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Geht auch ganz einfach:

Audi A7 3.0 TDI vs. Mercedes CLS 350 Shooting Brake: Vergleichstest Schöner Laden

Inhalt
  1. KAROSSERIE
  2. FAHRKOMFORT
  3. MOTOR/GETRIEBE
  4. FAHRDYNAMIK
  5. UMWELT/KOSTEN
  6. MULTIMEDIA/CONNECTIVITY
  7. SO TESTET DIE AUTO ZEITUNG
  8. FAZIT
  9. Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Wenn die Form der Funktion folgt, wird es oft langweilig. Wie sich Nutzwert dagegen elegant verpacken lässt, zeigen Audi A7 und Mercedes CLS Shooting Brake, die facegeliftet und mit starken Dieseln sowie Allradantrieb aufeinandertreffen. Vergleichstest

Die optische Auffrischung, die beide Modelle unlängst erfahren haben, ist auch im Dunkeln zu erkennen: Sowohl Audi A7 als auch Mercedes CLS leuchten die Straße seitdem mit serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfern aus. Gegen Aufpreis gibt es noch leistungsfähigere Matrix LED-Leuchten bei Audi oder Multibeam-LEDs bei Mercedes.

Doch man muss gar nicht auf die Nacht warten, denn auch im Hellen machen beide eine gute Figur: Der Audi A7 Sportback steht bekanntermaßen für ein viertüriges Coupé mit großer Heckklappe, während sich hinter dem Begriff CLS Shooting Brake ein Kombi-Coupé verbirgt.

 

KAROSSERIE

Facelift hin oder her: Nach wie vor wirken beide Kandidaten innen geräumiger, als es die geschwungenen, niedrig anmutenden Dachlinien vermuten lassen. Vorne herrschen in beiden Designer-Mobilen recht großzügige Platzverhältnisse, während sich die Fond-Passagiere im Mercedes über mehr Kopffreiheit freuen. Mehr Platz bietet der Daimler außerdem für das Gepäck: Bei umgeklappter Rücksitzlehne fasst er bis zu 1550 Liter und ist damit selbst für größere Urlaubstouren bestens gerüstet. Der Audi lässt es bei maximal 1390 Litern bewenden und hinkt auch bei Zuladung (483 kg, Mercedes: 506 kg) und maximaler Anhängelast (1900 kg, Mercedes: 2100 kg) hinterher. Die Kehrseite des Shooting Brake zeigt sich in seiner unübersichtlicheren Karosserie.

Bis auf den fehlenden Klarlack-Überzug im Audi-Motorraum und unsaubere Kanten an den Mercedes-Schweller-Innenverkleidungen gibt es an der Verarbeitungsgüte wenig zu kritisieren. Die Materialqualität lässt in beiden Autos keine Wünsche offen, die Sicherheitsausstattung des Mercedes CLS Shooting Brake schon: Die Option auf ein Headup-Display enthält er seinen Kunden vor. Und die Bedienstruktur des Comand-Systems lässt sich nicht ganz so schnell erfassen wie die des MMI-Systems im Audi A7.

 

 

 

FAHRKOMFORT

Unter ergonomischen Gesichtspunkten sammelt der Shooting Brake mit der niedrigeren Ladekante und Fernentriegelungshebeln für die Rücksitzlehne Zähler, patzt allerdings mit der fehlenden elektronischen Ölstandskontrolle sowie den mit weiteren Funktionen überfrachteten Blinkerhebel.

Insbesondere auf Langstrecken zeigt sich, wie sinnvoll die Investitionen in die Individualkontursitze des Audi (2500 Euro) und das Multikontursitz-Paket des Mercedes (ab 619 Euro) sein können. Denn dank der darin enthaltenen individuell einstellbaren Sitzwangen lässt sich so ziemlich jede Statur komfortabel betten. So bieten sowohl Audi als auch Mercedes ein hohes Maß an Sitzkomfort.

Auf Wunsch gibt es Sitzbelüftungen und Massagefunktionen, welche die Rücken- und Gesäßmuskulatur auch auf langen Fahrten fit halten. Im Fond weist der Audi eine angenehmere, weil weichere Sitzpolsterung für die Passagiere auf. Mit den optionalen Luftfederungssystemen filtern beide Kandidaten unterwegs eine ganze Menge straßenbaulicher Unzulänglichkeiten heraus. Der Stuttgarter liegt zwar ruhiger als der Ingolstädter, leitet aber kurze Stöße spürbar trockener an die Insassen weiter. Bei beiden Autos verbessert sich der Federungskomfort unter maximaler Beladung. Dennoch wirkt der Audi auch dann etwas harmonischer.

 

MOTOR/GETRIEBE

Mit seinem neuen, 272 PS starken 3,0-Liter-TDI stellt der A7 Sportback seinen 20 PS schwächeren und 77 Kilogramm schwereren Konkurrenten in den Schatten. Bis zur 100 km/h-Marke nimmt er ihm mit 5,6 Sekunden immerhin 1,3 Sekunden ab, in der Höchstgeschwindigkeit ist er mit 250 km/h spürbare zehn km/h schneller.

Dennoch konsumierte er auf der Verbrauchsrunde mit 8,1 Litern Diesel auf 100 Kilometer 0,7 Liter weniger als der Shooting Brake. Erschwerend kommt für den Mercedes hinzu, dass er serienmäßig nur über einen 59-Liter-Tank verfügt. Will man auf eine dem Audi vergleichbare Reichweite (901 km) kommen, sind 119 Euro extra für 80 Liter Fassungsvermögen fällig.

Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe des Audi sorgt für ein etwas niedrigeres Drehzahlniveau als die Siebenstufen-Automatik des Mercedes (bei 130 km/h: Audi 1800/min, Mercedes 2000/min) und vollzieht die Gangwechsel schneller. Im Alltag zeigen sich beide Autos als zurückhaltende Säusel-Diesel mit beachtlicher Laufkultur. Bei hohen Drehzahlen wirkt der Mercedes allerdings etwas knurriger.

 

 

 

FAHRDYNAMIK

Dank Allradantrieb verwandeln die Testkandidaten die üppigen Drehmomente (Audi: 580 Nm, Mercedes: 620 Nm) ohne spürbare Traktionsverluste in Vortrieb. Obwohl beide eine relativ ausgeglichene Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse aufweisen (Audi: 51 zu 49 Prozent, Mercedes 53 zu 47 Prozent), wirkt der Mercedes deutlich kopflastiger als der Audi und legt im Grenzbereich eine etwas ausgeprägtere Untersteuertendenz an den Tag.

Beginnt der Ingolstädter an der Haftgrenze zu untersteuern, spürt man sehr schnell, wie das Torsendifferenzial dafür sorgt, dass augenblicklich mehr Antriebskraft an die Hinterachse geleitet wird, was dem Audi schließlich seine Neutralität zurückverleiht. Im Verbund mit dem leichtfüßigen Heck, das sich bei höheren Kurventempi zu gut kontrollierbaren Lastwechselreaktionen verleiten lässt – eine Eigenschaft, die dem Mercedes völlig fremd ist –, wirkt der A7 deutlich leichtfüßiger als der CLS.

Dieser Eindruck wird durch die Lenkung unterstützt, die im Dynamic-Modus des serienmäßigen Drive select-Systems aufgrund der dann  reduzierten  Lenkkraftunterstützung sehr direkt wirkt. Bremswege zwischen 33,8 (kalt) und 32,1 Metern (warm) zeigen, mit welcher Macht moderne Bremsanlagen die jeweils rund zwei Tonnen schweren Fahrzeuge zum Stillstand bringen können.

 

UMWELT/KOSTEN

Der inklusive aller zu bewertenden, testrelevanten Ausstattungsmerkmale höhere Grundpreis des Mercedes und der dafür aber geringere prozentuale Wertverlust lassen ihn mit dem Audi in dieser Disziplin gleichauf liegen. Höhere Kraftstoff-, Werkstatt- und Versicherungskosten schmälern jedoch das Punktekonto des Mercedes, sodass der Audi hier gewinnt

 

 

 

MULTIMEDIA/CONNECTIVITY

Audi A7: MMI Navigation plus (3380 Euro)
Das Top-System der Ingolstädter bietet neben einem Navigationssystem, einem berührungsensitiven Eingabefeld und einem 8-Zoll-Farbdisplay zum Beispiel auch einen 10 GB großen Musikspeicher sowie die Anbindungsmöglichkeit von portablen Mediaplayern. Über Audi connect (500 Euro) gibt es einen Internet-Zugang über ein integriertes Datenmodul. Sehr gute Bildschirmdarstellung, aber die Ladezeiten könnten kürzer sein.

Mercedes CLS: Command online (3487 Euro)
Das Komplettpaket erlaubt den Zugriff über den Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole. Der Bildschirm misst acht Zoll. Die Navigation wird durch Echtzeit-Verkehrsdaten unterstützt. Diverse Mercedes-Benz-Apps sind kostenlos nutzbar. Wie beim Audi gibt es eine Anbindungsmöglichkeit von USB-Geräten. Der Internet-Zugang funktioniert allerdings nur über ein gekoppeltes Smartphone.

 

SO TESTET DIE AUTO ZEITUNG

Bei der Laufkultur beurteilen wir das Schwingungsverhalten und die Vibrationsentwicklung sowie eventuell daraus resultierende Brummfrequenzen des Motors über den gesamten Drehzahlbereich

 

FAZIT

Nicht nur beim Design, sondern auch beim praktischen Nutzwert überzeugen Audi A7 und Mercedes CLS Shooting Brake. Der Mercedes punktet hier vor allem mit dem größeren Kofferraum. Damit kristallisiert er sich zur Alternative für Ästheten heraus, denen konventionelle Kombis zu bieder daherkommen.

Beim Fahren kann sich dagegen der Audi mit mehr Komfort, dem stärkeren und sparsameren Antrieb sowie einem höheren Dynamik-Potenzial in Szene setzen und rollt so auf das Siegerpodest.

 

Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Elmar Siepen

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