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Falsch getankt (Benzin/Diesel): Was tun?

Das tun bei Falschbetankung

AUTO ZEITUNG
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Inhalt
  1. Falsch getankt: Motor nicht starten
  2. Benzin in Diesel getankt: Fehlbetankung passiert selten
  3. E10 statt Super (E5)
  4. Super statt Super Plus getankt
  5. Adblue im Dieseltank
  6. Kfz-Versicherung übernimmt nicht den Schaden

Zur falschen Zapfpistole gegriffen und versehentlich Super beziehungsweise Benzin in den Diesel oder andersherum getankt? Vorsicht: Bei modernen Motoren droht ein Schaden, der Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro nach sich ziehen kann. Was also tun, wenn man den falschen Kraftstoff getankt hat? Die AUTO ZEITUNG gibt hilfreiche Tipps!

Wer versehentlich zum falschen Zapfhahn gegriffen und falsch getankt hat – also Benzin statt Diesel, Diesel statt Benzin oder E10 statt Super nachgefüllt hat – sollte schnell handeln. Aus Unaufmerksamkeit oder weil man mit einem fremden Auto wie etwa einem Carsharing-Fahrzeug, einem Miet- oder Firmenwagen fährt, ist so ein Fehler schnell passiert. Hinzu kommt, dass Werbeaufkleber auf den Zapfpistolen häufig größer sind als die Sortenkennzeichnung und einige Bezeichnungen wie "Fuel Save", "Supreme" oder "Ultimate" bei einigen Autofahrer:innen für Verwirrung sorgen können und teilweise sowohl für Benzin als auch für Diesel genutzt werden. Die Angaben zum richtigen Kraftstoff für das Fahrzeug finden sich üblicherweise im Tankdeckel, im Fahrzeug-Handbuch oder in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein). Grundsätzlich gilt: Wer falsch getankt hat, sollte das Auto besser stehen lassen und die Werkstatt oder den Pannendienst rufen, um größere Schäden zu vermeiden. "Am besten ist es, wenn der Motor nicht angelassen und der Tank sofort abgepumpt wird", sagt Carsten Graf, Technikexperte beim ADAC.
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Falsch getankt: Motor nicht starten

Dieselmotoren reagieren empfindlich auf falschen Kraftstoff. Wenn Autofahrer:innen nach dem falschen Tanken den Motor trotzdem starten, muss in der Regel das gesamte Einspritzsystem inklusive Hochdruckpumpe, Injektoren, Kraftstoffleitung und Tank ausgetauscht werden. Die Reparatur kann laut ADAC im schlimmsten Fall mehrere tausend Euro kosten. Wenn der Motor aber aus bleibt, kann es genügen, den Tank abzusaugen. Ältere Dieselfahrzeuge mit Wirbel- oder Vorkammereinspritzung halten zwar kleine Mengen Super bei der Fahrt aus, pures Benzin sollte allerdings auch hier nicht verbrannt werden. Bei Modellen mit Common-Rail- und Pumpe-Düse-Triebwerken seit dem Jahr 2000 sollte der Motor nach einer falschen Betankung auf keinen Fall starten. Wenn der Wagen läuft, wischt schon eine kleine Menge Benzin den in Diesel-Triebwerken notwendigen Schmierfilm ab. Dies kann häufig zu einem Pumpen-Totalschaden führen. Von dem Irrglauben, dass ein paar Liter Benzin im Diesel vor allem im Winter nicht schaden können, ist übrigens nichts zu halten. Auch hier wird lediglich der Verschleiß erhöht.

 

Benzin in Diesel getankt: Fehlbetankung passiert selten

Seltener passiert der Fehler mit Benzinautos an der Zapfsäule. Der Grund ist einfach: Diesel-Zapfpistolen sind in den meisten Fällen breiter als die Einfüllstutzen für Benzin. In die wenigsten Autos kann also fälschlicherweise Diesel getankt werden. Wer den Benzintank trotzdem versehentlich mit dem falschen Treibstoff befüllt, sollte auch in diesem Fall den Wagen besser abstellen.Als Erstes kann sonst nämlich sonst der Katalysator Schaden nehmen, größere Mengen an Diesel können auch Schäden an der Einspritzanlage verursachen. Daher raten Expert:innen, das falsch getankte Benzin-Diesel-Gemisch absaugen zu lassen. Lediglich bei älteren Dieselfahrzeugen, etwa bei Wirbel- oder Vorkammer-Dieseln, sind einige weniger Liter Benzin meist nicht schädlich, solange sie auf eine gewisse Diesel-Restmenge treffen.

 

E10 statt Super (E5)

Meist ist eine einmalige Fehlbetankung mit einer geringen Menge Super E10 statt E5 unbedenklich. Nach Einschätzung des ADAC kann es in vielen Fällen genügen, den Tank mit Super Plus aufzufüllen. Es gibt aber auch Ausnahmen: Viele Autos vor dem Baujahr 2000 und die ersten Benzindirekteinspritzer – beispielsweise die FSI-Motoren aus dem VW-Konzern – sollten kein E10 tanken. Wer sich nach einer Falschbetankung unsicher ist, kann sich bei der DAT informieren, ob das eigene Auto für den Kraftstoff freigegeben ist. Ist dies nicht der Fall und der Tank wurde fälschlicherweise komplett mit dem Kraftstoff E10 gefüllt, kann es zu Schäden kommen, weshalb sich auch in diesem Fall meist das Abpumpen empfiehlt.

 

Super statt Super Plus getankt

Wer Super E5 statt Super Plus getankt hat, kann in der Regel auf ein Abpumpen des Spritgemischs verzichten, wenn dem Motor keine hohe Leistung abverlangt wird. Autofahrer:innen sollten ihrem Wagen keine hohen Geschwindigkeiten, Bergauffahrten und Anhängelasten zumuten, solange sie noch nicht in der Lage waren, einige Liter Benzin der richtigen Sorte nachzutanken.

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Adblue im Dieseltank

Bei Autos ohne Fehlbetankungsschutz ist es durchaus möglich, dass fälschlicherweise AdBlue in den Dieseltank gefüllt wird. Wer das rechtzeitig bemerkt, sollte die Zündung keinesfalls einschalten. Dann kann das intensive Reinigen des Tanks genügen. Ansonsten drohen Folgeschäden, die ähnlich hohe Kosten verursachen können wie eine Fehlbetankung mit Benzin. Denn: Sobald die Zündung eingeschaltet wird, kann AdBlue in das Einspritzsystem gelangen, wo die aggressive Harnstofflösung Rohre und Schläuche angreift. Da die empfohlene Vorgehensweise stark von Hersteller sowie Modell abhängt und teils sehr unterschiedlich ist, sollten Autofahrer:innen in der Bedienungsanleitung ihres Autos nachschauen oder eine Werkstatt kontaktieren. Eine Falschbetankung mit Diesel, der versehentlich in den AdBlue-Tank gefüllt wird, ist übrigens eher unwahrscheinlich. Die Zapfpistole oder auch die üblichen Rohre von Reservekanistern passen schlichtweg nicht in die kleinen AdBlue-Einfüllstutzen.

 

Kfz-Versicherung übernimmt nicht den Schaden

Verschulden Autofahrer:innen eine Falschbetankung selbst, müssen sie auch für ihren Fehler an der Zapfsäule und den dabei entstandenen Schaden aufkommen. Weder die Kfz-Haftpflicht noch die Voll- oder Teilkasko der Kfz-Versicherung kommt dafür auf, da es sich um einen sogenannten Betriebsschaden handelt. Und auch die private Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für die Folgen einer Falschbetankung nicht. Auch steuerlich absetzbar sind die Reparaturkosten nicht, zumindest nicht als Werbungskosten. Ein entsprechendes Urteil hat der Bundesfinanzhof München gefällt (Az.: VI R 29/13). Im konkreten Fall musste ein Autofahrer 4200 Euro aus eigener Tasche bezahlen, nachdem er sein Fahrzeug versehentlich mit dem falschen Sprit betankt hatte. Etwas anders ist die Lage, wenn ein Dienstwagen falsch betankt wurde. Hier hängt es von den konkreten Umständen ab. So ist zu klären, ob das Auto mit Hinweisen zum richtigen Kraftstoff versehen war oder der Arbeitgeber zuvor darüber aufgeklärt hat. Meist müssen Mitarbeiter:innen nur dann den Schaden selbst bezahlen, wenn Arbeitgeber nachweisen können, dass absichtlich falsch getankt wurde.

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