Mercedes Sprinter von Clive Sutton: First Class-Jet auf Rädern
Luxus-Oase als Lieferwagen getarnt
Nie wurde Luxus diskreter verpackt als in dem von Clive Sutton umgebauten Mercedes Sprinter. Der Laster mit Lustfaktor ist allerdings nicht ganz billig.
Mercedes hat die Marke Maybach wiedererweckt, um die luxuriösesten Vehikel überhaupt zu bauen. In einer Disziplin können die schicken Schlitten aber nicht mal mit einem Mercedes Sprinter mithalten: Raumkomfort. Da bietet der ursprünglich als Nutzfahrzeug gedachte Kasten einfach mehr. Wohnraum statt Hubraum, sozusagen. Jetzt hat sich die englische Tuningschmiede Clive Sutton daran gewagt, auf Sprinter-Basis das perfekte Reisemobil zu bauen – für alle, die unterwegs Komfort schätzen, aber kein Wohnmobil brauchen. Das Ergebnis ist eine Luxus-Oase im Gewand eines Lieferwagens. Aus dem Cockpit des dunklen Sprinters könnte jederzeit ein uniformierter UPS-Chauffeur steigen. Die stark getönten Scheiben der Schiebetüren gehen glatt als schwarz glänzendes Blech eines Transporters durch. Doch wenn sie sich elektrisch und nahezu lautlos öffnen, ist der Aha-Effekt groß.
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Innen zeigt der von Clive Sutton umgebaute Sprinter Größe
Bis zu sieben Sitze – ach was, First Class-Clubsessel – tummeln sich im weitläufigen Innenraum des Mercedes Sprinter von Clive Sutton. Wer sich hier den Kopf stößt, ist definitiv zu groß für diese Welt. Die belederten Sitz- und Liegegelegenheiten sind gefühlt in 80 Dimensionen verstellbar und massieren, heizen oder ventilieren auf Knopfdruck. Die Club-Atmosphäre lädt zum Entspannen und Rückzug ein. Kommunikation wird dabei besonders großgeschrieben: Zwei 43-Zoll-Bildschirme liefern via Apple TV oder Netflix die nötige Pixelflut. Neun Lautsprecher bieten den begleitenden Soundtrack (für eine konzertsaalwürdige Klangkulisse hätten wir eigentlich mehr erwartet). Mobil mit der Playstation 5 spielen ist hier ebenfalls eine Formsache. Wenn sich die Passagier:innen via Gegensprechanlage mit der Person am Steuer absprechen, könnte bei Gran Turismo 7 sogar so etwas wie Simulatorfeeling aufkommen.
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Für kleine und mittlere Empfänge an Bord können die Ambientebeleuchtung gedimmt und sämtliche Fenster, einschließlich des riesigen Panoramadachs, mit Vorhängen blickdicht verdunkelt werden. Ein Kühlfach mit 21 l Inhalt hält den Schampus frisch. Unterdessen sorgt eine Luftfederung dafür, dass die Ferrero-Rocher-Pyramide dem Botschafter nicht bei der kleinsten Erschütterung vor die Füße fällt.
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Auf Wunsch gibt es Kochnische und Toilette
Selbst der Kofferraum im Heck ist so hoch wie das Seitenschiff des Kölner Doms. Natürlich befindet sich hier ein zusätzlicher, temperierter Tabernakel. Insgesamt sind also drei Kühlschränke an Bord. Mindestens. Wer möchte und den Mercedes Sprinter von Clive Sutton mit langem Radstand wählt, kann zusätzlich Kochnische und Toilette installieren. Clive Sutton ruft für den umgebauten Luxusvan 230.000 Pfund auf, also umgerechnet rund 277.000 Euro, ohne Steuern und Extras. Technisch bleibt der Transporter unverändert. Für den Vortrieb sorgt also ein relativ profaner Turbodiesel mit 190 PS (140 kW). Luxuriöse innere Werte hin oder her: Anders als der Maybach bleibt der Sprinter ein Nutzfahrzeug. Auch, wenn die Nutzung in diesem Fall vor allem eins bedeutet – schickes Chillen.