close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum VW Eos

VW Eos und VW Golf Cabrio im Test VW Eos 1.4 TSI - VW Golf Cabrio 1.4 TSI

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Stürmische Zeiten in VWs Cabrio-Abteilung. Der neue Golf mit Stoff-Kapuze beschert dem etablierten Eos ordentlich Gegenwind

Bisher waren die Rollen klar verteilt: Das bis 2010 erhältliche New Beetle Cabrio zielte auf die ausgewiesenen Retro-Fans unter den Frischluft-Fanatikern, der Eos gilt als standesgemäßes Fortbewegungsmittel des Beaufort-verliebten Bürgertums. Während die Neuauflage des Beetle Cabrios noch mindestens ein Jahr dauert, schickt VW wieder einen „Volkswagen“ auf die Flaniermeilen, den klassen- und nun auch dachlosen Golf. Bei uns treffen sich jetzt beide Cabrios zum Schlagabtausch.

 

Karosserie

Vom Sommer wurden wir bislang ja nicht gerade verwöhnt, deshalb gilt es, jeden Sonnenstrahl intensiv zu genießen. Also: Stoffverdeck oder Stahlklappdach runter und her mit der stimmungsaufhellenden Lichtdusche. Hierfür braucht die Hydraulik im VW Eos 1.4 TSI 25 lange Sekunden, um den aufwändigen blechernen Wetterschutz im Kofferraum zu versenken. Die Stoffmütze des Golf Cabrio verschwindet dagegen in acht Sekunden im Verdeckkasten – mit den jeweiligen Konsequenzen für sonnige Touren: Der Gepäckraum wird durch das Blechdach im Eos von 380 auf 205 Liter reduziert, der schlechter zu beladene Golf-Kofferraum behält dagegen bei geöffnetem Dach sein Volumen von 250 Litern bei. Immerhin ist eine geteilt klappbare Rückenlehne beim VW Golf Cabrio 1.4 TSI serienmäßig. In das wintertaugliche Eos-Dach ist ein Glasschiebedach integriert – Verdeck-Schlitzer haben bei diesem „Coupé-Cabriolet“ keine Chance. Im Innenraum genießen die Golf-Passagiere mehr Ellbogenfreiheit als im Eos, hier führt das abfallende Dach bei großgewachsenen Fondpassagieren zu Kopfkontakt.

KarosserieMax. PunkteVW Golf Cabrio 1.4 TSIVW Eos 1.4 TSI
Raumangebot vorn1007468
Raumangebot hinten1003518
Übersichtlichkeit704444
Bedienung/ Funktion1008585
Kofferraumvolumen1001227
Variabilität1001010
Zuladung/ Anhängelast803326
Sicherheit1508791
Qualität/ Verarbeitung200179179
Kapitelbewertung1000559548
 

Fahrkomfort

Auf den gut konturierten Vordersitzen gibt es weder im Eos noch im Golf Grund zur Klage. Doch setzt der Fahrtwind dem Haupthaar der Eos-Besatzung etwas stärker zu als im Golf Cabriolet. Der serienmäßige Windabweiser im Windschutzscheibenrahmen schützt dafür die Fondpassagiere besser vor dem heranstürmenden Fahrtwind. Auch ist die Sitzposition hier wegen der stärker geneigten Lehne angenehmer als im Golf. Dass der Eos trotzdem nicht mehr Punkte sammelt, liegt hier an seiner mäßigen Kopffreiheit bei geschlossenem Dach. Überhaupt taugen beide, als Viersitzer genutzt, nur für kurze Strecken.

Auf schlechtem Asphalt zahlt sich die Investition in die adaptive Fahrwerksregelung DCC (1085 Euro) aus, die nur für den Eos erhältlich ist. Sie offeriert im Komfort-Modus ein besseres Ansprechverhalten als das konventionelle Golf-Fahrwerk, trübt aber beladen den Geräuscheindruck durch gelegentliches Fahrwerkspoltern.

FahrkomfortMax. PunkteVW Golf Cabrio 1.4 TSIVW Eos 1.4 TSI
Sitzkomfort vorn150119118
Sitzkomfort hinten1004545
Ergonomie150122132
Innengeräusche503239
Geräuscheindruck1006559
Klimatisierung503232
Federung leer200140145
Federung beladen200138140
Kapitelbewertung1000693710
 

Motor und Getriebe

Die Kombination aus Kompressorund Turboaufladung beschert dem in beiden Testkandidaten identischen 1,4-Liter-Vierzylinder ein ordentliches Temperament. 160 PS genügen sowohl im VW Eos 1.4 TSI als auch im VW Golf Cabrio 1.4 TSI für zügige Einlagen, wenngleich der Golf in der Beschleunigung einen leichten Vorsprung herausfährt: 8,9 Sekunden von null auf 100 km/h (Eos: 9,5 Sekunden) sind bei Bedarf ebenso geeignet, um den Fahrtwind vom lauen Lüftchen in einen handfesten Sturm zu verwandeln wie die Höchstgeschwindigkeit von 216 km/h (Eos: 217 km/h). Dabei dann noch die Gänge des gut gestuften Sechsgang-Getriebes zu wechseln, ist eine Freude.

Nahezu gleich fällt auch die Elastizitätsprüfung aus. Hier wie dort sind gelegentlich die Übergänge vom Kompressor- zum Turbobetrieb deutlich spürbar. An der Tankstelle fallen die Kandidaten ebenfalls nicht auf: Testverbräuche von 7,8 (Eos) bzw. 7,9 Liter Super (Golf Cabrio) sind für Leistung und Gewicht angemessen.

Motor und GetriebeMax. PunkteVW Golf Cabrio 1.4 TSIVW Eos 1.4 TSI
Beschleunigung150110105
Elastizität1007575
Höchstgeschwindigkeit1506566
Getriebeabstufung1008585
Kraftentfaltung503535
Laufkultur1007171
Verbrauch325232234
Reichweite251213
Kapitelbewertung1000685684
 

Fahrdynamik

Im Eos reduziert das DCC-Fahrwerk im „Sport“-Modus bei Kurvenfahrt die Seitenneigung und damit die Ausfederbewegungen deutlich. So gewinnt das Coupé-Cabrio spürbar an Zielgenauigkeit. Die 205 Euro Mehrpreis für die elektronische Differenzialsperre XDS, die bei übermäßigem Schlupf das kurveninnere Vorderrad gezielt einbremst, sind ebenfalls gut angelegt. Das System beschert dem Eos gegenüber dem Golf Cabrio, für den dieses Extra nicht lieferbar ist, eine deutlich bessere Traktion. Dennoch stillt das Stoffdach-Cabrio den Kurvenhunger besser, denn der Golf reagiert zackiger auf Lenkbefehle und durcheilt Kurven noch eine Spur leichtfüßiger – 75 Kilogramm Mindergewicht gegenüber dem Konkurrenten machen sich eben bemerkbar. Überzeugend in beiden ist die hohe Regelgüte des gekonnt abgestimmten ESP. Auch die Bremsanlagen erweisen sich als ausgesprochen standfest: Aus 100 km/h stehen die Rivalen sowohl mit kalter wie auch mit warmer Bremse nach gut 36 Metern.

FahrdynamikMax. PunkteVW Golf Cabrio 1.4 TSIVW Eos 1.4 TSI
Handling1506664
Slalom1006563
Lenkung1008181
Geradeauslauf504038
Bremsdosierung301818
Bremsweg kalt1508687
Bremsweg warm1508385
Traktion1004246
Fahrsicherheit150131132
Wendekreis201617
Kapitelbewertung1000628631
 

Umwelt und Kosten

Satte 4575 Euro Preisdifferenz sorgen dafür, dass das VW Golf Cabrio 1.4 TSI gegenüber dem Eos reichlich Punkte einfährt. Die Differenz verringert sich auch mit den Extras der AUTO ZEITUNG-Normausstattung nicht gravierend – der Golf bleibt mit 27.505 Euro im Bereich dessen, was gemeinhin für ein Mittelklasse-Automobil ausgegeben wird. Beim VW Eos 1.4 TSI sind es 31.830 Euro. Wie erwartet fällt beim offenen Golf der Wertverlust deutlich geringer aus. Zudem stufen ihn die Versicherungen in der Haftpflicht um zwei Klassen günstiger ein als den Eos. Dieser Vorsprung schmilzt jedoch wegen der schlechteren Vollkasko-Einstufung schnell dahin. Bei den Werkstattkosten liegen beide Wolfsburger gleichauf – kein Wunder angesichts der nahezu identischen Technik.

Kosten/UmweltMax. PunkteVW Golf Cabrio 1.4 TSIVW Eos 1.4 TSI
Bewerteter Preis675210184
Wertverlust502218
Ausstattung251113
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung502828
Werkstattkosten201716
Steuer1099
Versicherung403332
Kraftstoff553838
Emissionswerte258288
Kapitelbewertung1000450426
 

Fazit

Als komfortablere Alternative zum Golf Cabrio kommt der Eos für jene in Frage, die nicht nur den üppigen Mehrpreis gegenüber dem hausinternen Konkurrenten zu zahlen bereit sind, sondern auch in die adaptive Fahrwerksregelung DCC investieren wollen. Als rundherum gelungenes, aber deutlich preiswerteres „Volks“- Cabrio gewinnt der offenen Golf diesen Test jedoch verdient. Was das für die Verkaufszahlen bedeutet, werden wir bald sehen.

Gesamtbewertung

Max. PunkteVW Golf Cabrio 1.4 TSIVW Eos 1.4 TSI
Summe500030152999
Platzierung12

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.