 800 PS (588 kW) von drei Elektromotoren unterstützt wird.

Der 4,0-l-V8-Biturbo-Motor des Porsche Cayenne.
Foto: Porsche

Ähnlich will es auch Aston Martin machen mit dem Valhalla, dessen Produktion 2025 nach Verzögerungen beginnt. Das Mittelmotor-Coupe verfügt über einen Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang mit einem 4,0-l-V8-Biturbo und drei Elektromotoren, die zusammen 1079 PS (793 kW) erzeugen. Das ist aber eher die Ausnahme, denn ganz ohne Elektromotoren kommen beim britischen Autobauer der Vantage sowie der DB12 und deren Cabrioversionen Vantage Roadster und DB12 Volante sowie das SUV DBX als stärkste Version DBX 707 aus. In ihnen arbeitet stets ein reiner V8 unter dem edlen Blech.

Auch Hersteller, die nicht primär für leistungsstarke Sportwagen bekannt sind, setzen auf den V8. Toyota, eigentlich Vorreiter bei alternativen Antrieben, ließ im Mai 2021 einen Biturbo-V8 patentieren. Ende 2024 wurden zudem Erlkönige gesichtet, die auf einen Toyota GR GT hindeuten. Ein Renn-Comeback in der GT3-Klasse gilt als sicher, doch auch ein Straßenmodell mit V8 scheint nicht ausgeschlossen (Infos zur GT3-Studie von Toyota).

 
Adele Moser Adele Moser
Unser Fazit

Zu behaupten, dass der V8 aktuell eine Renaissance erfährt, wäre übertrieben. Dafür sind die Emissionsvorschriften weltweit zu streng. Doch in Märkten wie den USA, Australien und dem Nahen Osten, wo die Gesetze weniger restriktiv sind, erlebt der Achtzylinder tatsächlich ein kleines Comeback. Der Achtzylinder bleibt trotz des Trends zur Elektrifizierung ein unverzichtbares Element für Marken, die auf Leistung, Emotionen und Tradition setzen. Besonders im Performance- und Luxussegment wird der Achtzylinder wohl noch Bestand haben, während viele Hersteller parallel ihre Motorenpalette elektrifizieren.

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