Seat Alhambra 2.0 TDI (2015): Test Alhambra-Facelift im ersten Test
Mit einem neuen 184 PS starken Diesel-Motor und unverändert ladefreudigem Innenraum stellt sich der Seat Alhambra der nächsten Spielzeit. AUTO ZEITUNG hat dem Spanier auf den Zahn gefühlt.
Seit fünf Jahren spielt der aktuelle Alhambra die Rolle des verlässlichen Familien-Typs im sonst so mediterran-feurigen Seat-Modellprogramm. Und selbst die jetzt obligatorische Modellpflege fällt verblüffend zurückhaltend aus: An der Front sind die nun horizontal statt vertikal ausgeführten Lamellen des Kühlergrills nur für Insider erkennbar, und auch die neue LED-Grafik der Heckleuchten dürfte keinen Aha-Effekt beim nachfolgenden Verkehr auslösen. Blick in den Innenraum – hier ist vom Facelift ebenfalls kaum etwas zu bemerken: Ein neues Lenkrad, modernere Infotainment-Systeme, das war’s. Wirklich nötig hatte der große Seat irgendwelche Notoperationen allerdings sowieso nicht, angesichts seines hohen Reifegrads sind die wenigen zielsicheren Änderungen tatsächlich perfekt dosiert: Motoren mit Euro-6-Einstufung sowie das neue Media Plus-Infotainment-System aus dem aktuellen VW-Fundus treffen exakt die wenigen Kritikpunkte.
Seat Alhambra 2.0 TDI: Überarbeiteter Familienvan im Test
Im ersten Test des modellgepflegten Alhambra nehmen wir dabei den 184-PS-TDI unter die Lupe. Erwartungsgemäß hat der drehmomentstarke Zweiliter-Vierzylinder trotz eines Fahrzeug-Leergewichts von knapp zwei Tonnen keine Probleme, den großen Van souverän in Schwung zu bringen. Nicht einmal volle Beladung auf allen sieben Plätzen samt vollgepacktem Kofferraum bringt die starke TDI-Maschine zum Schwächeln: Der bis unters Dach bepackte Alhambra fädelt sich mit kompromisslosem Vorwärtsdrang in fließenden Autobahnverkehr ein, wuchtet Mann und Maus mit stoischem Vorwärtsdrang selbst steile Mittelgebirgsstrecken empor und schafft ein ICE-Reisetempo von über 180 km/h klaglos. Als Fortissimo-Familienurlaubs-Lastentier nimmt sich der 184-PS-Alhambra natürlich einen etwas kräftigeren Schluck aus der Diesel-Flasche.
VW Sharan: Überarbeitetes Schwester-Modell im Vergleichstest
Mit seinen elektrisch bedienbaren Schiebetüren, den komfortablen Sitzen im Fond, den gut erreichbaren Zusatz-Sitzen im Kofferraum (siebensitzige Variante 810 Euro Aufpreis), dem üppigen Raumangebot und der einwandfreien Funktionalität wird der mächtige Spanier schnell zum Familien-Liebling. Das optionale DCC-Adaptiv-Fahrwerk (1020 Euro) überzeugt durch guten Komfort und etwas angezogene Präzision im Sport-Modus. Und das ist völlig in Ordnung so. Dass Seat beim neuen Navigationssystem auf SD-Kartendaten statt Flash-Speicher setzt, stört übrigens auch niemanden – die Routenführung ist selbst für den starken Vorwärts-Marsch-TDI schnell genug. Dass jetzt aber auch ein Apple iPhone seine Inhalte und Funktionen per CarPlay auf das System spiegeln kann, ist uns wichtiger.
TECHNIK |
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Seat Alhambra 2.0 TDI |
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Motor | 4-Zyl., 4-Vent., Turbodiesel, Partikelfilter |
Hubraum | 1968 cm3 |
Leistung | 135 kW/184 PS bei 3500 – 4000 /min |
Max. Drehmoment | 380 Nm bei 1750 – 3000 /min |
Getriebe | 6-Gang, manuell |
Antrieb | Vorderrad |
L/B/H | 4854/1904/1720 mm |
Radstand | 2919 mm |
Reifen | 225/50 R 17 V XL, Continental Premium Contact 2 |
Leergewicht | 1921/739 kg |
Kofferraum | 809 – 2297 l |
Beschleunigung | 0-100 km/h in 9,9 s |
Höchstgeschwindigkeit1 | 217 km/h |
Bremsweg | 100 - 0 km/h kalt/warm 35,3/35,8 m |
Verbrauch | 6,8 l/D 100 km |
EU-Verbrauch1 | 5,3 l/D 100 km |
CO2-Ausstoß1 | 139 g/km |
Grundpreis | 36.790 Euro |
Der Test des Seat Alhambra in der Bildergalerie
Modellpflege mit Maß: Wenige Änderungen bringen den Alhambra auf den neuesten Stand. Der starke 184-PS-TDI macht ihn souverän, aber auch recht teuer. Wer selten in Großfamilien-Besetzung reist, kann getrost einen schwächeren Motor wählen.