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Abgastests: Menschenversuche & Tierversuche Autobauer ziehen Konsequenzen nach Diesel-Abgastests

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Menschen- und Tierversuche bei Diesel-Abgastests
  2. Versuche (Abgastests Diesel) mit Affen und Menschen
  3. Menschenversuche/Tierversuche: VW, BMW und Mercedes distanzieren sich

VW, BMW und Mercedes haben Medienberichten zufolge nicht nur Tierversuche mit Affen, sondern auch Diesel-Abgastests in Versuchen mit Menschen durchgeführt. Jetzt haben VW und Daimler personelle Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen. Bei BMW hingegen bleibt der betreffende Referent. 

Nach dem Skandal mit Menschen- und Tierversuchen bei Diesel-Abgastests ziehen VW, BMW und Mercedes Konsequenzen. Als erste personelle Konsequenz hat Volkswagen seinen Cheflobbyisten Thomas Steg beurlaubt. VW-Chef Matthias Müller erklärt gegenüber dem Nachrichtensender n-tv, dass er den Dieselmotor trotz allem rehabilitieren wolle:"Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass unsere Kunden an der Stelle ein weiteres Mal verunsichert sind. Nichtsdestotrotz werden wir weiter in die Diesel-Technologie auf absehbare Zeit investieren." Auch bei Daimler hat die Mitwirkung an den Experimenten mit Affen personelle Folgen. Udo Hartmann, der Daimler im Vorstand der Lobbyorganisation EUGT vertreten hatte, werde auf Entschluss des Vorstands mit sofortiger Wirkung freigestellt, erklärt der Konzern. "Wir werden den Sachverhalt lückenlos aufklären und sicherstellen, dass sich derartige Vorgänge nicht wiederholen», sagt Daimler zur Entlassung des Mitarbeiters. Die BMW-Group hingegen distanziert sich weiterhin von den Affenversuchen bei den Diesel-Abgastests und stellt klar, dass BMW nicht an den Tierversuchen mitgewirkt habe. Deswegen stehe BMW auch zu seinem Mitarbeiter, der den Konzern zwischen 2011 und 2015 als Referent in der Lobby-Initiative vertreten hatte. Der entsprechende Mitarbeiter werde daher vorerst nur auf eigenen Wunsch von seiner Tätigkeit im Bereich von urbaner Mobilität und Kommunen freigestellt, "Mitarbeiter der BMW-Group" bleibe er aber, heißt es weiter, denn er habe versichert, die Affenversuche kritisch hinterfragt zu haben. Die EUGT – die Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor – wurde von BMW, Daimler, VW und Bosch gegründet, 2013 stieg Bosch aus der Vereinigung aus.

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Menschen- und Tierversuche bei Diesel-Abgastests

Im Abgasskandal soll es nicht nur Tierversuche mit Affen, sondern auch Diesel-Abgastests mit Menschen gegeben haben. Das geht aus einem Report der Vereinigung EUGT hervor, über den "Stuttgarter Zeitung" und "Süddeutsche Zeitung" berichten. Den Berichten zufolge soll die von den Konzernen VW, Daimler und BMW gegründete Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) eine "Kurzzeit-Inhalationsstudie mit Stickstoffdioxid bei gesunden Menschen gefördert" haben. Dies stehe in einem als Tätigkeitsbericht für die Jahre 2012 bis 2015 herausgegebenen Report. Dabei seien an einem Institut des Universitätsklinikums Aachen 25 Personen untersucht worden, nachdem sie jeweils über mehrere Stunden Stickoxid (NO2) in unterschiedlichen Konzentrationen eingeatmet hätten. Laut der 2017 aufgelösten EUGT wurde keine Wirkung festgestellt. Der zuständige Institutsleiter Thomas Kraus sagte der "Stuttgarter Zeitung" jedoch, die 2016 veröffentlichte Studie sei nur eingeschränkt aussagekräftig. Zum einen ließen sich die Befunde nicht auf die gesamte Bevölkerung übertragen, zum anderen sei Stickstoffdioxid nur ein Teil der gesamten Luftbelastung.

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Versuche (Abgastests Diesel) mit Affen und Menschen

Die Tierversuche beziehungsweise die Diesel-Abgastests haben nach Angaben von Thomas Krauß keinerlei Verbindung mit dem Abgasskandal. Die Studie von 2013 – lange vor dem VW-Dieselskandal – habe sich mit dem Stickstoffdioxidgrenzwert am Arbeitsplatz befasst, erklärte Kraus am Montag, 29. Januar 2018, der Deutschen Presse-Agentur. Die Ethikkommission habe die 2016 veröffentlichte Studie als vertretbar bewertet. Allerdings habe die von den Konzernen VW, Daimler und BMW gegründete Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) die Studie gefördert, die Forscher jedoch "in keinster Weise" beeinflusst, sagte Kraus. Stickstoffdioxid (NO2) ist der Schadstoff, dessen Messwerte von VW in den USA jahrelang manipuliert worden waren, um die gesetzlichen Grenzwerte für Dieselfahrzeuge offiziell einzuhalten. Zuvor hatten Tierversuche beim Test von Dieselabgasen breite Empörung ausgelöst. Sie wurden durch US-Ermittlungen zur VW-Abgasaffäre bekannt. Affen waren dabei gezielt Schadstoffen ausgesetzt worden. Die Tests mit den Affen waren Teil einer Studie, die beweisen sollte, dass die Diesel-Schadstoffbelastung dank moderner Abgasreinigung erheblich abgenommen hat. Deshalb hatte die EUGT – die von VW, Daimler und BMW finanzierte Lobby-Initiative – sie beim US-amerikanischen Lovelace Respiratory Research Institute in Auftrag gegeben. Federführend war laut dem Studienleiter dabei VW.

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Menschenversuche/Tierversuche: VW, BMW und Mercedes distanzieren sich

VW entschuldigte sich am Wochenende, 27. und 28. Januar 2018, für die in den USA durchgeführten Diesel-Abgastests. "Wir sind der Überzeugung, dass die damals gewählte wissenschaftliche Methodik falsch war. Es wäre besser gewesen, auf eine solche Untersuchung von vornherein zu verzichten", teilte der Konzern mit. Volkswagen distanziere sich klar von allen Formen der Tierquälerei. "Wir entschuldigen uns für das Fehlverhalten und die Fehleinschätzung Einzelner." Auch der Autobauer Daimler distanzierte sich ausdrücklich von den Studien und der EUGT. "Wir sind über das Ausmaß der Studien und deren Durchführung erschüttert", hieß es in einer Stellungnahme. Daimler verurteile die Versuche auf das Schärfste. "Auch wenn Daimler keinen Einfluss auf den Versuchsaufbau hatte, haben wir eine umfassende Untersuchung eingeleitet, wie es dazu kommen konnte." In der Politik wird unterdessen der Ruf nach einer Aufklärung der Vorwürfe lauter. Der niedersächsische Wirtschaftsminister und VW-Aufsichtsrat Bernd Althusmann (CDU) bezeichnete die Tierversuche beim Test von Dieselabgasen als "absurd und unentschuldbar". Althusmann sagte der Deutschen Presse-Agentur, er erwarte neben einer vollständigen Aufklärung und einem umfassenden Bericht an den Aufsichtsrat "harte personelle Konsequenzen" für diejenigen, die für diese Tierversuche verantwortlich seien.  Das Land Niedersachsen ist VW-Großaktionär. "Zehn Affen stundenlang mutwillig Autoabgase einatmen zu lassen, um zu beweisen, dass die Schadstoffbelastung angeblich abgenommen habe, ist widerlich und absurd", hatte Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsrat Stephan Weil (SPD) gesagt.

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