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VW Polo GTI Cup Edition: So schlug er sich 2007 im Test

Die GTI Cup Edition ist ein Traumauto für den Alltag

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. "Test im Rückspiegel": Im VW Polo GTI Cup Edition (2007) nicht zu früh hochschalten
  2. Sportlicher Motorklang ist Fluch und Segen zugleich
  3. Technische Daten
  4. Fazit

In unserer Rubrik "Test im Rückspiegel" widmen wir uns vergangenen Exoten und Ikonen, welche die AUTO ZEITUNG durch die knallharte Testmangel genommen hat. Dieses Mal: der VW Polo GTI Cup Edition von 2007.​

Seit 2003 kümmert sich die Volkswagen Individual GmbH um die Entwicklung, Fertigung und Vermarktung von Kleinserien und Nischenprodukten. Das Team der hundertprozentigen VW-Tochter mit Sitz in Wolfsburg bezeichnet sich selbst als "Spezialisten für erfüllbare Träume". Eine treffende Einschätzung angesichts des Preisniveaus anderer Sportartikelhersteller wie AMG oder BMW M GmbH. Bereits ab 22.425 Euro bekommt man bei Volkswagen Individual den VW Polo GTI Cup Edition (2007) in der dreitürigen Version. Basierend auf dem 150 PS (110 kW) leistenden "normalen" Polo GTI entstand eine scharfe Version mit deutlichen Anleihen bei den Rennern des ADAC Volkswagen Polo Cup. Die Frontschürze mit ihren riesigen Kühlluftöffnungen für Motor und Bremsen, die großflächigen Seitenschweller, der Dachspoiler mit den beiden Finnen und die prägnante Heckschürze entsprechen bis ins Detail dem Rennsport-Vorbild.

Der Clou dabei: Die Straßenversion hat mit ihrem 1,8-l-20V-Turbomotor sogar 30 PS (22 kW) mehr als der Zweiliter-FSI-Saugmotor des Tourenwagens. 180 PS (132 kW) und 235 Nm Drehmoment (konstant zwischen 2000 und 5000 Umdrehungen) beschleunigen den mit 1300 kg nicht ganz leichten Kleinwagen in nur 7,3 s aus dem Stand auf Landstraßentempo und bei freier Autobahn bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h (Polo GTI: 0 bis 100 km/h 8,0 s, Spitze: 216 km/h). Traktionsfördernd wirken sich hierbei die 205/40er-Reifen aus, die auf 7,5 x 17-Zoll-Leichtmetallrädern im Cup-Design montiert sind. Auch das Handling profitiert von der Bereifung und zeigt sich noch einen Tick präziser als beim 16-Zoll-bestückten Normal-GTI. Trotz des flachen Reifenquerschnitts rollt der Cup Edition im Test noch recht geschmeidig ab. Insgesamt stellt das straffe, aber nicht harte Sportfahrwerk einen äußerst gelungenen Kompromiss zwischen Komfort und Dynamik dar.
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"Test im Rückspiegel": Im VW Polo GTI Cup Edition (2007) nicht zu früh hochschalten

Auf Wunsch sehr schnell und auch bei abgeschaltetem ESP (serienmäßig) vollkommen gutmütig, umrundet der VW Polo GTI Cup Edition (2007) Kurven aller Radien. Das Arrangement aus direkter Lenkung, leichtgängiger Schaltung und reichlich Seitenhalt gebenden Vordersitzen bereitet im Test ein erfrischendes Maß an Fahrspaß. Nicht unerheblichen Anteil daran hat die bestens dosierbare und standfeste Bremsanlage mit 312 mm großen innenbelüfteten Scheiben an der Vorderachse (Polo GTI: 288 mm). Kalt wie warm bringt sie das Editionsmodell aus 100 km/h nach weniger als 36 m zum Stehen – vorbildlich.

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Die Leistungssteigerung um 30 PS (22 kW) gegenüber dem Großserien-GTI macht sich erst jenseits der 4500 Umdrehungen bemerkbar, dafür aber um so deutlicher. Kräftig röhrend kommt hier der zweite Wind – wer jetzt schon hochschaltet, verpasst das Beste. Bis über 6500 Touren gibt es Kraft und Leistung satt, ein Resonanzrohr im Motorraum hat einzig und allein die Aufgabe, das kernige Ansauggeräusch direkt zum Innenraum zu leiten.

 

Sportlicher Motorklang ist Fluch und Segen zugleich

Das Cockpit des VW Polo GTI Cup Edition (2007)
Foto: Bernd Ebener

Empfindet man den sportlichen Motorklang beim Beschleunigen und auf kurzen Strecken noch als angenehm, so wendet sich das Blatt auf langen Autobahnetappen. Bei hohem Tempo wähnt man sich im ungedämmten Renntourenwagen, ein sechster Gang zum Absenken des Drehzahlniveaus steht leider nicht zur Verfügung. 3300 Euro beträgt der Aufpreis der VW Polo GTI Cup Edition (2007) zum auch nicht gerade langsamen Serien-GTI mit 150 Turbo-PS (110 kW). Ein fairer Preis für ein gut funktionierendes Werkstuning-Paket, bestehend aus Leistungssteigerung, größeren Bremsen, 17-Zoll-Rädern und dem Rundum-Racing-Look. Nicht zu vergessen: Das Ganze kommt gut verarbeitet ab Werk bei vollem Garantieumfang.

Auch die dem Polo GTI entsprechende Serienausstattung mit elektrischen Außenspiegeln und Fensterhebern vorn, Zentralverriegelung, Klimaanlage und Reifendrucküberwachung ist erfreulich umfangreich. Was einst dem Lupo GTI zu gesteigertem Überholprestige verhalf, ist für den Polo aber leider nicht erhältlich: Xenon-Licht. Dafür gibt es ESP und vier Airbags ab Werk, Kopfairbags allerdings nur optional für den Zweitürer, nicht aber für das viertürige Modell.

 

Technische Daten

AUTO ZEITUNG 11/2007VW Polo GTI Cup Edition
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/5, Turbo
Hubraum1781 cm³
Leistung132 kW/180 PS 5800/min
Max. Gesamtdrehmoment bei235 Nm 2000-5000/min
Getriebe/Antrieb5-Gang-Getriebe/Vorderrad
L/B/H3915/1650/1459 mm
Leergewicht1260 kg
Bauzeit2006-2009
Stückzahlk.A.
Beschleunigung
null auf 100 km/h
7,3 s
Höchstgeschwindigkeit225 km/h
Verbrauch auf 100 km11,2 l SP
Grundpreis (Jahr)22.425 Euro (2007)

 
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Unser Fazit

Frei nach der Selbsteinschätzung von Volkswagen Individual, erfüllbare Träume zu bauen, ist der VW Polo GTI Cup Edition (2007) ein Traumauto für den Alltag. Kompakt, aber mit ausreichend Platz und Komfort für vier Personen, wendig, schnell und angesichts der Fahrleistungen noch vergleichsweise preiswert. Die Cup Edition als schärfste aller Serien-Polo erfordert kaum Zugeständnisse an die sportliche Ausrichtung. Einziger echter Wermutstropfen ist das auf Dauer etwas aufdringliche Ansauggeräusch.

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