Polestar 1 (2019): Preis & technische Daten Polestar 1 startet bei 155.000 Euro
Mit dem Polestar 1 (2019) mischt die neu ausgerichtete Volvo-Tochter bei den elektrifizierten Sportwagen mit. Alles zum Hybridmotor, dem Preis und den technischen Daten des Luxus-Coupés!
Wegen neuer elektrifizierter Autos wie dem Polestar 1 (2019) muss sich Tesla bald warm anziehen. Thomas Ingenlath ist der Chef der neu gegründeten Volvo-Tochter möchte den einstigen Werkstuner zur elektrischen Performance-Marke ausbauen – und sich neben Mercedes EQ oder Audi e-Tron in die Front der Tesla-Fighter einreihen. "Polestar wird ein echter Wettbewerber im wachsenden globalen Markt für elektrifizierte Hochleistungsfahrzeuge. So werden wir in der Lage sein, den anspruchsvollsten und fortschrittlichsten Fahrern der Welt in allen Marktsegmenten Elektroautos anzubieten", hatte Volvo-Chef Hakan Samuelsson im Sommer angekündigt. Nun lässt Ingenlath erste Taten folgen, denn bei Volvo-Eigentümer Geely in Shanghai hat er das Tuch von jenem Auto gezogen, dass die frostige Offensive aus dem hohen Norden anführen soll: dem Polestar 1. Gebaut in einem neuen Werk in Chengdu, erinnert der für Ende 2019 angekündigte Gran Tourer stark an eine Coupé-Studie von 2013, die damals die neuen 90er-Modelle vorweggenommen hat. Allerdings ist der 2+2-Sitzer mit seinem 600 PS und 1000 Newtonmeter starken Antrieb deutlich handlicher als das Flaggschiff der Schweden. Nicht umsonst hat Ingenlath den Radstand des Polestar 1 (2019) um 32 und die Länge um über 50 Zentimeter gekürzt , um sich auf insgesamt 4,50 Meter zu beschränken. Der Preis startet bei 155.000 Euro Mehr zum Thema: Der Polestar 1 bei der Wahl zum Sportwagen des Jahres 2020
Der Polestar 1 (2019) bei der Wahl zum Sportwagen des Jahres 2020 (Video):
Technische Daten des Polestar 1 (2019) mit Hybridmotor
Zwar bedient sich Polestar 1 (2019) wie die gesamte Marke aus dem Teilelager von Volvo, nutzt zum Beispiel die SPA-Plattform und erhofft sich so einen leichteren und vor allem schnelleren Einstieg in die Welt des Automobilbaus, doch legt Ingenlath Wert auf die Eigenständigkeit der Marke. Während Volvo die Elektrifizierung in den bestehenden Segmenten vorantreiben will, soll Polestar deshalb Neuland erkunden und neue Wege gehen. Das gilt für die Technik wie die erste Karbon-Karosserie der Schweden oder die vorausschauend adaptiven Dämpfer aus dem Hause Öhlins, aber auch vor allem für das Design, das sich im Gegensatz zu der eher altruistischen, warmen und friedlichen Volvo-Linie etwas mehr Aggression, Egoismus und Kälte erlaubt. Geradezu folgerichtig findet sich irgends am Auto das Volvo-Logo wieder, stattdessen findet man über dem Kühler und auf dem Lenkrad den Polarstern. Doch nehmen die Schweden den Mund fast ein wenig voll: Erstens, der Polestar 1 wird höchstens 500 Mal im Jahr gebaut und bewegt sich damit eher auf dem Niveau des Tesla Roadsters von 2007, statt in der Liga von Modell S von 2017. Und zweitens ist der Gran Tourer gar kein reines Elektroauto, sondern ein Plug-In-Hybrid, der zwei E-Maschinen an der Hinterachse mit einem ebenfalls von Volvo entlehnten Vierzylinder-Benziner über der Vorderachse kombiniert. Zwar garantiert Ingenlath für den Lithium-Ionen-Akku eine elektrische Reichweite von 150 Kilometern und spricht vom Hybriden mit dem weltweit größten Aktionsradius, doch wenn der Polestar 1 (2019) an den Start geht, kommen Konkurrenten wie der Jaguar i-Pace oder der Audi etron auch ohne Sprit mindestens dreimal so weit.
Polestar 1 (2019) mit luxuriöser Ausstattung
Dafür spricht Ingenlath beim Polestar 1 (2019) von einem vollgasfesten Konzept, mit dem man die Performance nicht nur kurzfristig ausreizen, sondern auch auf Dauer abrufen kann: "Die meisten Elektroautos sind schnell – das ergibt sich aus den Eigenschaften eines Elektromotors. Doch für Polestar geht Performance über reine Geradeaus-Geschwindigkeit hinaus", sagt der Designer und Firmenchef: Es gehe natürlich um Beschleunigung, aber eben auch um Kurvenverhalten, Verzögerung, Federungs- und Fahrwerkskontrolle sowie um das Lenkgefühl. "Das ist es, was Polestar unter progressiver Performance versteht." Lange muss Ingenlath solche verbalen Klimmzüge aber nicht mehr machen, schon Ende 2019 kommt das zweite Modell und probt in jeder Hinsicht den Ernstfall: Als direkter Wettbewerber für das Tesla Model 3 konzipiert, ist es auf größere Stückzahlen ausgelegt und fährt dann voll elektrisch. Genau wie der Polestar 3, der als ebenso großes wie sportliches SUV das frostige Trio aus dem hohen Norden bis spätestens 2021 komplett machen soll.
Neue Vertriebslogik für Polestar 1 (2019)
Verglichen mit Volvo mögen Polestar-Modelle wie der Polestar 1 (2019) progressiv sein. Doch nur mit einem frischen Design und einem elektrischen Antrieb alleine taugt die Marke nicht zum Revoluzzer. Deshalb will Ingenlath auch beim Vertrieb ein Stück weitergehen und die von Volvo und der chinesischen Schwester Lynk&Co angedachten Innovationen auch im Handel gar vollends umsetzen. Statt konventioneller Händler plant er einige wenige Filialen mit Beratern, Schauraum und Teststrecke, will den Vertrieb aber weitgehend ins Internet verlagern. Statt eines Zünschlüssels gibt es nur noch einen Code aufs Smartphone und wo man herkömmliche Autos noch kaufen muss, gibt es den Polestar wie ein Handy mit Flatrate im Abo. "Wir wollen, dass man sich auf den Spaß am Fahren konzentrieren kann und Nutzererlebnis deshalb so komfortabel und stressfrei wie möglich gestalten", sagt Ingenlaths Vorstandskollege Jonathan Goodman. So hochtrabend die Pläne für Polestar sind, behält Ingenlath bei den Zahlen jedoch die Bodenhaftung. Während Volvo von Absatzrekord zu Absatzrekord fährt, im letzten Jahr die halbe Million geknackt hat und mittelfristig 800.000 Einheiten anvisiert, sieht er seine Marke als "Explorer". "Wir sind das Testfeld für neue Trends und Technologien", sagt Ingenlath und ist für's erste mit fünfstelligen Produktionszahlen zufrieden.