Die Zeiten in denen ein Skoda ausschließlich als günstige Alternative gehandelt wurde, sind vorbei. Vor allem der neue Superb präsentiert sich sehr selbstbewusst. Mit ihm beanspruchen die Tschechen nun auch eine Portion Premium für sich und fordern nicht nur den Megaseller VW Passat, sondern auch die noble deutsche ...
Foto: Daniela Loof Mercedes E 220 BlueTec T-Modell
... Oberklasse heraus. Die E-Klasse erreicht trotz hohen Gewichts einen günstigen Testverbrauch. Auf 100 km genügen ihr 6,8 Liter Diesel. Der leichtere Passat ist gerade einmal 0,4 Liter sparsamer. Und auch hier zeigt sich, wie gut und effizient der BMW-Antrieb arbeitet: Der Bayer absolviert wie der Skoda die Testrunde mit 6,5 Litern.
Foto: Daniela Loof Mercedes E 220 BlueTec T-Modell
Sehr umfangreich fällt die Sicherheitsausstattung des Schwaben aus. Lediglich der VW Passat erreicht hier das gleiche Niveau. Auch der BMW ist up to date – Details wie die City-Notbremsfunktion, die bei Mercedes, Skoda und VW serienmäßig ist, kosten beim 5er aber Aufpreis.
Foto: Daniela Loof Mercedes E 220 BlueTec T-Modell
Unschlagbar ist der Schwabe dank Luftfederung auf sehr welligen Pisten. Kein anderer gleicht große Bodenwellen so gleichmäßig aus wie das T-Modell. Nur Querfugen mag die Vorderachse des E 220 nicht so recht verarbeiten. Erheblich sensibler, aber insgesamt straffer bügelt der 5er mit seinen adaptiven Dämpfern (1300 Euro) schlechte Pisten glatt.
Foto: Daniela Loof Mercedes E 220 BlueTec T-Modell
Das T-Modell bietet die geringste Variabilität: Mehr als eine asymmetrisch geteilte Fondlehne ist nicht an Bord. Die einzigartige Klappsitzbank mit zwei Plätzen entgegen der Fahrtrichtung bietet Mercedes nicht für T-Modelle mit Diesel an. Den notwendigen Platz im Ladeboden benötigt der AdBlue-Tank für die Abgasreinigung (NOx) im SCR-Kat.
Foto: Daniela Loof BMW 520d Touring
Das Mercedes E 220 BlueTEC T-Modell kostet in der testrelevanten Konfiguration satte 11.833 Euro mehr als der VW Passat 2.0 TDI – und unglaubliche 17.053 Euro mehr als der Skoda Superb Combi 2.0 TDI. Auch BMW lässt sich das Oberklasse-Image des 520d Touring mit 53.850 Euro in diesem Test teuer bezahlen.
Foto: Daniela Loof BMW 520d Touring
Die mit gutem Halt verwöhnenden Sportsitze des BMW oder die komfortablen, umfangreich einstellbaren ErgoComfort-Sitze mit Massagefunktion des VW kosten – wie auch die exzellenten, an jede Körperstatur anpassbaren Aktiv-Multikontursitze des Mercedes – stolze Aufpreise.
Foto: Daniela Loof BMW 520d Touring
Das Raumangebot vorn spricht leicht für E-Klasse und 5er. Der Touring aus München präsentiert sich zudem ausgesprochen variabel. Neben der dreigeteilten Fondlehne, die sich ohne Kraftaufwand flach auf die Sitzfläche legt, ...
Foto: Daniela Loof BMW 520d Touring
... und der Rücksitzlehneneinstellung (Gepäckraumpaket 380 Euro) zeigt auch das in engen Parklücken separat zu öffnende Heckfenster den hohen praktischen Nutzwert.
Foto: Daniela Loof Skoda Superb Combi 2.0 TDI
Das Raumangebot im Fond ist die Paradedisziplin des Skoda Superb. In der zweiten Reihe ist der Tscheche unschlagbar. Während die Knie der Passagiere in den beiden deutlich längeren Kombis aus Stuttgart und München mit den Vordersitzen in Kontakt kommen, lassen sich die Beine im Skoda problemlos übereinanderschlagen.
Foto: Daniela Loof Skoda Superb Combi 2.0 TDI
Der Tscheche fällt in puncto Sicherteihsausstattung insgesamt etwas ab. Seine Verarbeitung hingegen ist grundsolide. Lediglich die Materialauswahl, etwa der einfachere Teppich im Kofferraum, zeigt, dass Skoda mit extrem spitzen Bleistift rechnet.
Foto: Daniela Loof Skoda Superb Combi 2.0 TDI
Der Skoda zeigt dank seines variablen Dämpfungssystems einen guten Federungskomfort. Allerdings fehlt ihm die gelungenen Harmonie der Konkurrenz zwischen den beiden Achsen. Hier könnte Skoda die Vorderachsabstimmung besser mit der Hinterachsauslegung in Einklang bringen. Auch beim Sitzkomfort bieten die Rivalen das Quäntchen mehr.
Foto: Daniela Loof Skoda Superb Combi 2.0 TDI
Die MQB-Plattform des VW-Konzerns mit quer eingebauten Motoren gegenüber der Längseinbaulage der Antriebseinheiten bei BMW und Mercedes zahlt sich aus: Der Superb Combi bietet den größten Laderaum. Mit bis zu 1950 Liter Volumen übertrifft er sogar das bisherige Raumwunder E-Klasse T-Modell.
Foto: Daniela Loof VW Passat Variant 2.0 TDI
Der Passat präsentiert sich auf dem Handlingkurs extrem agil. Lenkbefehle setzt der Wolfsburger präzise um. Besonders imposant ist, wie er sich auf den Punkt einlenken lässt. Zudem ist der Kombi frei von überraschenden Lastwechselreaktionen. Das exzellent abgestimmte ESP und die kürzesten Bremswege runden die perfekte Vorstellung ab.
Foto: Daniela Loof VW Passat Variant 2.0 TDI
Der Passat, der in Sachen Materialien und Verarbeitung das Oberklasseniveau von BMW und Mercedes fast erreicht, entscheidet das Karosserie-Kapitel für sich. Die überzeugende Vorstellung des Wolfsburgers setzt sich beim Komfort fort. Die Abstimmung von Federn und adaptiven Dämpfern (1200 Euro) passt.
Foto: Daniela Loof VW Passat Variant 2.0 TDI
Ähnlich variabel wie der 5erist auch der Passat Variant, der allerdings auf die Heckfensterlösung und die einstellbare hintere Lehne verzichtet. Dafür offeriert er wie der Skoda gegen Aufpreis eine vorklappbare Beifahrerlehne (Skoda: 90 Euro; VW: 96 Euro). Warum beide Hersteller diese Option nicht mit Leder- oder Alcantarapolstern anbieten, ist unverständlich.
Foto: Daniela Loof VW Passat Variant 2.0 TDI
Beim Maximalvolumen kann auch der VW Passat nicht mit dem Superb mithalten. Besetzt mit vier Personen entpuppt sich jedoch der Wolfsburger Familientransporter als gut durchdacht: Dank der im Gegensatz zum Skoda deutlich steileren Heckscheibe liegt der VW mit dem Skoda beim Gepäckvolumen gleichauf und vor den Premium-Produkten.
Foto: Daniela Loof Superb Combi und Passat Variant
Was der sprintsarken Antriebseinheit in Skoda und VW mit 190-PS-TDI und Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe fehlt, sind die feine Laufkultur und die verzögerungsfreie, leichtfüßige Kraftentfaltung, die der BMW-Turbodiesel in allen Drehzahlbereichen anbietet. Insbesondere aus niedrigen Drehzahlen beantwortet der Vierzylinder des 520d Gasbefehle unmittelbarer.
Foto: Daniela Loof
Der neue Skoda Superb Combi drängt mit Gewalt in die Oberklasse. Unser erster Vergleichstest mit BMW 5er Touring, Mercedes E-Klasse T-Modell und VW Passat Variant soll zeigen, ob er das Zeug dazu hat.
Mit dem Superb beansprucht Skoda nun eine Portion Premium für sich und fordern nicht nur den Megaseller VW Passat, sondern auch die noble deutsche Oberklasse heraus. Zeit für einen Vergleich des Skoda Superb Combis mit dem VW Passat Variant, BMWs 520d Touring und Mercedes E 220 BlueTEC T-Modell. Beginnen wir mit dem Raumangebot im Fond, der Paradedisziplin des Skoda Superb. In der zweiten Reihe ist der Tscheche unschlagbar. Es verwundert auch kaum, dass der Skoda Superb Combi zudem den größten Laderaum im ganzen Vergleich bietet. Mit bis zu 1950 Liter Volumen übertrifft er sogar das bisherige Raumwunder E-Klasse T-Modell (1855 Liter). Das Raumangebot vorn spricht hingegen leicht für E-Klasse und 5er. Sehr umfangreich fällt die Sicherheitsausstattung des Schwaben aus. Lediglich der VW Passat erreicht hier das gleiche Niveau. Der Tscheche wiederum fällt im Vergleich insgesamt etwas ab. Seine Verarbeitung hingegen ist grundsolide. Der Passat, der in Sachen Materialien und Verarbeitung das Oberklasseniveau von BMW und Mercedes fast erreicht, entscheidet das Kapitel für sich. Die bei hohem Tempo sehr niedrigen Geräuschpegel gehören in E-Klasse und Passat zum guten Ton. BMW und Skoda sind nicht ganz so angenehm gedämmt. Während BMW, Skoda und Passat jeweils auf einen Zweiliter-Turbodiesel mit 190 PS setzen, tritt das Mercedes T-Modell mit einem 2,1-Liter-Triebwerk und lediglich 170 PS zum Vergleich an. Trotz neuer Neunstufen-Automatik ist der fast zwei Tonnen schwere Schwabe gegen die spritzigere Konkurrenz chancenlos.
Dafür erzielt die E-Klasse im Vergleich trotz ihres hohen Gewichts einen günstigen Testverbrauch. Auf 100 Kilometer genügen dem Stuttgarter 6,8 Liter Diesel. Der über 300 Kilogramm leichtere Passat ist gerade einmal 0,4 Liter sparsamer. Und auch an dieser Stelle im Vergleich zeigt sich, wie gut und effizient der BMW-Antrieb arbeitet. Der Passat präsentiert sich in unserem Vergleich auf dem Handlingkurs extrem agil. Untersteuern? Fehlanzeige. Das exzellent abgestimmte ESP und die kürzesten Bremswege runden die perfekte Vorstellung ab. Der Skoda zeigt sich ähnlich souverän. Sehr präzise umrundet der BMW dank seiner gefühlvollen Allrad-Aktivlenkung den Handlingparcours. Das Tempo des Passat kann der fein zu dirigierende 5er aber nicht halten. Die E-Klasse wirkt in unserem Verglech hingegen träge und schwerfällig. Wenn es einen gewaltigen Unterschied zwischen Ober- und Mittelklasse gibt, dann beim Preis: Das Mercedes E 220 BlueTEC T-Modell kostet in der vergleichsrelevanten Konfiguration satte 11.833 Euro mehr als der VW Passat 2.0 TDI – und unglaubliche 17.053 Euro mehr als der Skoda Superb Combi 2.0 TDI. Auch BMW lässt sich das Oberklasse-Image des 520d Touring mit 53.850 Euro in diesem Test teuer bezahlen. Dabei liegt bei allen vier Testkandidaten das Ausstattungsniveau ab Werk auf vergleichbarem Niveau. BMW und Mercedes punkten in diesem Kapitel des Vergleichs ausschließlich mit der optional möglichen Multimedia-Ausstattung.
Der neue Skoda Superb Combi kann sich im Vergleich mit der deutschen Oberklasse behaupten – als geräumiger Allrounder haben ihm die Kombis von BMW und Mercedes nicht viel entgegenzusetzen. Als Sieger geht er dennoch nicht aus diesem Test hervor. Der erste Rang gehört dem VW Passat Variant. Der Dauerbrenner ist damit die Nummer eins in der Mittel- und Oberklasse. Er bietet einen exzellenten Komfort und ein ausgesprochen spritzigen Antrieb. Hinzu kommt das grundsolide Finish bei Materialqualität und Verarbeitung. Beim Passat passt einfach alles. Der Aufpreis gegenüber dem Superb ist vollkommen gerechtfertigt. Platz drei gehört dem rundum gelungenen BMW 5er Touring, der vor allem mit seinem harmonischen Antrieb punktet. Das Mercedes E Klasse T-Modell auf dem vierten Rang ist – wie der 5er – zumindest in diesem Vergleich zu teuer. Dennoch zählt der in Ehren gealterte Stuttgarter nach wie vor zu den komfortabelsten Langstreckenläufern.