Vergleich Opel Corsa vs. Peugeot 208: Bilder und technische Daten Das ewige Duell
Der Opel Corsa 1.4 und der Peugeot 208 1.2 82 VTi sind beides flinke Kleinwagen der 80-plus-PS-Klasse. Doch welcher der beiden Benziner ist der bessere Begleiter im urbanen Alltag? Vergleich
Das Duell zwischen Opel und Peugeot währt im Kleinwagen-Segment mittlerweile seit rund 30 Jahren. Damals, zu Beginn der 1980er, hießen die Gegner noch Corsa A und 205. Heute stehen sich die jeweils vierte Generation des Rüsselsheimer Bestsellers und des französischen Charmeurs – mittlerweile 208 getauft – gegenüber. Am Grundrezept, möglichst viel Nutzwert auf einer kleinstmöglichen Verkehrsfläche unterzubringen, hat sich indes nichts geändert. Doch welchem der beiden gelingt dies besser? Zur Neuauflage des ewigen Wettstreits um die Gunst der Kunden treten die Kontrahenten jeweils in der fünftürigen Ausführung mit Benzinern mit 82 PS (Peugeot) beziehungsweise 87 PS (Opel) und Fünfgang-Schaltgetriebe an.
Beim ersten Blick in die Innenräume der rund vier Meter langen Kleinwagen zeigen sich eklatante Unterschiede. Auf der einen Seite: der reduzierte Peugeot, der mit seinem dominierenden Touchscreen den heutigen Zeitgeist widerspiegelt. Über den Bildschirm lassen sich Radio und Navisystem recht einfach bedienen – jedenfalls nach kurzer Eingewöhnung in die etwas krude Menüführung. Auf der anderen Seite: der seit sieben Jahren angebotene Opel, dessen vorgestrige Interieurgestaltung und umständliche Bedienung schlicht antiquiert wirken.
Und auch die Ergonomie ist im Opel Corsa alles andere als gelungen, wie die Klima-Einheit auf Höhe des Fahrerknies beweist. Der unscharfe und kleine Bildschirm des fummeligen Navigationssystems liegt nur wenig darüber, was ebenfalls nicht sonderlich praktikabel ist. Dafür ist der Rüsselsheimer geräumiger geschnitten. Gerade hinten finden die Passagiere mehr Platz vor als in dem Franzosen.
DREHFREUDIGER PEUGEOT-DREIZYLINDER
Beim Fahren gibt der Gallier wiederum ein frischeres Bild ab. Sein Dreizylinder hängt willig am Gas und scheut nicht vor höheren Drehzahlen zurück. Die Lenkung agiert angenehm direkt, dürfte aber etwas gefühlvoller sein. Der dynamische Eindruck wird durch das straff abgestimmte Fahrwerk untermauert, das der Karosserie zwar wenig Seitenneigung zugesteht, jedoch auch kleinere Anregungen an die Passagiere weitergibt. Zudem ist die Hinterachse nicht frei von Poltergeräuschen.
Der Corsa wirkt insgesamt etwas behäbiger. Sein Vierzylinder beschleunigt den Rüsselsheimer zwar ebenfalls recht flott, ist aber kein Ausbund an Drehfreude und wird ab etwa 3500 Umdrehungen zunehmend dröhnig. Die Lenkung ist indirekter und vermittelt kaum Gefühl für die Straße. Dafür absorbiert das Fahrwerk Unebenheiten eine Spur souveräner als das des Peugeot 208. Allerdings stören bei unserem Testwagen unschöne Knistergeräusche aus dem mittleren Bereich des Armaturenträgers, die selbst bei kleinen Unebenheiten auftreten.
Praktisch: Der Peugeot-Kofferraum (130 Liter) lässt sich bereits durch Verschieben der Rückbank vergrößern. Transportkünstler sind jedoch beide nicht, genauso wenig Dynamikwunder. Sie entschärfen zwar dank ESP auch kritische Situationen, jedoch ist der 107 mit seiner schwammigen Lenkung, der schwächeren Bremsleistung und starker Untersteuertendenz in schnellen Kurven dem präziseren Opel klar unterlegen.
Damit steht fest: Der jüngere und agilere Peugeot 208 entscheidet das Duell im Kleinwagen-Segment für sich. Für den betagten Opel Corsa sprechen lediglich das ordentliche Platzangebot und der etwas bessere Fahrkomfort.
FAZIT & ZWISCHENSTAND
Dem Corsa merkt man die lange Bauzeit allmählich an. Seine einzige echte Stärke ist das vergleichsweise großzügige Platzangebot.
Der 208 geht als Sieger aus diesem Duell hervor. Er ist das fahraktivere und modernere Auto. Der Komfort könnte aber besser sein.
Opel vs. Peugeot: 1:2
Markenvergleich Opel gegen Peugeot - 1. Teil: Kompaktklasse Markenvergleich Opel gegen Peugeot - 2. Teil: City-Cars
TECHNIK |
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OPEL CORSA 1.4 |
PEUGEOT 208 1.2 |
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Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler | 3-Zylinder, 4-Ventiler |
Hubraum | 1398 cm³ | 1199 cm³ |
Leistung | 64 kW / 87 PS bei 6000 /min | 60 kW / 82 PS bei 5750 /min |
Max. Drehmoment | 130 Nm bei 4000 /min | 118 Nm bei 2750 /min |
Getriebe | 5-Gang, manuell | 5-Gang, manuell |
Antrieb | Vorderrad | Vorderrad |
Bereifung | 195/55 R 16 | 195/55 R 16 |
L/B/H | 3999/1737/1488 mm | 3962/1739/1460 mm |
Radstand | 2511 mm | 2538 mm |
Leergewicht / Zuladung | 1180 kg / 435 kg | 1064 kg / 466 kg |
Kofferraumvolumen | 285 – 1100 l | 285 – 1076 l |
Abgasnorm | Euro 5 | Euro 5 |
Typklassen | HP 15/VK 16/TK 17 | HP 15/VK 20/TK 16 |
MESSWERTE | ||
0-100 km/h | 12,6 s | 12,6 s |
Elastizität | 60-100 km/h in 10,4 s (4. Gang), 80-120 km/h in 15,6 s (5. Gang) |
60-100 km/h in 10,5 s (4. Gang), 80-120 km/h in 17,1 s (5. Gang) |
Höchstgeschwindigkeit¹ | 173 km/h | 175 km/h |
Bremsweg 100-0 km/h | kalt/warm 36,7 m/36,5 m | kalt/warm 37,9 m/36,9 m |
Verbrauch | 6,9 l S/100 km | 5,9 l S/100 km |
EU-Verbrauch¹ | 5,7 l S/100 km | 4,5 l S/100 km |
CO2-Ausstoß¹ | 134 g/km | 104 g/km |
Grundpreis | 13.495 € | 15.350 € |
¹ Werksangaben | ¹ Werksangaben |
Marcel Kühler