Markenvergleich: Opel Meriva Skoda und Roomster im Test Typfrage
Opel Meriva und Skoda Roomster sind zwar grundverschieden, decken aber von Familientaxi bis Möbelwagen fast jeden Bedarf
Vermutlich fällt die Entscheidung zwischen Opel Meriva und Skoda Roomster bereits beim ersten Rendezvous. Hobby-Spediteure greifen spontan zum Skoda, der mit seinem fast kastenwagenartigen Aufbau die Rolle des Pragmatikers übernimmt. Das unschlagbare Ladevolumen von 480 bis 1810 Litern erklärt nicht nur die Roomster-Namensgebung, sondern auch seine Beliebtheit bei allen, die viel wegstecken müssen. Überdies zeigt sich der Skoda mit seinen drei klapp-, verschieb- und ausbaubaren Rücksitzen äußerst flexibel in der Raumaufteilung.
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Der Opel Meriva ähnelt mit seiner gefälligen Karosserie mehr einem Pkw und kümmert sich eher um das Wohl seiner Passagiere als um schnöde Frachtkapazität, die mit 400 bis 1.500 Litern aber auch nicht knapp bemessen ist. Der Mensch freut sich nicht nur über eine gepflegte Atmosphäre im breiten Innenraum, sondern auch über den bequemen Einstieg zum Fond dank nach hinten aufschwingender Türen. Ausbauen kann man die Sitze im Opel zwar nicht, doch auch sie lassen sich – wie die des Roomster – klappen sowie in Quer- und Längsrichtung verschieben. Der Sitzkomfort fällt im Meriva hinten mit erhöhter Sitzposition und satter Schenkelauflage ähnlich gut aus wie im Tschechen, vorn geben die Ergonomiesitze (390 Euro) etwas mehr Halt als die Skoda-Sessel. Mit ihren hoch aufragenden Karosserien verlangen die beiden Vans förmlich nach kräftigen, aber sparsamen Turbodieseln. Der findet sich im Opel in Form des 1,7-Liter-CDTI mit 130 PS, der im Gegensatz zur etwas schwächlichen 110-PS-Version kräftig aus dem Drehzahlkeller durchzieht, kultiviert läuft und damit auch Autobahn-Langstrecken locker bewältigt. Bei Skoda hingegen ist beim 105 PS starken und mit nur fünf Gängen kombinierten 1.6 TDI das Ende der Fahnenstange erreicht. Dennoch schlägt sich der Skoda Roomster wacker, schiebt nicht ganz so energisch von unten heraus, bleibt aber in der Stadt und über Land dem Opel locker auf den Fersen. Nur oberhalb von 120 km/h hält er auf der Bahn nicht mehr ganz mit. Beim Verbrauch distanziert der Skoda (6,1 l/100 km) dafür den Opel um einen Liter.
Etwas besser gedämmt, hält sich der Meriva-Antrieb mehr im Hintergrund als der präsenter tönende TDI im Roomster, der auch etwas mehr Wind- und Abrollgeräusche durchlässt. Mit ihren gekonnten Federungsabstimmungen bewegen sich beide auf der komfortablen Seite, wobei der Skoda erst mit zunehmender Beladung geschmeidiger wird. Und wer es wirklich mal wissen will, erlebt beide Vans als recht flink und agil auf dem Handlingkurs, wobei der Opel Meriva noch einen Tick präziser und weniger untersteuernd ums Eck wedelt als der Skoda. Dieser verbucht dafür einen satten Preisvorteil von 1700 Euro und bringt im Gegensatz zum Opel auch noch die Klimaanlage und ein CD-Radio serienmäßig mit. Jürgen Voigt
ZWISCHENSTAND: OPEL 2 : 2 SKODA
Opel Meriva: Remis heißt es bei den Minivans. Der Meriva verkörpert die bequemere, wohnlichere und mit dem 130-PS-Diesel etwas flottere, aber auch teurere Spielart des Themas.
Skoda Roomster: Der Roomster bietet ein grandioses Preis-Raum-Verhältnis. Dennoch lässt er sich vom Opel nicht in die Lieferwagenecke abdrängen. Dafür ist der Skoda viel zu ausgewogen.
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Opel gegen Skoda: Alle Duelle des Vergleichs
- Teil 1: Opel Corsa und Skoda Fabia
- Teil 2: Opel Astra Sports Tourer und Skoda Octavia Combi
- Teil 3: Opel Meriva und Skoda Roomster
- Teil 4: Opel Insignia Sports Tourer und Skoda Superb Combi
- Teil 5: Opel Antara und Skoda Yeti
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die technischen Daten der Minivans
TECHNIK |
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OPEL MERIVA 1.7 CDTI |
SKODA ROOMSTER 1.6 TDI |
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Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel |
4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbodiesel |
Nockenwellenantrieb | Zahnriemen | Zahnriemen |
Hubraum | 1686 cm³ | 1598 cm³ |
Leistung | 130 PS (96 kW) bei 4000 /min |
105 PS (77 kW) bei 4400 /min |
Max. Drehmoment | 300 Nm bei 2000 bis 2500 /min |
250 Nm bei 1500 bis 2500/min |
Getriebe | 6-Gang, manuell | 5-Gang, manuell |
Antrieb | Vorderrad | Vorderrad |
Fahrwerk | v.: McPherson-Federbeine, Querlenker, Stabilisator; h.: Verbundlenkerachse, Federn; Dämpfer (Option); ESP |
v.: McPherson-Federbeine, Querlenker, Stabilisator; h.: Verbundlenkerachse, Federn, Dämpfer; ESP |
Bremsen | v.: innenbel. Scheiben; h.: Scheiben; ABS, Bremsassistent |
v.: innenbel. Scheiben; h.: Scheiben; ABS, Bremsassistent |
Bereifung | rundum: 225/45 R 17 V (Option) |
rundum: 205/45 R 16 (Option) |
Felgen | rundum: 7 x 17 (Option) | rundum: 6,5 x 16 (Option) |
L/B/H | 4288/1812/1615 mm | 4214/1684/1607 mm |
Radstand | 2644 mm | 2608 mm |
Leergewicht / Zuladung | 1.549 kg / 471 kg | 1.338 kg / 439 kg |
Anhängelast, gebr./ungebr. | 1.200 kg / 740 kg | 1.200 kg / 450 kg |
Kofferraumvol. | 400 bis 1.500 l | 480 bis 1.810 l |
Abgasnorm | Euro 5 | Euro 5 |
Typklassen | 18 HP / 17 VK / 17 TK | 17 HP / 17 VK / 19 TK |
FAHRLEISTUNG / VERBRAUCH |
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0-100 km/h | 10,5 s | 11,5 s |
Elastizität | 60-100 km/h in 9,4 s (5. Gang), 80-120 km/h in 13,5 s (6. Gang) |
60-100 km/h in 9,1 s (4. Gang), 80-120 km/h in 13,3 s (5. Gang) |
Höchstgeschwindigkeit | 196 km/h | 181 km/h |
Bremsweg 100-0 km/h, kalt / warm |
35,3 m / 34,1 m | 36,2 m / 35,8 m |
Verbrauch | 7,1 l D / 100 km | 6,1 l D / 100 km |
EU-Verbrauch | 5,2 l D / 100 km | 4,7 l D / 100 km |
CO2-Ausstoß | 138 g/km | 124 g/km |
KOSTEN | ||
Grundpreis | 20.350 Euro | 18.650 Euro |
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