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BMW Alpina D3 Biturbo im Fahrbericht: Bilder und technische Daten Power satt

Statt auf vier setzt BMW Alpina im neuen D3 Biturbo erstmals auf einen Diesel mit sechs Zylindern. Und der hat es mit 350 PS und 700 Nm in sich. Noch Fragen?

Bereits im 5er lieferte der Reihensechszylinder-Diesel als D5 eine mehr als überzeugende Vorstellung ab. Und so war die Vorfreude groß, als der Allgäuer Kleinserienhersteller verkündete, dass das 350-PS-Kraftpaket seinen Weg auch unter die Haube des kompakteren 3er finden würde. Es fällt nicht schwer sich auszumalen, was die 700 Nm und 350 Pferdestärken mit dem knapp 300 Kilogramm leichteren D3 veranstalten. Null auf 100 km/h laut Werk in 4,6 Sekunden, ein brachialer Durchzug, egal welchen der acht Gänge die famose Alpina Switch-Tronic gerade als passende Fahrstufe ausgewählt hat, dazu eine Höchstgeschwindigkeit von 278 km/h.

Weniger um einen Seitenhieb in Richtung M GmbH zu setzen, sondern um den Beschleunigungswert ins rechte Licht zu rücken, sei erwähnt, dass sich die vor Kurzem ausgelaufene BMW M3 Limousine mit dem 420-PS-V8 dafür eine Zehntelsekunde mehr genehmigte. Ist man mit dem D3 Biturbo unterwegs, sind es jedoch weniger die absoluten Fahrleistungswerte, die dem Fahrer Freude bereiten, sondern die beinahe schon unverschämte Lässigkeit, mit welcher der Buchloer Beschleunigungsmanöver und Zwischenspurts absolviert. Basis des Diesel-Kraftwerks ist der Motor aus dem 335d, der es dank der zweistufi gen Registeraufladung bereits auf 313 PS bringt. Die Alpina-Ingenieure widmeten sich bei ihrer motorischen Feinarbeit besonders der Luftführung zum und vom Motor sowie dem Kühlhaushalt. Die Folge: Der Biturbo-Diesel kann befreiter atmen, was sich neben den verbesserten Leistungswerten auch in einer nochmals gesteigerten Drehfreude und einem sehr spontanen Ansprechverhalten äußert. Ein NOx -Speicherkatalysator ist dafür verantwortlich, dass der D3 als erster Diesel aus dem Hause Alpina die Euro-6-Abgasnorm erfüllt. Und mit einem angegebenen Normverbrauch von 5,3 Litern pro 100 km ist der D3 auch das sparsamste Alpina-Modell. Keine Frage, besonders bei solch potenten Autos ist dieser Wert reine Makulatur, doch auch bei zügiger Fahrweise während der ersten Ausfahrt mit dem Alpina pendelte sich der Verbrauch bei knapp über sieben Litern ein – ein mehr als beachtlicher Wert,  wenn man die Fahrleistungen bedenkt.


VERDAMMT SCHNELL UND DENNOCH VOLLKOMMEN ENTSPANNT


Aber nicht nur antriebsseitig gelingt der Truppe um Alpina-Chef Andreas Bovensiepen wieder einmal ein bemerkenswerter Spagat. Mit dem D3 Biturbo ist man extrem zügig unterwegs, gleichzeitig wird er dabei niemals aufdringlich oder gar anstrengend. Ganz im Gegenteil: Der Fahrkomfort wird besonders großgeschrieben. Trotz der üppigen 20-Zoll-Mischbereifung des Testwagens absorbiert die Federung des D3 Unebenheiten selbst bei langsamer Fahrt auffallend gekonnt. Der Federungskomfort profitiert dabei auch davon, dass weiterhin konsequnt auf Runflat-Reifen verzichtet.

Gleichzeitig nimmt der 1585 kg schwere D3 Kurvenpassagen aller Art nahezu wankfrei und sehr neutral, und die üppig dimensionierte Bremsanlage bringt den Alpina auch aus Tempi jenseits der 250-km/h-Marke jederzeit zuverlässig zum Stehen. Anpassungen der Achsgeometrie reduzieren die Tendenz zum Untersteuern gegenüber der BMW-Basis nochmals spürbar, und auch die Traktion lässt selbst ohne die optionale Differenzialsperre – zumindest auf trockenem Asphalt – kaum Wünsche offen. Wer dennoch lieber mit vier angetriebenen Rädern unterwegs ist, kann zum D3 Touring mit xDrive greifen, der für 61.200 Euro zu haben ist. Die Limousine bietet Alpina ausschließlich als Hecktriebler an – sie liegt bei 55.900 Euro inklusive Bi-Xenonscheinwerfer, 19-Zoll-Alpina-Räder, adaptiven Dämpfern und Sportsitzen – anders als beim teureren B3 fehlt allerdings die obligatorische Lederausstattung. 

Unser Fazit

Es erstaunt immer wieder, welch außergewöhnliche Autos Alpina aus den bereits hochklassigen BMW-Produkten kreiert. Der D3 Biturbo macht da keine Ausnahme und begeistert mit bärenstarkem Diesel, tollem Handling und gutem Fahrkomfort

Alexander Lidl

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