Streetscooter Work L & XL: Preis (Update)
Post stellt Produktion von Elektrotransportern ein
Die Deutsche Post wird die Produktion ihrer Streetscooter noch im Laufe des Jahres 2020 einstellen. Der Grund: In 2019 habe der Elektrotransporter für rund 100 Millionen Euro Verlust gesorgt.
Noch im Laufe des Jahres 2020 will die Deutsche Post die Produktion ihrer Streetscooter komplett einstellen. "Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt gesagt: Wir können nicht mehr warten. Wir müssen eine Entscheidung treffen", so Konzernchef Frank Appel. Der Elektrotransporter habe im Jahr 2019 Verluste von rund 100 Millionen Euro gemacht. "Das ist die logische Konsequenz", so Appel. Die Post hatte über lange Zeit versucht, einen Käufer zu finden. Die Auslieferung von Fahrzeugen werde sich zwar noch bis ins nächste Jahr ziehen, Neubestellungen soll es nun aber keine mehr geben. Die letzten neu produzierten Fahrzeuge sind nur noch für den eigenen Bestand. In Zukunft solle der Streetscooter dann zur reinen Bestandsflotte umgebaut werden. Trotzdem wolle die Post ihre Flotte wie angekündigt aber weiterhin auf E-Antriebe umstellen. Was die Einstellung der Produktion für die Streetscooter-Mitarbeiter bedeutet und wie viele es davon zur Zeit überhaupt gibt, wollte der Konzernchef zunächst nicht kommentieren. Gleiches gilt für die Produktionsstätten in Aachen und Düren. Mehr zum Thema: Diese E-Autos werden gefördert
Der Streetscooter Work im Video:
2020: Post stellt Streetscooter-Produktion ein
Die Deutsche Post und Ford haben in ihrem Tochterunternehmen Streetscooter GmbH einen E-Transporter namens Streetscooter Work XL entwickelt. Damit wollen Post und DHL emissionsfrei Briefe und Pakete austragen. Die Basis für den Elektro-Transporter bildet der Ford Transit. Im Zuge des Umbaus wurde er mit einem elektrischen Antriebsstrang versehen und nach Vorgaben der Post und DHL ausgestattet. Dank eines modularen Batteriesystems mit 30 bis 90 Kilowattstunden kann der Streetscooter Work XL zwischen 80 und 200 Kilometer weit fahren. Die Ladedauer beträgt bei 22 Kilowattstunden rund drei Stunden. Die Pläne für den Post-Stromer sind ambitioniert: Im Juli 2017 begann die Serienproduktion in Aachen. Bei der Anzahl an Fahrzeugen, rechnet die Deutsche Post vor, würden 12.500 Tonnen CO² und 4,75 Millionen Liter Diesel eingespart. Trotzdem bietet der Streetscooter Work XL 20 Kubikmeter Ladevolumen oder Platz für über 200 Pakete. Perspektivisch ist auch der Verkauf vorgesehen. Der E-Transporter der Deutschen Post und Ford macht das Projekt der beiden Unternehmen damit zum größten Produzenten batterieelektrischer mittelschwerer Lieferfahrzeuge in Europa. "Ich sehe diese Partnerschaft als weiteren wichtigen Impuls für die Elektromobilität in Deutschland an", sagt Jürgen Gerdes, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Post AG. "Der Schritt unterstreicht die Innovationsführerschaft der Deutschen Post, wird die Innenstädte entlasten und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Wir arbeiten weiter an einer komplett CO2-neutralen Logistik!"
Streetscooter Work XL: E-Transporter von DHL und Ford
Der Streetscooter Work XL ist nicht der einzige Teil der Elektro-Flotte der deutschen Post. So ist DHL schon seit August 2016 mit dem Streetscooter Work unterwegs, im Herbst des gleichen Jahres folgte auch noch der etwas größere Streetscooter Work L. Der Logistik-Dienstleister nutzt das Elektrofahrzeug für die Auslieferung seiner Pakete. Nach ersten Pilot-Projekten unter anderem in Bochum sind mittlerweile bundesweit über 2500 Exemplare im Namen der Deutschen Post unterwegs. Der Streetscooter Work ist hervorgegangen aus dem Streetscooter Compact, der erstmals auf der IAA 2011 vorgestellt wurde. Durch seine modulare Bauweise konnte er auf die speziellen Bedürfnisse der Deutsche Post DHL Group angepasst werden. 2014 hat deswegen die Post das aus dem Umfeld der Technischen Hochschule Aachen stammende Start-up übernommen. Die StreetScooter GmbH möchte in Aachen sowie an einem künftigen weiteren Produktionsstandort in NRW bis zu 20.000 Exemplare des elektrischen Kleintransporters pro Jahr bauen. Natürlich nicht ausschließlich für den Einsatz bei der Deutschen Post – auch andere Unternehmen haben Interesse am Streetscooter geäußert, um auf emissionsfreie Mobilität umzusatteln.
Bereits 2500 Streerscooter Work unterwegs
Gegenüber herkömmlichen Transportern reduzieren sich beim Streetscooter Work im Schnitt die Wartungs- und Servicekosten um die Hälfte, die Reparaturkosten sollen sogar um bis zu 80 Prozent zurückgehen. Grund ist der Verzicht auf einen Großteil mechanischer Verschleißteile. Die Reichweite des Streetscooter Work liegt bei etwa 50 bis 80 Kilometer, beim Streetscooter Work L sind es bis zu 100 Kilometer – abhängig von Beladung, Verkehrssituation, Routenprofil, Fahrverhalten und Wetterbedingungen. Die Batteriekapazität beträgt 20,4 kWh, eine Aufladung auf 80 Prozent dauert viereinhalb Stunden, eine Vollladung benötigt sieben Stunde. Der Streetscooter Work kann an einer normalen Schuko-Steckdose mit 230 Volt und maximal 16 Ampere aufladen. Er hat Frontantrieb, ein einstufiges Getriebe, leistet bis zu 30 kW und kann bis auf 80 km/h beschleunigen, danach wird elektronisch abgeregelt. Sein Leergewicht beträgt 1,420 Tonnen, das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 2,13 Tonnen. Beim Work können bis zu 650 Kilogramm zugeladen werden, der Work L fasst sogar bis zu 1000 Kilogramm Zuladung. Der Streetscooter verfügt über ABS und hat einen Fahrer-Airbag.