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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Skoda Octavia

Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG: Test

Diese Schwäche trübt auch das Bild des Octavia RS

Sven Kötter Testredakteur
Inhalt
  1. Der Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG als Limousine im Test
  2. Bedienung mit Schwächen
  3. Selbstbewusste Preisgestaltung
  4. Messwerte & technische Daten des Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG  
  5. Fazit

Das Rampenlicht gehört mittlerweile dem vollelektrischen Enyaq RS – ist der Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG damit etwa aus der Zeit gefallen? Unser Test mit der Power-Limousine gibt die Antwort.

PositivViel Platz, gute Fahrleistungen, standfeste Bremsanlage
NegativBedienschwäche, mäßiger Langsamfahrkomfort, hoher Preis

Die Eckdaten des Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG lesen sich wenig aufregend: 245 PS (180 kW) und 370 Newtonmeter schickt der Zweiliter-Turbo-Vierzylinder via Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe Richtung Vorderräder. Wären da nicht die grelle Lackierung und die auffälligen 19-Zoll-Felgen, der RS würde glatt als Octavia von der Stange durchgehen. Deutlich über dem gängigen Kompaktklassen-Niveau liegt allerdings das großzügige Platzangebot der Fließhecklimousine. Sowohl Reihe eins als auch Reihe zwei bieten in allen Dimensionen jede Menge Luft bis zu fünf Personen, die zudem auf bequemen Sitzen samt reichlich Seitenhalt und guter Beinauflage Platz nehmen. Nicht ganz so bequem ist es im Test in der Mitte hinten, da hier der Mitteltunnel den Fußraum stark einschränkt. Ein echtes Pfund ist der riesige und gut nutzbare Kofferraum der Limousine, der zudem von seiner großen Klappe profitiert, die bis weit ins Dach reicht. Wie groß der Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG mit seinen 4,70 Meter Außenlänge mittlerweile ist, merkt man allerdings bei der Übersichtlichkeit. Die Karosserieenden sind nur schwer einschätzbar, zudem schränken die massiven und fixen Kopfstützen der Sportsitze die Rundumsicht zusätzlich ein. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Der Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG als Limousine im Test

Beschallt wird der Innenraum des Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG – wenn denn gewünscht – vom serienmäßigen Soundgenerator, der dem 2,0-Liter-Vierzylinder akustisch unter die Arme greift. Sagen wir es mal so: Geschmackssache. Auch ohne künstlichen Sound liefert das Aggregat auf der Teststrecke ab: Die Werksangabe für den Sprint auf 100 km/h unterbietet der mambagrüne Testwagen um eine halbe Sekunde. Das Doppelkupplungsgetriebe gefällt dabei mit seiner sauberen Arbeit. Manuelle Eingriffe sind über Lenkradwippen möglich – ein Trost für die Fans der mittlerweile entfallenen Schaltgetriebe-Version. Auch die direkte, aber nicht zu nervöse Lenkung und die standfesten Bremsen wissen zu gefallen. Dass der Octavia RS ein Sportler ist, zeigt überdies die Abstimmung des optionalen Fahrwerks mit adaptiven Dämpfern (Bestandteil des Challenge Plus-Pakets, 1490 Euro), das sich stufenlos von weniger hart bis sehr hart einstellen lässt. Besonders bei niedrigem Tempo ist die Limousine aber selbst in der weichsten Einstellung keine Sänfte und gibt Fugen sowie kurze Schläge recht ungehobelt weiter. Deutlich besser wird es bei höheren Geschwindigkeiten, bei denen der RS so richtig aufdreht: Schnelle Autobahnetappen und auch dynamisch genommene Landstraßen-Partien sind sein Element. Umso schöner ist, dass der Verbrauch dabei im Rahmen bleibt: Auf unserer Testrunde genehmigt sich das potente Fließheck angemessene 8,2 Liter Super auf 100 Kilometern. Mit bleiernem Gasfuß sind beim Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG allerdings auch zweistellige Werte im Bereich des Möglichen.

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Bedienung mit Schwächen

Verbesserungswürdig präsentiert sich im Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG nach wie vor die Bedienung des Touchscreens samt berührungsempfindlicher Leisten für die Klimaautomatik. Das lenkt teilweise unnötig stark ab. Immerhin lief die Software dieses Mal stabiler als in vorangegangenen Tests, bei denen Abstürze und Funktionsausfälle zur Regel gehörten. Deutlich besser bedienbar ist das griffige Multifunktionslenkrad mit echten Tasten und zwei großen Walzen zum Scrollen. Der Funktionsumfang der Assistenzsysteme ist groß – umso erfreulicher, dass im Testbetrieb alle tadellos und unauffällig funktionieren. Und auch die Verarbeitung sowie die verwendeten Materialien geben keinen Anlass zur Kritik. Am Ende ist es etwas rein Subjektives, was nach dem Test am meisten im Gedächtnis haften bleibt: Der Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG ist als Limousine ein nahezu perfektes Gesamtpaket, das kaum Raum für Emotionen zulässt. Speziell der Innenraum fällt derart nüchtern aus, dass man sich immer wieder selbst dran erinnern muss, in einem scharfen Sportgerät zu sitzen.

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Selbstbewusste Preisgestaltung

Gänsehaut erzeugt allerdings der Blick in die Preisliste: Die Marke ruft mindestens 42.410 Euro für den Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG auf, das darf man durchaus als selbstbewusst bezeichnen. Hinzu kommt für die Limousine eine ziemlich lange Aufpreisliste mit diversen empfehlenswerten Annehmlichkeiten, darunter eine Dreizonen-Klimaautomatik oder eine Rückfahrkamera. Neben dem Benziner aus unserem Test wird der RS auch als Diesel angeboten, der 200 PS (147 kW) leistet und zu einem Preis von mindestens 45.010 Euro mit serienmäßigem Allradantrieb vorfährt, der dem Benziner vorenthalten bleibt. Kombi-Fans wiederum wählen für faire 700 Euro Aufpreis den Octavia Combi RS mit noch größerem Ladevolumen. Die Plugin-Hybrid-Version wird derzeit nicht angeboten.

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Messwerte & technische Daten des Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG  

AUTO ZEITUNG 26/2022Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo
Hubraum1984 cm³
Leistung180 kW/245 PS bei 5250 - 6500 U/min
Max. Drehmoment370 Nm bei 1600 - 4300 U/min
Getriebe/Antrieb7-Gang-Doppelkupplung/Vorderradantrieb
Messwerte
Leergewicht (Werk/Zuladung)1502/538 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)6,3 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)250 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,4/34,2 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)8,2/6,8 l
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)154 g/km
Preise
Grundpreis42.410 €

 

 
Sven Kötter Sven Kötter
Unser Fazit

Der Skoda Octavia RS 2.0 TSI DSG  ist auch ohne Elektrifizierung immer noch ein zeitgemäßes Angebot, wie er eindrucksvoll beweist. Er leistet sich – abgesehen von der Bedienung – keine nennenswerten Schwächen und zeigt im Test, dass sich viel Fahrspaß und ein hoher Nutzwert nicht ausschließen müssen. Dass er keine Sänfte ist, der Preis kein Sonderangebot und andere Kompaktsportler mehr Emotionen wecken, dürfte wohl niemanden ernsthaft überraschen.

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