Renault Zoe (2013): Test Der City-Stromer im Test
Lautlos durch die Stadt rollen ohne Emissionen: Das geht perfekt mit dem Renault Zoe (2013). Wir haben das Elektroauto im Test!
Während Hybridautos heute im Straßenbild keine Besonderheit mehr darstellen, fallen rein elektrisch betriebene Fahrzeuge immer noch auf. Das gilt auch für den Renault Zoe (2013). Speziell wenn er an der Ampel nahezu lautlos losrollt, staunen Fußgänger Bauklötze. Ein Auto, das keine Geräusche macht? Das irritiert und fasziniert zugleich. Und beim Aussteigen wird man spontan angesprochen mit den stets wiederkehrenden Fragen: Wie weit fährt er? Was kostet er? Vorab nur so viel: Die Werksangabe von 210 km Reichweite verpasst er mit 150 km deutlich. Und sein Grundpreis von 21.700 Euro liegt mehr als 5000 Euro über dem eines vergleichbar starken Clio TCe 90, mit dem er eng verwandt ist.
Renault Zoe e-sport Concept (2017) im Video:
So schlägt sich der Renault Zoe (2013) im Test
Aber wer mit einem Elektroauto liebäugelt, denkt anders. Der höhere Anschaffungspreis wird durch das gute Gefühl relativiert, emissionsfrei zu fahren – und natürlich durch die Einsparung bei den Betriebskosten. Die begrenzte Reichweite wiederum stellt kein Problem dar, wenn man seine Mobilitätsbedürfnisse an den Zoe anpasst. Das fällt bei dem pfiffig designten Franzosen leichter als bei manch anderen Elektroautos, die Langstreckentauglichkeit vorgaukeln. Der Zoe ist ein kleines Kurzenstreckenauto – allerdings ein ganz besonderes. Als erstes fallen Details auf wie der bläulich schimmernde Chrom-Rombus, der das ungewohnte Gesicht ziert. Oder im Innenraum die Prägung im Dachhimmel. Die ordentlich verarbeiteten Materialien von Cockpit und Türverkleidung bis hin zu den abnehmbaren Bezügen der bequemen Sitze wirken hochwertig. Die Platzverhältnisse reichen vorn auch für Großgewachsene, hinten müssen sie, wie in dieser Klasse üblich, Kopf und Beine einziehen. Die Lehne der Rücksitzbank ist herausnehmbar und kann bei Transporteinsätzen als Barriere hinter die Vordersitze geklemmt werden.
Die 220 NM im Zoe stehen sofort an
In unserem Test genügt ein Tritt auf das Gaspedal, und das maximale Drehmoment des Elektromotors von 220 Newtonmeter liegt sofort an. Damit ist der Zoe ausreichend bei Kräften und schwimmt im Stadtverkehr locker mit. Auf der Autobahn bremst ihn bei 135 km/h seine Elektronik ein. Das Fahrwerk ist komfortbetont abgestimmt und dank eines früh regelnden ESP kaum in Verlegenheit zu bringen. Technisch bietet der Zoe eine ganze Reihe Innovationen, die hier gar nicht alle aufgezählt werden können. Erwähnenswert ist die besonders energiesparende Klimaanlage, die nach dem Wärmepumpen-Prinzip arbeitet. Sie bezieht einen Großteil der Energie zum Heizen und Kühlen nicht aus der Batterie, sondern aus der Umgebungsluft. Lob verdienen auch die ausgeklügelte Rekuperationstechnik und vor allem das für Schnellladung optimierte Batteriesystem. Letzteres ermöglicht es, dass der Renault Zoe 2013 in nur einer halben Stunde bereits 80 Prozent seiner Energie wiedererlangt. Voraussetzung dafür ist aber ein leistungsstarker Drehstromanschluss mit elf oder 22 kW (ab 539 Euro) in Verbindung mit einer speziellen Ladevorrichtung, der so genannten Wallbox. Im Kaufpreis enthalten ist nur eine Standard-Einheit mit 3,7 kW. An einer gängigen Haushaltssteckdose lässt sich der Zoe nicht laden.
Mit dem Zoe bietet Renault ein komfortables Stadtauto mit viel Hightech fürs Geld. Leider ist die Reichweite trotzdem nicht berauschend. Aber dank Schnellladung ist man zeitig wieder mobil