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Geht auch ganz einfach:

Bruder-Vergleich: VW Golf VII gegen VW Polo V Golft der Polo besser?

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

In der Gunst der Käufer liegt der VW Golf weit vor dem Polo. Unser Vergleichstest klärt, ob Golf Nummer sieben das bessere Angebot ist

Wer bei Starbucks vor dem Tresen steht, kennt das Problem. Ist die Entscheidung für das koffeinhaltige Heißgetränk getroffen, stellt sich anschließend sofort die Frage nach der Größe – tall, grande oder venti.

VW-Interessenten können leicht vor dem gleichen Problem stehen. Ein Wolfsburger soll es sein, doch reicht der inzwischen sehr erwachsen gewordene Polo oder soll es doch eher der Deutschen liebstes Auto sein, der ewige Bestseller VW Golf? Der steht seit dem 10. November letzten Jahres in der siebten Generation beim Händler und ist besser denn je – Vergleichstest der beiden Erfolgsmodelle mit dem 105 PS starken 1.2 TSI-Motor unter der Haube.

 

Karosserie

Bei 29 Zentimetern zusätzlicher Fahrzeuglänge verwundert es wenig, dass die Golf-Insassen mehr Bewegungsfreiheit genießen als im Polo. Besonders im Fond geht es deutlich luftiger zu. Ob Bein-, Kopf- oder Schulterfreiheit, überall bietet der Kompaktklässler einige Zentimeter mehr. Auch der Gepäckraum fällt eine ganze Ecke größer aus. Während in das Heckabteil des Polo 280 bis 952 Liter passen, nimmt der Golf bereits im Normalzustand 380 Liter auf, bei umgeklappten Rücksitzlehnen sind es sogar 1270 Liter. Zudem erweist sich der Kompakte als das variablere Auto – einen umlegbaren Beifahrersitz (92 Euro) sowie eine praktische Durchreiche in der Rücksitzbank (175 Euro) kann nur er vorweisen.

In puncto Assistenzsysteme hat der neue Golf im Vergleich zum Vorgänger einen großen Sprung nach vorn gemacht, da kann der Polo wenig entgegensetzen. Gegen Aufpreis ist nahezu alles zu haben, was derzeit Stand der Technik ist. Unverständlich ist allerdings, dass es einen Spurwechselassistenten – ganz im Gegensatz zum Konzernbruder Audi A3 – nicht gibt. Und 25 Euro (Basismodell Trendline) für den Aufmerksamkeitsassistenten zu verlangen, empfinden wir doch als sehr kleinlich.

KarosserieMax. PunkteVW Golf 1.2 TSI BlueMotion TechnologyVW Polo 1.2 TSI
Raumangebot vorn1007262
Raumangebot hinten1006040
Übersichtlichkeit703944
Bedienung/ Funktion1008887
Kofferraumvolumen1003318
Variabilität1003732
Zuladung/ Anhängelast803227
Sicherheit1508147
Qualität/ Verarbeitung200150140
Kapitelbewertung1000592497
 

Fahrkomfort

Beim Golf VII kommt erst oberhalb von 105 PS eine Mehrfachlenkerkonstruktion an der Hinterachse zum Einsatz, darunter verwendet VW ebenso wie im Fall des Polo eine einfachere Verbundlenkerachse. Im Vergleich zu den ersten Testwagen mit adaptiven Dämpfern und Mehrfachlenkerachse spricht das Fahrwerk weniger sensibel auf Unebenheiten an, doch auch so zählt der Golf zu den komfortabelsten Kompaktwagen. Selbst unter Ausnutzung der vollen Zuladung ist er nicht in die Knie zu zwingen, die Karosseriebewegungen halten sich dabei in Grenzen. Auch die Polo-Federung gehört zweifellos zu den besten in der Klasse, ganz so gekonnt wie der größere Golf arbeiten die Federelemente aber nicht, auf welligem Geläuf liegt der Kleinwagen weniger satt. Auch was den Geräuschkomfort angeht, rangieren die beiden Wolfsburger in ihrem jeweiligen Segment ganz weit vorn – erneut mit einem Vorteil für den Golf. Die Windgeräusche treten bei hohen Geschwindigkeiten weniger in den Vordergrund, und der Motor ist noch besser gedämmt. Im Leerlauf ist der Benziner fast nicht zu hören, was der Wert von 37 dB(A) für das Standgeräusch eindrucksvoll belegt.

FahrkomfortMax. PunkteVW Golf 1.2 TSI BlueMotion TechnologyVW Polo 1.2 TSI
Sitzkomfort vorn150125116
Sitzkomfort hinten1007258
Ergonomie150130125
Innengeräusche504237
Geräuscheindruck1007267
Klimatisierung503431
Federung leer200133118
Federung beladen200131115
Kapitelbewertung1000739667
 

Motor und Getriebe

Der kleine Turbobenziner zählt zu den Top-Triebwerken seiner Art. Er geht leise, kultiviert und in Anbetracht des geringen Hubraums sehr engagiert zu Werke. Kein Wunder, dass der Zweiventiler mit dem mehr als 100 Kilogramm leichteren Polo weniger Mühe hat. Für den Standardsprint auf Tempo 100 braucht der Kleinwagen nur 9,5 s, der Kompakte genehmigt sich eine Sekunde mehr. Auch bei der Elastizität hat der Polo trotz etwas längerer Getriebeübersetzung der manuellen Sechsgang-Schaltbox die Nase deutlich vorn. Auf der Verbrauchsstrecke kann der Golf den Gewichtsnachteil dank der besseren Aerodynamik und serienmäßigem Start-Stopp-System nahezu kompensieren und liegt mit 6,5 Litern pro 100 Kilometer nur um 0,1 Liter über dem Polo.

Motor und GetriebeMax. PunkteVW Golf 1.2 TSI BlueMotion TechnologyVW Polo 1.2 TSI
Beschleunigung15094101
Elastizität1006170
Höchstgeschwindigkeit1504746
Getriebeabstufung1008484
Kraftentfaltung502828
Laufkultur1007069
Verbrauch325258260
Reichweite251312
Kapitelbewertung1000655670
 

Fahrdynamik

Der Golf zeigt bei Kurvenfahrt weniger Seitenneigung und baut auch deswegen mehr Grip auf, was ihn im Vergleich zum Polo zügiger aus engen Kehren herausbeschleunigen lässt. Damit und wegen der etwas höheren Kurvengeschwindigkeiten kann er seinem kleineren Bruder auf dem Handlingkurs trotz der schlechteren Fahrleistungen immerhin 1,6 Sekunden abknöpfen. Auch den Tanz durch den 180-Meter-Slalom absolviert er etwas hurtiger. Dabei hilft dem Fahrer die gefühlvolle Lenkung, die im Vergleich zum leichtgängigeren Polo-Steuer mehr Rückmeldung bietet.

Die Bremsen der zwei Wolfsburger verzögern mit Werten von rund 35 Metern hier wie da auf Sportwagen-Niveau, das bessere Bremsgefühl liefert dabei das Bremspedal im Golf.

FahrdynamikMax. PunkteVW Golf 1.2 TSI BlueMotion TechnologyVW Polo 1.2 TSI
Handling1506862
Slalom1006663
Lenkung1008479
Geradeauslauf504138
Bremsdosierung302019
Bremsweg kalt150100102
Bremsweg warm150104103
Traktion1004536
Fahrsicherheit150132120
Wendekreis201215
Kapitelbewertung1000672637
 

Umwelt und Kosten

19.350 Euro ruft VW für den Golf 1.2 TSI Trendline als Fünftürer auf, der ebenfalls fünftürige Polo ist mit dem gleichen Motor erst ab der Ausstattung Comfortline für 17.620 Euro zu haben. Dabei ist der Golf etwas besser ausgestattet und bietet zudem ein wesentlich größeres Angebot an Optionen.

Die günstigeren Versicherungseinstufungen, der niedrigere Wertverlust sowie die geringeren Wartungskosten des Polo schonen den Geldbeutel, der Golf kommt jedoch jeweils nur wenig teurer. Seine Kfz-Steuer ist aufgrund des niedrigeren CO2-Ausstoßes sogar günstiger.

Kosten/UmweltMax. PunkteVW Golf 1.2 TSI BlueMotion TechnologyVW Polo 1.2 TSI
Bewerteter Preis675256291
Wertverlust502831
Ausstattung251818
Multimedia501716
Garantie/Gewährleistung502828
Werkstattkosten201616
Steuer10109
Versicherung403738
Kraftstoff554242
Emissionswerte252222
Kapitelbewertung1000474511
 

Fazit

Das Familienduell bringt mit dem Golf einen klaren Sieger hervor. Auch wenn der Polo unter den Kleinwagen zu den ganz Großen zählt, hat er gegen den derzeitigen Maßstab in der Kompaktklasse keine Chance. Beim Platzangebot, den erhältlichen Assistenzsystemen und dem gebotenen Fahrkomfort wird der Klassenunterschied spürbar. Im Antriebskapitel hat der Golf aufgrund schwächerer Fahrleistungen zwar das Nachsehen, erzielt aber trotz seines Mehrgewichts einen nur geringfügig höheren Verbrauch.

Der Polo hinterlässt mit dem 1.2 TSI-Motor den merklich spritzigeren Eindruck und ist sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt billiger. Allerdings fällt der Preisunterschied überraschend gering aus, sodass so mancher Polo-Interessent durchaus ins Grübeln kommen könnte.

Gesamtbewertung

Max. PunkteVW Golf 1.2 TSI BlueMotion TechnologyVW Polo 1.2 TSI
Summe500031322982
Platzierung12

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