BMW-Diesel ab 2025 mit Biosprit (HVO100)
BMW setzt auf den Diesel-Ersatz-Kraftstoff
BMW setzt nicht alles auf die Karte E-Mobilität, sondern auf Technologieoffenheit. Das hat der Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse bekräftigt und zugleich angekündigt, dass alle neuen dieselgetriebenen BMW ab Januar 2025 mit HVO100 betankt ausgeliefert werden.
Anstatt herkömmlichen Diesels schwappt im Tank aller neuen BMW mit einem "d" im Modellkürzel, die ab Januar 2025 das Montageband verlassen, der aufbereitete Kraftstoff HVO100. Die Nachricht impliziert, dass die betroffenen BMW auch die entsprechende Herstellerfreigabe haben – hier listet BMW die Herstellerfreigaben für HVO100 auf. Das ist zunächst wenig überraschend, denn die Verwendung von HVO erfordert bei modernen Dieseln keine technischen Änderungen. Die Formalie kann allerdings ihre Wichtigkeit haben, etwa, wenn es zu Garantieansprüchen kommen sollte.
HVO steht für "Hydrotreated Vegetable Oil", übersetzt hydriertes Pflanzenöl. Dabei handelt es sich um gebrauchte Fette und Öle, die mit Wasserstoff behandelt und aufbereitet werden, wie etwa benutztes Frittieröl. Da HVO-Diesel, auch HVO100 genannt, aus nachwachsenden Rohstoffen beziehungsweise deren Abfällen gewonnen wird, sinkt der CO2-Ausstoß von Diesel-Pkw damit laut ADAC um rund 90 Prozent. Der Vertrieb dieses Kraftstoffs ist seit Ende Mai 2024 in Deutschland zugelassen. Noch allerdings ist die Produktionsmenge gering. Der Liter HVO wird nach Erhebungen des ADAC zudem rund sechs bis zehn Cent teurer verkauft als herkömmlicher Diesel.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Leslie & Cars fährt den BMW M5 Touring (2024) im Video:
Zipse möchte HVO statt Diesel, Ethanol statt Benzin
BMW setzt darauf, mit dem alternativen Kraftstoff auch den CO2-Ausstoß von Bestandsfahrzeugen zu senken, die bereits in Betrieb genommen wurden und setzt sich zudem für die Nutzung ethanolbasierter Treibstoffe für Benziner ein. Außerdem will BMW-Boss Zipse die CO2-Bilanz der eigenen Werke aufbessern. Dazu hat die Firma bereits mehrere HVO-Pilotprojekte mit Spediteuren angestoßen, die im Auftrag des Autobauers verschiedene BMW-Standorte in Deutschland mit Nutzfahrzeugen ansteuern, die ihrerseits mit dem Recycle-Diesel betrieben werden. Dabei steht auch der Ausstoß schädlicher Stickoxide im Fokus, der durch den Gebrauch von HVO sinkt.
Kritiker:innen des alternativen Kraftstoffs bezweifeln hingegen, dass die Klimabilanz von HVO100 wirklich so positiv ausfällt. Verbände wie Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe kritisieren insbesondere, dass für die Synthese des Treibstoffs nicht nur Abfälle, sondern auch wertvolle Rohstoffe verwendet würden, die eigens für die HVO-Synthese produziert werden.