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Geht auch ganz einfach:

Wohnwagen- & Wohnmobilwaagen: So Überladung verhindern

Markus Henrichs Produkttest-Redakteur

Wer mit Wohnwagen oder Wohmobil auf Tour geht, muss das Gewicht des Campers unbedingt im Blick behalten. Fahrzeugwaagen helfen gegen Überladung. Wir zeigen empfehlenswerte Produkte und erklären, wie sie funktionieren!

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Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Inhalt
  1. Zuladung: Darum ist ihre Einhaltung so wichtig, aber auch schwierig
  2. Rechner der Hersteller helfen, die zulässige Nutzlast zu berechnen
  3. Empfehlenswerte Fahrzeugwaagen für Wohnmobil und Wohnwagen
  4. Wie viel darf ich beim Wohnmobil überladen?
  5. Deutschland und Ausland: Welche Strafen drohen bei Überladung?
  6. Wann fällt die 3,5-t-Grenze für Wohnmobile?

 

Zuladung: Darum ist ihre Einhaltung so wichtig, aber auch schwierig

Beim Beladen von Wohnmobil oder Wohnwagen sind gleich zwei Begriffe von großer Bedeutung. Zum einen die Zuladung: Sie bezeichnet das tatsächlich mitgeführte Gewicht. Also alles, was an zusätzlichem Gepäck, Personen, und Ausrüstung in den Camper geladen wird und mit auf die Reise kommt. Die Nutzlast wiederum ist der theoretische Maximalwert. Sie ergibt sich aus der Differenz zwischen Leergewicht und zulässigem Gesamtgewicht (zGG) des Fahrzeugs – so lassen sich Leermasse und Gesamtmasse im Fahrzeugschein finden. Das zGG ist das maximal zugelassene Gewicht, das ein Fahrzeug im Fahrbetrieb erreichen darf. Hier unsere Tipps nachlesen, was beim Beladen von Fahrzeugen generell zu beachten ist.

Das Problem ist, dass moderne Wohnmobile und Caravan von den Herstellern immer luxuriöser ausgestattet werden, etwa mit vollwertigen Küchenzeilen, oft gut ausgestalteten Badezimmern. Zugleich aber sind die Führerschein-Regelungen seit Jahrzehnten gleichgeblieben: Da der Großteil aller Wohnmobile, vom einfachen Campervan in Kastenwagenformat bis zum teil- oder vollintegrierten Wohnmobil (hier unsere Übersicht über die verschiedenen Wohnmobil-Bauarten), serienmäßig über eine technisch zulässige Gesamtmasse von 3,5 t verfügt, können sie mit dem Pkw-Führerschein der Klasse B gefahren werden.

Das macht diese Fahrzeuge zwar attraktiv für eine breite Masse von Campingfans, bringt zwangsläufig aber auch schnell Probleme bei der Zuladung mit sich. Ähnliches gilt für Wohnwagen-Gespanne, bei denen das Überschreiten der Stützlast (was bei der Stützlast am Pkw zu beachten ist) und der Anhängelast schnell zum Problem werden können.

Tipps zum Kauf eines Wohnmobils im Video:

 
 

Rechner der Hersteller helfen, die zulässige Nutzlast zu berechnen

Vor jeder Fahrt mit dem Camper muss peinlich genau auf die Zuladung geachtet werden, sonst kann es im Falle einer Kontrolle schnell unangenehm und vor allem teuer werden (siehe Absatz weiter unten). Daher bieten die meisten Wohnmobilhersteller wie Hymer oder Dethleffs schon in den Online-Konfiguratoren auf ihren Webseiten dezidierte Gewichtsangaben für Sonderausstattung an. Außerdem haben sie meist Rechner in petto, anhand derer sich für das Wohnmobil oder den Wohnwagen (hier zu unserer Übersicht der Vor- und Nachteile der Campingfahrzeug-Konzepte) die verbleibende Nutzlast auf das Kilogramm genau berechnen lässt; auch nach einigen gesetzten Häkchen auf der Aufpreisliste. Cleveres Packen hilft darüber hinaus, Gewicht zu sparen – hier unsere Tipps zum Beladen des Wohnmobils.

 

Empfehlenswerte Fahrzeugwaagen für Wohnmobil und Wohnwagen

Wer keine öffentliche Waage zum Wiegen seines Campers in der Nähe seines Wohnorts hat oder auch unterwegs auf Nummer sicher gehen will, sollte den Kauf einer Wohnwagen- und Wohnmobilwaage in Erwägung ziehen. Sie hilft dabei, die Zuladung schon während des Beladens des Wohnmobils im Blick zu behalten und gegebenenfalls noch vor Fahrtantritt gegensteuern zu können. Auch beim Beladen von Wohnwagen ist das fast unverzichtbar, um ein Überschreiten der zulässigen Anhängelast zu verhindern. Hier unsere Auswahl von empfehlenswerten Fahrzeugwaagen.

Gelbe Camper-Waage (CWC) von Reich

Auf die Farbe kommt es beim Kauf der Camper-Waagen der Firma Reich an. Die gelbe Caravan Weight Control von Reich (in Campingkreisen kurz "CWC" genannt) eignet sich laut Hersteller zur Gewichtsbestimmung von Anhängern, Wohnwagen und kleineren Reisemobilen bis zu einer maximalen Belastung von 1000 kg pro Rad. Drei Messprogramme können jeweils eingestellt werden:

  • Caravan mit einer Achse und Stützrad

  • Caravan mit Tandem-Achse und Stützrad

  • Reisemobil

Um das Gewicht möglichst exakt zu bestimmen, rät der Hersteller, den Anhänger insgesamt dreimal zu wiegen und dann den Mittelwert zu bilden.

Orangefarbene Camper-Waage (CWC) von Reich

Die orangefarbene CWC-Waage von Reich weist im Prinzip dieselben Eigenschaften und Funktionen wie die gelbe Waage von Reich auf, eignet sich aber für deutlich größere Wohnmobile, darunter Liner und Alkoven, weil sie Maximalbelastungen von bis 1500 kg pro Rad standhält. Viele Anwender:innen loben im Netz die gute Bedienungsanleitung und Verarbeitung des Geräts.

CWC-Auffahrrampe von 040-Parts

Als gute Ergänzung der CWC-Waagen für sichere und präzise Messungen empfiehlt sich die Auffahrrampe von 040-Parts. Als nützliches Zubehör soll sie auch auf schwierigen Untergründen wie Kies, Schotter oder Matsch die Gewichtsbestimmung des Campers möglich machen.

 

Wie viel darf ich beim Wohnmobil überladen?

Die Toleranz für die Überladung liegt bei Fahrzeugen bis 10 t in Deutschland, darunter auch Camper, bei fünf Prozent des zulässigen Gesamtgewichts. Danach wird es teuer: Zehn bis 235 Euro Bußgeld plus Gebühren werden dann fällig (hier der aktuelle Bußgeldkatalog). Ab 20 Prozent Überladung muss man zudem einen Punkt in Flensburg in Kauf nehmen (so den aktuellen Punktestand in Flensburg einsehen und abbauen).

 

Deutschland und Ausland: Welche Strafen drohen bei Überladung?

Wer in Deutschland mit einem mehr als fünf Prozent des zulässigen Gesamtgewichts überladenen Wohnmobil erwischt wird, muss (inklusive Gebühren) mindestens 38,50 Euro Bußgeld zahlen, das sich bei fortschreitender Überladung gestaffelt bis 263,50 Euro steigt. In Österreich und Luxemburg liegt die Höchststrafe indes bei satten 5000 Euro. In Frankreich werden, je nach Schwere des Vergehens, 135 bis 750 Euro fällig. In Spanien liegt sie bei 4600 Euro. In Italien kommen bei Überschreiten des zulässigen Gesamtgewichts um mehr als fünf Prozent mindestens 41 Euro bis zu einer Höchststrafe von 1697 Euro auf einen zu (alles zu Auslandsknöllchen).

Auch interessant:

 

Wann fällt die 3,5-t-Grenze für Wohnmobile?

Wann die 3,5-t-Grenze für Wohnmobile fällt, ist Stand März 2025 noch schwer zu sagen. Die EU arbeitet zwar an einer neuen Führerscheinrichtlinie, die es in absehbarer Zeit ermöglichen könnte, mit dem normalen Pkw-Führerschein der Klasse B (alles zum Thema Führerschein) Wohnmobile bis 4,25 t zulässiger Gesamtmasse zu fahren. Das EU-Parlament hat bereits zugestimmt – doch der Weg zur Umsetzung ist noch lang. Mit diesem Schritt soll der "Lebensrealität" der werkseitig immer schwerer werdender Wohnmobile Rechnung getragen werden und daraus resultierende Konflikte von Campingfans mit dem Gesetz vermieden werden.

Doch, Vorsicht: Auch wenn nach einer Rechtsänderung bald vielleicht schwerere Wohnmobile gefahren werden dürfen, gelten bisherigen Vorschriften für Fahrzeuge über 3,5 t weiterhin. Das heißt: Fahrzeuge zwischen 3,5 und 4,25 t zulässiger Gesamtmasse unterlägen dann immer noch den Tempolimits, Mautpflichten und Überholverboten, die für Lkw gelten.

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