Rolls-Royce Spectre: 1016 Industries kocht radikale Carbon-Diät
Rolls-Royce Spectre mit feistem Carbon-Bodykit
Die US-Tuningschmiede 1016 Industries schneidert dem Rolls-Royce Spectre Carbonteile auf den Leib, die das Elektro-Coupé nicht schneller, aber breiter, seltener und (noch) teurer machen.
Die Begriffe Leichtbau und Rolls-Royce haben im gleichen Satz eigentlich nichts zu suchen. Sie klingen so widersinnig-utopisch wie "Diabetes mit Cupcakes kurieren" oder "einstimmig einen ausgeglichenen Bundeshaushalt verabschieden". Ein aussichtsloses Unterfangen. Den Carbon-Fetischist:innen von 1016 Industries kann es nicht ernsthaft darum gegangen sein, einen Rolls-Royce Spectre nachhaltig (nicht umweltfreundlich) zu erleichtern. Vielmehr galt es offenbar, etwas Teures und Seltenes noch teurer und seltener zu machen. Und dies ist uneingeschränkt geglückt.
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Forged Carbon soll noch zäher sein als normales Carbon
Schwer (fast drei Tonnen!) und schwarz streckt sich das vollelektrische Coupé auf seine 5,49 m Länge. In Wahrheit dürften es sogar ein paar Zentimeter mehr sein, denn der Spectre bekommt vom US-Tuner einen laserscharfen Frontspoiler und ein keckes Heck-Pendant aufgepflanzt. Das Bodykit, die Tieferlegung und der Verzicht auf praktisch alles, was nicht tiefschwarz ist, gibt ihm den Habitus, den es braucht, um entspannt durch Gotham City zu cruisen.
Dabei begnügt sich die Tuningschmiede aus Miami (Florida) nicht damit, den Zweitürer mit Anbauteilen zu behängen. Die endlose Motorhaube etwa ist eine Eigenkreation. 1016 Industries bietet sie in schlichtem Sichtcarbon an oder aber in Forged Carbon. Dieser wird nicht nur im Vakuum laminiert, sondern während der Produktion auch gepresst. Im Ergebnis soll Forged Carbon so widerstandsfähig sein wie Titanstahl, aber nur ein Drittel des Gewichts des Metalls auf die Waage bringen.
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Die Rechnung ist so furchteinflößend wie der schwarze Rolls-Royce Spectre
Auch auf den Look wirkt sich das aus. Forged Carbon ist nicht einfach schwarz. Das von der Oberfläche reflektierte Licht changiert zwischen Schwarz, Grau und Weiß. Das kann man toll finden oder aber als unfertig ansehen. Selten ist es in jedem Fall. Nichteingeweihte könnten die Blenden um die Front- und Heckleuchten auch als Tarnung eines Rolls in der Prototyp-Erprobung halten.
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Billig ist die volle Carbonpackung jedenfalls nicht. Für den klassischen Verbundstoff verlangt 1016 Industries einen Scheck über 54.555 Dollar, umgerechnet etwa 52.500 Euro (Alle Preise: Stand Dezember 2024) . Für den exklusiven Forged Carbonlook steigt die Rechnung gar auf 62.655 Dollar (60.300 Euro). Die wie aus dem Vollen gedrehten Räder sind da noch nicht eingerechnet. Selbstredend dreht sich das famose Logo auf der Radnabenabdeckung beim Fahren nicht mit, das mutmaßlich sympathischste Detail dieses furchteinflößenden Gespensts. Auch technisch bleibt beim carbonisierten Rolls-Royce Spectre alles beim Alten: Die exklusive Kundschaft muss daher mit 585 PS (430 kW) und einer Reichweite von 520 km vorliebnehmen.