Zubehör für Oldtimer: Ratgeber (Produkte)
Moderne Zeiten im Oldie
Die digitale Welt hat längst Einzug ins Automobil gehalten. Auch im Klassiker kann die eine oder andere Zusatzfunktion durchaus sinnvoll sein – im Ratgeber zeigen wir zehn Beispiele, wie technisches Zubehör im Oldtimer aussehen kann!
Ohne die zahlreichen Zusatzfunktionen seiner automobilen Allzweckwaffe namens K.I.T.T. wäre Michael Knight seinerzeit immer wieder aufgeschmissen gewesen. Auch im DeLorean von Doc Brown wäre ohne die Elektronik nicht viel passiert. Die Filmwelt der 80er-Jahre hatte die Digitalität entdeckt: Wenn es irgendwo blinkte oder piepte, blickte man (gefühlt) in die Zukunft. Im wahren Leben war man davon noch weit entfernt, immerhin sorgten die ersten "Mäusekinos" im Automobil für futuristische Effekte. Im Hintergrund aber spielte die Elektronik schon damals eine immer größer werdende Rolle – ob im Kombiinstrument, in der Motorsteuerung oder bei den Assistenzsystemen. Immer leistungsfähigere Mikroprozessoren ermöglichen seit den 90er-Jahren neue, präzisere Funktionen im Automobil.
Die Fans analoger Klassiker mögen an dieser Stelle die Nase rümpfen, doch die moderne Technik kann auch im Oldtimer durchaus sinnvoll eingesetzt werden. Wer regelmäßig bei Rallyes startet (und das nicht unbedingt in der Sanduhr-Klasse), hat vielleicht bereits mit einem digitalen Tripmaster oder der entsprechenden App auf dem Tablet gearbeitet. Wer sein Auto nicht aus den Augen verlieren möchte, hat möglicherweise einen versteckten GPS-Tracker installiert. Einige Hersteller bieten mittlerweile Navigationssysteme im Look klassischer Radios an. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
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Ratgeber: Dieses technische Oldtimer-Zubehör gibt es
Doch die Möglichkeiten gehen noch viel tiefer, ohne dass es im Cockpit deswegen gleich blinken und piepen muss. Batterie-Erhaltungssysteme sorgen dafür, dass der Oldtimer jederzeit einsatzbereit ist. Einzelne Motordaten können auf das Handy überspielt werden, eine elektrische Servolenkung sorgt für einen besseren Fahrkomfort. So verschieden die Systeme sind, so unterschiedlich ist in der Regel auch deren (rechtliche) Handhabung: Hier muss zwischen der Eintragung in den Fahrzeugpapieren und der H-Zulassung differenziert werden. Nicht alles, was im Rahmen der StVZO – etwa anhand mitgelieferter Gutachten – legal ist, ist auch im Sinne der Oldtimer-Zulassung im grünen Bereich.
Ein modernes Radio beispielsweise darf das originale Erscheinungsbild nicht beeinträchtigen – im Zweifel muss es im ausgeschalteten Zustand hinter einer Blende verborgen werden. Moderne Technik im Kugellautsprecher oder im klassischen Radio ist also unter diesem Aspekt deutlich unproblematischer. Wer eine Einparkhilfe nachrüsten möchte, sollte sich kundig machen: Reichen vielleicht zeitgenössische Bordsteintaster oder die in den 90er-Jahren so beliebten Klebefolien in der Heckscheibe? Fest installierte Sensoren würden verständlicherweise nicht den Oldtimer-Standards entsprechen. Eine Alternative könnte ein Kennzeichenhalter mit integrierten Sensoren oder sogar eine Kamera sein – wenn es denn sein muss.
Eintragungspflichtig oder nicht?
Schwierig wird es bei einer nachgerüsteten Servolenkung: Entspricht diese dem damaligen Standard, sollte alles in bester Ordnung sein. Im Gegensatz zu den meist hydraulischen Systemen der ursprünglichen Bauzeit kann es bei der Montage einer elektrischen Unterstützung Probleme geben. Eine Grauzone entsteht, wenn es sich beispielsweise um eine aus medizinischen Gründen erforderliche Maßnahme (vgl. Handgas) handelt. Achtung: Verzichtet man auf die notwendige Eintragung in den Fahrzeugpapieren, um beispielsweise das H-Kennzeichen nicht zu gefährden, erlischt mitunter gleich die Betriebserlaubnis (und somit der Versicherungsschutz) für das Fahrzeug. Eine vorherige Absprache mit der zuständigen Prüforganisation hilft, späteren Ärger zu vermeiden.
Einfacher wird es beim Diebstahlschutz. Anders als die früheren "Alarmgesichert"-Aufkleber, die Langfinger abschrecken sollten, werden Alarmanlagen oder GPS-Sender heute eher versteckt und unauffällig eingebaut – somit stören sie also auch das äußere Erscheinungsbild des Klassikers nicht. Hier lässt sich das Smartphone mittlerweile ideal einbinden: Es informiert jederzeit über den Zustand oder den Standort des Fahrzeugs. Selbst Verwaltungsprogramme sind je nach Einsatzzweck längst zu haben, mit denen auch bei größeren Sammlungen stets der Überblick gewahrt bleibt. Es gibt einige Anbieter, die moderne Technik im Klassiker-Bereich einsetzen – ein Blick auf die vielfältigen Möglichkeiten lohnt sich.
Zehn Beispiele für Oldtimer-Zubehör im Check
Nomad Power 400: Das Multitalent
Das netzunabhängige Kraftpaket mit Lithium-Akku vereint drei Funktionen: Als 500 Gramm leichter Booster im Taschenformat startet er Fahrzeuge mit 12-Volt-System. Ein intelligentes Starthilfekabel schützt Batterie und Elektronik vor Funkenflug, Kurzschluss, Verpolung oder hohen Startströmen. Der starke Akku ist zudem eine mobile Stromquelle für elektrische Alltagsgeräte (Smartphones, Tablets, Laptops etc.). Das integrierte LED-Lichtsystem bietet überdies drei Beleuchtungs-Funktionen: Taschenlampe, Stroboskop und Warnsignal.
Hoots Battery: Intelligenter Batteriewächter
Mit dem Überwachungssystem und der dazugehörigen App lassen sich die Batteriewerte in Ampere und Volt, aber auch Gerätetemperatur und Luftfeuchtigkeit per WLAN abrufen. Hoots Battery wird zwischen dem Minuspol der Batterie und dem Massepunkt am Fahrzeug installiert, bei der Verwendung eines Trennschalters zwischen diesem und der Batterie. Ein weiteres Kabel wird am Pluspol befestigt. Anhand der übermittelten Werte lässt sich nicht nur der Ladezustand der Batterie einsehen, es lassen sich auch Fehler und Kriechströme diagnostizieren. Auch Erhaltungssysteme oder Ladegeräte lassen sich so überwachen.
CS Free: Smarter Booster
Ist die Batterie zu schwach, wird dem Auto gerne mit einer schnellen Starthilfe oder gar einem Booster auf die Sprünge geholfen. Hierbei können Spannungsspitzen entstehen, die der Batterie oder – falls vorhanden – der Elektronik nachhaltig schaden können. Der smarte Booster (auch als Powerbank nutzbar) lädt die Batterie in 15 Minuten sanft auf. Auf dem Display wird angezeigt, wann das Fahrzeug gestartet werden kann, die Lichtmaschine kümmert sich um den Rest.
Hoots Classic: Alles im Blick
Wer möchte nicht gerne über den Zustand seines Oldtimer-Motors informiert sein? Die klassischen Zusatzinstrumente in der Mittelkonsole geben dabei nur bedingt Aufschluss. Die Sensoren des Hoots Classic-Systems helfen weiter: Egal ob Öldruck, Bauteile-Temperatur, Vergasereinstellung (Lambda), Drehzahl oder Lichtmaschinenspannung – die gewünschten Daten lassen sich direkt auf das Handy übertragen. Die Sensoren werden – rückrüstbar – in oder am Motor adaptiert und mit einer zentralen Steuereinheit verbunden. Die Daten werden via Bluetooth an die App übermittelt, es müssen also keine Kabel in den Innenraum gelegt werden. Die App warnt beim Überschreiten der frei einstellbaren Grenzwerte. Dank hochsensibler Beschleunigungssensoren wird sogar unbefugtes Bewegen erkannt und gemeldet.
JLR Classic: Nostalgie & Moderne
Einige Auto-Hersteller bieten für ihre Klassiker bereits Radios und Navigationssysteme an, die sich harmonisch ins nostalgische Cockpit einfügen, technisch aber auf dem aktuellen Stand sind. Ähnlich wie Porsche hält auch die Firma Jaguar Land Rover für viele Modelle ein Classic-Infotainment-System mit Blenden in verschiedenen Ausführungen bereit – beispielsweise Chrom, Black oder neutral. Zur Ausstattung gehören je nach Modell Satellitennavigation, Smartphone-Integration, Musik-Streaming sowie DAB+-Radio. Das Navi verfügt über Karten für 27 europäische Länder, für die Ansagen stehen 32 Sprachen zur Wahl. Gesteuert wird das System über einen 3,5 Zoll großen HD-Touchscreen.
EZ Powersteering: Lenkhilfe
In manchem Klassiker erscheint eine Servolenkung durchaus wünschenswert. Mit der elektrischen Lenkunterstützung lässt sich ein System nachrüsten, das seinen Dienst unauffällig, aber wirkungsvoll verrichtet. Die Kraftunterstützung ist einstellbar und abhängig von der Fahrgeschwindigkeit. Der fahrzeugspezifische Servoantrieb wird verdeckt unter dem Armaturenbrett montiert, das ursprüngliche Lenksystem bleibt erhalten. Eine Rückrüstung ist jederzeit möglich.
VH Classics: Präzise Hilfe
Wer mit dem Klassiker bei Oldtimer-Rallyes startet, braucht nicht nur Mitfahrende mit viel Konzentration, sondern auch verlässliche Anzeigen. Rallycounter M und AV Control ermöglichen einen logischen Aufbau der Instrumente: Vom Beifahrersitz aus wird der Rallycounter M bedient, dessen Elektronik und Software grundlegend neu entwickelt wurden. Massive Kippschalter und eine dimmbare Beleuchtung erhöhen den Bedienkomfort. Auf dem Fahrersitz hat man als visuelles Instrument die AV Control vor Augen, auf der bis zu 25 Schnitte voreingestellt werden können. Dank großer Leuchtziffern ist die Anzeige auch nachts gut lesbar.
Wunderbar: Upgrade für das Original
Das schmucke Design eines Oldtimer-Radios wird von Wunderbar erhalten beziehungsweise aufgearbeitet, das Innere jedoch mit neuen Komponenten ausgestattet. Der originale, elektromechanische Sendersuchlauf funktioniert nach der Umrüstung mit UKW und DAB+. Auf Wunsch werden zudem zusätzliche Ausgänge für einen externen Verstärker installiert.
K&K: Effektiv & stromsparend
Mit seinem "Schlafmodus" eignet sich das Marder-Abwehrgerät M9900 auch für längere Standzeiten des Klassikers, etwa in der Winterpause. Streift der ungebetene Gast am Kontakt vorbei, wird die ansonsten ruhende Hochspannung im Bruchteil einer Sekunde ausgelöst. Das System läuft also nicht dauerhaft und spart so Strom. Eine Low-Battery-Anzeige mit LED weist frühzeitig auf ein altersbedingtes Ende der Batterielaufzeit hin, damit der Schutz gewährt bleibt.
Blaupunkt: Vintage ist Trumpf
Bei Blaupunkt ist man sich seiner Historie durchaus bewusst: In den 70er-Jahren waren die Kugellautsprecher auf der Hutablage der letzte Schrei in Sachen Auto-HiFi. Seit einiger Zeit sind die markanten Boxen wieder im Programm – natürlich mit moderner Technik und einer Belastbarkeit von 55 Watt. Aber auch der Ausgangspunkt des Musikvergnügens lässt sich authentisch gestalten: Youngtimer-Fahrende finden im Programm die Neuauflage des Autoradios "Frankfurt" von 1992. Im vermeintlichen Kassettenfach verstecken sich ein USB- und ein AUX-Anschluss sowie ein Micro-SD-Schlitz.