Nach fünf Jahren Bauzeit spendiert Toyota seinem Flaggschiff Avensis ein umfangreiches Facelift, die Dieselmotoren liefert Kooperationspartner BMW. Der Toyota Avensis Touring Sports 2.0 D-4D im Test!
Um dem Avensis im hart umkämpften Mittelklassesegment endlich mehr Erfolg zu bescheren, hat Toyota sein Flaggschiff umfangreich überarbeitet. Wir testeten den Toyota Avensis Touring Sports 2.0 D-4D mit neuem Zweiliter-Turbodiesel. Das Außendesign des 4,82 Meter langen Japaners wirkt dank neuer Scheinwerfergrafik stimmig. Die Platzverhältnisse sind großzügig, und auf den straff gepolsterten Sitzen fühlt man sich auch auf langen Fahrten gut aufgehoben. Durch das Facelift hat die Qualität im Innenraum gewonnen: Die Materialen sind solide verbaut und fassen sich angenehm an. Über den berührungsempfindlichen Bildschirm des optionalen Multimedia-Audiosystems Toyota Touch2 lassen sich jetzt Unterhaltungs- und Navigationsfunktionen leichter steuern als beim Vorgänger. Jedoch stören im Toyota Avensis Touring Sports 2.0 D-4D bei Sonneneinstrahlung Lichtreflexionen die Ablesbarkeit des Farb-Touchscreens.
Unter der Haube haben die Japaner beim Toyota Avensis Touring Sports 2.0 D-4D ebenfalls nachgebessert und greifen bei den beiden Selbstzündern (1.6 D-4D und 2.0 D-4D) auf Motorentechnik von Kooperationspartner BMW zurück. Der größere Diesel leistet 143 PS, hat ein maximales Drehmoment von 320 Newtonmetern und überzeugt mit angenehmer Laufruhe in jedem Drehzahlbereich. Der Testverbrauch von sechs Litern geht absolut in Ordnung. Zudem gefallen der stramme Durchzug sowie die Drehfreude des Vierzylinders. Allerdings endet das Beschleunigungsvermögen bereits bei 200 km/h. Der Avensis lässt sich zwar auch schaltfaul bewegen, allzu niedrige Drehzahlen quittiert das Triebwerk allerdings mit Brummen und einem zitternden Innenspiegel. Im Vergleich zu den bisherigen Toyota-Dieseln profiliert sich das BMW-Aggregat jedoch durch ein wesentlich breiter nutzbares Drehzahlband, das von 1200 bis 5000 Touren reicht. Die straffe Fahrwerksauslegung sorgt für eine gute Kurvenlage und verhindert ein Schaukeln der Karosserie auf längeren Bodenwellen. Auch kurze Unebenheiten bügelt die Federung weitestgehend aus. Die Fondpassagiere werden dagegen öfter durchgeschüttelt, da die Hinterachse nicht so harmonisch arbeitet und zuweilen stößig wirkt. Neue Dämmmaterialien sorgen dagegen für einen guten Geräuschkomfort. Zur guten Serienausstattung der Comfort-Linie, die auch Kollisionswarner, LED-Tagfahrlicht und Rückfahrkamera beinhaltet, addieren sich dann nützliche Dinge wie Spurhalteassistent, Sitzheizung und Voll-LED-Scheinwerfer. So ausgestattet liegt der Preis für den Toyota Avensis Touring Sports 2.0 D-4D bei fairen 32.990 Euro (Grundpreis 31.090 Euro). Ein BMW 318d Touring ist mit 36.200 Euro deutlich teurer und magerer ausgestattet.
Das Facelift hat dem Toyota Avensis gutgetan: Der hochwertigere Innenraum, das modernisierte Infotainmentsystem und besonders der neue Dieselmotor machen ihn zu einer interessanten Alternative in der Mittelklasse. Ein Automatik-Getriebe wäre jedoch vor allem für Vielfahrer eine wünschenswerte Option.