BMW baut anlässlich seines 100. Geburtstages das erste echte Concept Car in der Geschichte von Rolls-Royce. Kann bei dieser Luxusmarke der Spagat zwischen Tradition und Zukunftsvision gelingen?
BMW nimmt das 100-jährige Firmenjubiläum zum Anlass, um einen futuristischen Ausblick auf die nächsten 100 Jahre zu werfen. Auch für Rolls-Royce wird unter dem Code-Namen "103X" das erste wirkliche Concept Car der Firmengeschichte entwickelt. Und eins steht mal fest: Das wird kein Rolls-Royce für Traditionalisten! Zunächst fällt auf, dass es sich um ein Coupé handelt, Fahrgäste die hinteren Türen also vergeblich suchen. Das ist aber auch nicht mehr nötig, denn es gibt überhaupt kein Vorne und Hinten mehr. Das Innere ist eine einzige geräumige Kabine mit einem luxuriösen und sehr bequem aussehenden Sofa. Den Blick nach vorne trübt auch keine Armaturentafel mehr, die wird ersetzt durch einen gigantischen OLED-Bildschirm. Da man auch ein Lenkrad vergebens sucht und BMW sich stufenweise vom Verbrennungsmotor verabschiedet, ist davon auszugehen, dass es sich beim Rolls-Royce 103EX um ein autonom fahrendes Elektromobil handelt. In dieses Auto steigt man auch nicht ein, man betritt es. Sprichwörtlich geht man, nachdem sich der Rolls-Royce für seine Passagiere förmlich halb auseinandergefaltet hat, erhobenen Hauptes zur Couch und setzt sich.
BMW baut das erste echte Rolls-Royce Concept Car
Das Auto schiebt sich – das heißt, sein Dach und die Suicide/Gullwing-Türen – wieder zusammen und die Fahrt kann beginnen. Die Innenseiten der Türen sind mit einem Macassar-Holz-Panel verkleidet. Bei so viel Komfort und so wenig Ablenkung durch die Außenwelt klingt es nicht einmal vermessen, wenn Rolls Royce das Cockpit "The grand Sanctuary" nennt, was in etwas mit "Das große Schutzgebiet/Der große Zufluchtsort" übersetzt werden kann. Obwohl die Frontpartie des Rolls-Royce massiv lang ist, befindet sich der Elektro-Motor hinten und die große, langgezogene "Motorhaube" dient nur als Verschalung für die Gepäckstücke der Reisenden. Die gigantischen 28-Zoll-Felgen sind Handarbeit und bestehen aus jeweils 65 Aluminiumteilen. BMW lässt die Fahrgäste mit dem Rolls-Royce per Gesten und Sprachbefehl kommunizieren. Ein digitaler Schutzengel, der natürlich Eleanore heißt, erscheint auf dem OLED-Display und verarbeitet die Befehle.