VW Passat Variant 1.6 TDI BlueMotion: Test Passat TDI mit Fünfliter unterwegs
Das Spritsparmodell VW Passat Variant 1.6 TDI BlueMotion soll mit 3,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer auskommen. Wir haben die Stärken des Mittelklasse-Kombis im Test überprüft.
Es sind nur Kleinigkeiten, die den VW Passat Variant 1.6 TDI BlueMotion (2016) in diesem Test zum Spritsparmodell machen sollen: ein Kühlergrill mit lackierten und weitestgehend geschlossenen Rippen, ein dezenter Heckspoiler und eine Tieferlegung um 15 Millimeter vorn sowie 7,5 Millimeter hinten. Hinzu kommen ein Start-Stopp-System mit optimierter Bremsenergie-Rückgewinnung und eine rollwiderstandsreduzierte Bereifung im 16-Zoll-Format auf aerodynamisch optimierten Alu-Rädern. Trotz dieser bescheidenen Maßnahmen soll der Verbrauch des VW Passat BlueMotion im Vergleich zum normalen 1.6 TDI laut Werk um rund 0,5 Liter sinken und sich im EU-Mix bei nur 3,7 Litern einpendeln. Dabei verlangt der große Kombi keinerlei Verzicht vom Kunden: Einzig der Abrollkomfort fällt eine Nuance schlechter aus, wobei unser Testauto auf optionalen 17-Zoll-Rädern stand. Das hohe Niveau bei Sicherheit und Ausstattung entspricht jenem der übrigen Passat-Typen. Einzige Einschränkung: Den VW Passat Variant 1.6 TDI BlueMotion mit 120 PS gibt es ausschließlich im Trendline-Trimm, wobei das BlueMotion-Paket 750 Euro Aufpreis kostet. Der BlueMotion 2.0 TDI mit 150 PS lässt sich indes mit allen Ausstattungen kombinieren. Mehr zum Thema: Passat 2.0 TDI im Test
VW Passat Variant auf Fahrt:
VW Passat Variant 1.6 TDI BlueMotion im Test
Unser Testwagen verfügt ergo über zwei Rundinstrumente und ein kleines Info-Display statt der viel gelobten TFT-Armaturen. Hinsichtlich der Ablesbarkeit ist dies kein Nachteil. Navi-Hinweise beschränken sich jedoch auf Pfeilsymbole (Kartenansicht auf dem Touchscreen). Auch die serienmäßigen Stoffsitze des BlueMotion sehen eher schlicht aus, bieten aber einen langstreckentauglichen Komfort. Am üppigen Raumangebot für Passagiere und Gepäck ändert sich ohnehin nichts. Bei der Anhängelast darf der BlueMotion ungebremst sogar zehn Kilogramm mehr ziehen 1500/750 kg (gebremst/ungebremst) als das Standardmodell (1500/740 kg). Die entscheidenden Frage lautet jedoch: Wie viel braucht er? Auf unserer Testrunde – inklusive Vollgas-Anteil – haben wir durchschnittlich fünf Liter je 100 km gemessen. Ein guter Wert, der sogar noch weiter sinkt, wenn man auf der Autobahn nur selten schneller als Richtgeschwindigkeit fährt.
Bluemotion-Passat überzeugt als effizentier Kombi
Ohnehin empfiehlt sich der 1.6 TDI im Passat nicht für eilige Zeitgenossen: Mit 10,7 Sekunden für die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h unterbietet unser Testwagen zwar die Werksangabe um 0,3 Sekunden und tritt mit 250 Nm ausreichend kräftig an, um im täglichen Verkehrsgeschehen mitzuhalten, doch flottes Fahren liegt ihm nicht. Beim Überholen, an längeren Steigungen und bei hohem Tempo wirkt das Temperament des VW doch sehr begrenzt. Hinzu kommt eine leichte Anfahrschwäche – verzeihlich angesichts der verblüffend niedrigen Verbrauchswerte, die selbst bei Vollgas kaum über zehn Liter klettern. Wer der Schaltempfehlung des Bordcomputers folgt, muss jedoch den leicht dröhnigen Unterton des kleinen TDI bei sehr niedrigen Drehzahlen hinnehmen.
Fakten zum VW Passat im Video:
Technische Daten | VW Passat 1.6 TDI BlueMotion |
Motor | 4-Zyl., 4-Vent., Turbodiesel, Partikelfilter |
Leistung | 88 kW/120 PS bei 3600 /min |
Max. Drehmoment | 250 Nm bei 1750- 3500 /min |
Antrieb | Vorderrad |
Getriebe | 6-Gang, manuell |
L / B / H | 4882/1832/1486 mm |
Radstand | 2786 mm |
Leergewicht / Zuladung | 1512/558 kg |
Fahrleistungen | 0-100 km/h in 10,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 208 km/h |
Testverbrauch | 5,0 l D/100 km |
EU-Verbrauch | 3,7 l D/100 km |
CO2-Ausstoß | 95 g/km |
Grundpreis | 30.850 € |
Als BlueMotion-Modell verlangt der VW Passat Variant 1.6 TDI kaum Zugeständnisse und ermöglicht Realverbräuche zwischen gut vier und knapp sieben Litern – je nach Fahrstil. Sicherheit, Komfort und Platz sind nach wie vor klasse. Der 120-PS-Diesel wirkt aber mitunter recht angestrengt.