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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Mercedes GLA

Neuer Mercedes GLA (2013): Erste Testfahrt Stuttgarter Kompakt-SUV angetestet

Holger Ippen Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Fahrbericht Mercedes GLA 200 CDI: Reicht Frontantrieb?
  2. Mercedes GLA 200 CDI: SPARSAM, LEISE UND AGIL
  3. Fazit

Ende März 2013 rollt das erste Mercedes-Kompakt-SUV mit Front- und Allradantrieb zu den Händlern, das Audi Q3 und BMW X1 die Kunden abspenstig machen soll. Wir konnten den neuen Mercedes GLA (2013) bereits exklusiv fahren

Mit dem neuen Mercedes GLA (2013) ​komplettieren die Schwaben ihr umfangreiches SUV-Angebot. Jetzt bieten die Stuttgarter in fünf Modellreihen (GLA, GLK, ML, GL, und G) Geländegänger an. Der jüngste Vertreter gehört zur Kategorie der Kompakt-SUV – die bei Autokäufern derzeit am häufigsten nachgefragte Fahrzeugklasse. Der GLA basiert auf der Frontantriebs-Plattform, kann also auf die bewährte Technik der aktuellen A-Klasse zurückgreifen. Das bringt Kostenvorteile. Richtig billig ist der Neuling allerdings nicht, die Preise beginnen bei knapp 30.000 Euro und lassen sich mit verführerischen Extras aus der langen Optionsliste noch weiter in die Höhe treiben. Als Gegenleistung erhält man ein Auto, das nicht nur leichtfüßig Alltagsaufgaben bewältigt, sondern auch robust genug ist, um auch mal auf kleinen Abwegen die Abenteuerlust zu stillen. Mit höherer Bodenfreiheit und einem Offroad-Fahrprogramm, das alle Allradmodelle serienmäßig an Bord haben, soll der GLA auch abseits befestigter Wege für viel Fahrspaß sorgen. Doch Ausflüge dieser Art bleiben wohl eher die Ausnahme, denn die meisten SUV-Käufer wollen sich hauptsächlich dynamisch auf asphaltierten Landstraßen und Autobahnen bewegen. Und dafür eignen sich bereits die günstigeren Modelle mit Frontantrieb, so Mercedes.

 

Fahrbericht Mercedes GLA 200 CDI: Reicht Frontantrieb?

Ob der neue Mercedes GLA (2013) dieses Versprechen halten kann, wollten wir genau wissen. Deshalb wählten wir für unsere erste Testfahrt das Basismodell, den GLA 200 CDI mit 136 Diesel-PS, Frontantrieb und manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe. Äußerlich ähnelt das Kompakt-SUV mit seinem niedrigen Dach eher einer robusten Limousine als seinen Premium-Wettbewerbern Audi Q3 und BMW X1. Der hochgesetzte Fahrzeugkörper, die geglätteten, großflächigen Bleche an den Fahrzeugseiten, große Radausschnitte und die schmalen Seitenfenster lassen den GLA durchaus kraftvoll erscheinen. Beim Einstieg muss man weniger SUV-typische Höhe überwinden – hier kommen einem Ähnlichkeiten mit einem Audi allroad quattro, Volvo Cross Country oder Subaru Legacy Outback in den Sinn. Die Sitzposition gewährt zwar einen guten Überblick, fällt aber deutlich niedriger aus als bei anderen SUV. Das serienmäßige Multifunktionslenkrad mit angenehm dickem Lederkranz liegt gut in der Hand, und der Fahrerblick fällt unwillkürlich auf die langgezogenen Blechhutzen auf der Motorhaube. Die Sitze – bekannt aus der A-Klasse – sind ausreichend dimensioniert, bequem und bieten selbst bei höherem Kurventempo viel Seitenhalt. Auf Wunsch lässt sich auch eine Sport-Sitzanlage mit integrierten Kopfstützen ordern. Wir würden jedoch die Standard-Variante mit höheneinstellbaren Kopfstützen empfehlen, zumal sie auch mit einer komplett umlegbaren Beifahrerlehne bestellbar ist. So passen sogar lange, sperrige Baumarktschnäppchen in den neuen Mercedes GLA (2013). Hinten geht es recht eng zu. Der Platz für die Fondpassagiere wird durch die seitlichen Einzüge, die durch das nach hinten schmaler werdende Dach entstehen, eingeschränkt. Doch wirklich eingeengt fühlt man sich nicht. Die Rücksitzlehnen lassen sich optional nicht nur zur Vergrößerung des Gepäckraums umlegen, sondern auch in eine so genannte Cargo-Stellung bringen. Damit stehen sie steiler, und das Stauabteil wächst um 60 Liter. Eine pfiffige Lösung, denn so lassen sich trotz des vergrößerten Kofferraums alle Rücksitze – zwar mit Komforteinbußen – weiter nutzen.

 

Mercedes GLA 200 CDI: SPARSAM, LEISE UND AGIL

Der Basis-Diesel im neuen Mercedes GLA (2013) der Variante 200 CDI leistet wie der Einstiegsbenziner 136 PS. Er holt seine Kraft aus einem 2,2-Liter-Vierzylinder, der als so genannte „Downspeeding“ ausgelegt ist. Das bedeutet, er geht dank des großen Hubraums bereits bei niedrigen Drehzahlen kraftvoll ans Werk. In Zahlen: Sein maximales Drehmoment von immerhin 300 Newtonmetern steht bereits ab 1400 Touren bereit. Das soll eine gute Effizienz ermöglichen – Mercedes gibt einen Normverbrauch von 4,3 l/100 km an. Die meisten üblichen Stadtfahrmanöver kann man im Drehzahlbereich unter 2000 Touren absolvieren. Das verleitet zum schaltfaulen Fahren. Und auch dabei lässt sich der Stuttgarter durchaus zügig bewegen. Der Motorensound ist zwar allzeit wahrnehmbar, aber unaufdringlich und klingt wie aus weiter Ferne. Erst jenseits der 4000 Touren wird der Diesel laut. Doch das kommt selten vor, wenn man rechtzeitig das Sechsgang-Schaltgetriebe bemüht – und das macht sogar Spaß: Die Gangwechsel gehen leicht und komfortabel von der Hand. Der schwere Motor sorgt auch in bergigem Terrain (trotz Frontantrieb) für akzeptable Traktion. Beim neuen Mercedes GLA (2013) als 200 mit Benziner und damit weniger Masse auf der Vorderachse sind die Traktionsreserven auf regennassem Untergrund dagegen schnell aufgebraucht. Das Fahrwerk verwöhnt mit gutem Abrollkomfort und lässt sich auch in schnell angegangenen Kehren nicht aus der Ruhe bringen. Die elektro-mechanisch unterstützte Lenkung ist dagegen eher indirekt abgestimmt. Für einen ersten Ausritt ins Gelände wählten wir das Allradmodell GLA 220 CDI 4Matic – und es zeigt, dass auch das kleinste SUV von Mercedes durchaus Offroad-tauglich ist. Die vergrößerte Bodenfreiheit, eine Bergabfahrhilfe und das Offroad-Fahrprogramm, das Motor und Getriebesteuerung beeinflusst, verleihen dem neuen Mercedes GLA (2013) akzeptable Kraxel-Eigenschaften.

 
Holger Ippen Holger Ippen
Unser Fazit

Der Mercedes GLA interpretiert den SUV-Gedanken neu, kommt weniger hochbeinig und wuchtig, dafür aber komfortabel und alltagstauglich daher. Damit ist der GLA die Pkw-hafte Alternative zu Audi Q3 und BMW X1.

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