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Mietwagen/Carsharing bei Flug-/Bahnstreik
Streiks treiben Kosten – auch für Autofahrende
Erneute Streiks beim öffentlichen Nahverkehr und bei Fluglinien. Welche Rechte Kunden:innen dann haben, welche Alternativen es gibt – etwa Carsharing – und welchen Einfluss ein Streik auf Mietwagenpreise hat, sagt die AUTO ZEITUNG.
Wenn bei der Bahn, im Nahverkehr oder an einem Flughafen gestreikt wird, müssen Reisende sich auf massive Ausfälle einstellen. Wer in dieser Zeit auf ein Auto zurückgreifen will, sollte mehr Zeit einplanen, da die Straßen meist viel voller sind. Und es ist nicht nur mehr Zeit, sondern auch mehr Geld nötig. Denn Fahrzeug bei Mietwagenfirmen können plötzlich deutlich mehr kosten. Worauf beim Mietwagen zu achten ist, welche Rechte Betroffene nach einem Streik haben und welche Mobilitätsalternativen sinnvoll sind, sagen wir. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Verspätung, Streik, Ausfall: Diese Rechte haben Passagiere (Video):
Rechte: Streik im Nah- und Fernverkehr
Wenn zu einem Warnstreik im Nah- und Fernverkehr aufgerufen wird, beeinträchtigt das den Fern-, Regional- und/oder S-Bahn-Verkehr. Zwar wird meist in dieser Zeit ein Notfall-Fahrplan angeboten, doch wer trotz des Grundangebots verspätet oder nicht an seinem Ziel ankommt, kann oftmals Ansprüche geltend machen. Bei der Deutschen Bahn entfallen die Zugbindungen und das Ticket zum ursprünglichen Zielort gilt in dieser Zeit auch für Fahrten mit geänderter Streckenführung. Sitzplatz-Reservierungen können kostenfrei storniert werden. Beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bestehen hingegen keine Ansprüche und es ist nicht möglich, zusätzliche Kosten zurückzufordern.
Streik am Flughafen
Werden Flüge verschoben oder gestrichen, müssen Fluggesellschaften oder der Reiseveranstalter dafür sorgen, dass Betroffene ihre Ziele anderweitig erreichen. Alternativ können diese das Geld für die Tickets zurückverlangen. Anders verhält es sich bei einem Streik des Sicherheitspersonals. Weil Fluggesellschaften keinen Einfluss auf Verzögerungen haben, kann man mögliche Ansprüche nur gegenüber dem Staat geltend machen, teilt der Verbraucherschutz mit.
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Mietwagenpreise: Verdoppelung möglich
"Wenn zwei sich streiken, freut sich der 3er", mit dieser Anzeige ruft Autovermieter Sixt in gewohnt bissiger Manier seine Fahrzeuge in Erinnerung und will eine gute Alternative zu ausgefallenen Zügen, Bahnen oder Fliegern sein. Die Preise für Mietwagen können aufgrund der Kurzfristigkeit der Warnstreiks jedoch deutlich höher liegen als zuvor, wie Frieder Bechtel vom Preisvergleichs-Portal "billiger-mietwagen.de" mitteilt. So koste ein Mietwagen in dieser Woche (Stand: März 2024) von Köln bis nach Berlin durchschnittlich 130 Euro, was 65 Prozent mehr sind als noch in der Vorwoche (79 Euro). Und für einen Mietwagen von Hamburg nach München zahlt man in dieser Woche 183 Euro und ganze 106 Prozent mehr als in der Vorwoche (89 Euro). Hinzu kommt dann auch noch der Kraftstoff. Sucht man während einem Streik nach einem Fahrzeug, kann auch das Carsharing (siehe nächster Absatz) eine gute Alternative zum Mietwagen sein, da sich hier die Preise bislang in so einer Situation nicht verändern. Der einzige Nachteil: In der Regel muss man sich vorher bei einem Anbieter angemeldet und seine Kreditkarte verifiziert haben.
Carsharing: Gute Alternative
Miles, Sharenow, Stadtmobil, Cambio & Co: Die Preise der Carsharing-Tarife ändern sich auch bei einem Warnstreik nicht. Da viele Anbieter mittlerweile auch städteübergreifende Fahrten oder auch Stunden-, Tages- oder Wochentarife anbieten, kann es sich lohnen, sich bei einem Streik nach den unterschiedlichen Konditionen zu erkundigen. Abgerechnet wird bei Carsharing meist nach Dauer oder wie bei Miles nach gefahrenen Kilometern. Bei Stunden- oder Tagestarifen sind oftmals Freikilometer vorgeschrieben. Die Preise dazu wie auch für gefahrene Mehrkilometer sind auf den jeweiligen Homepages schnell herauszufinden. Weiterer Vorteil: Die Carsharing-Angebote enthalten nahezu immer auch die Treibstoffkosten. Wer während der Mietdauer tanken muss, kann das auf die im Fahrzeug oder in der entsprechenden App hinterlegten Karte und wird damit meist noch mit wenigen Euro Gutschrift belohnt.
Mehr Staus auf Autobahnen
Ein Warnstreik führt zu volleren Straßen und mehr Staus. So stockt der Verkehr bei einem Streik nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf innerstädtischen Straßen, teilt der ADAC mit. So hat es aufgrund des Warnstreiks Anfang März 2024 in den kommunalen Verkehrsbetrieben von Nordrhein-Westfalen in der Spitze auf den Autobahnen in NWR zeitgleich etwa 380 km Stau und stockenden Verkehr gegeben, sagte ein Sprecher des ADAC Nordrhein. Dabei kann man beispielsweise mit einer App, die in Echtzeit Informationen über die Verkehrslage bietet und frühzeitig warnt, wenn man droht in stehenden Verkehr zu geraten, einen Stau vermeiden.
