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Alle Tests zum Lotus Emeya

Neuer Lotus Emeya (2024): Testfahrt

Lotus zielt auf Taycan & Co.

Alan Taylor-Jones Redakteur des britischen Schwestermagazins CAR
Inhalt
  1. Erste Testfahrt: Eine Menge Komfort im neuen Lotus Emeya (2024)
  2. Lotus schnell, aber nicht sehr kommunikativ
  3. Technische Daten
  4. Fazit

Eine luxuriöse Elektro-Limousine von Lotus? Klingt komisch, funktioniert aber. Wir setzen uns rein in den neuen Lotus Emeya (2024) und fühlen der S- und der verschärften R-Version auf den Zahn. Erste Testfahrt!

Was zum Teufel war das? Hat ein niedrig fliegender Vogel bei 120 km/h das Dach des Emeya getroffen? Ein Blick in die Spiegel zeigt keine Spur von Federn, und das große Glasdach weist keine offensichtlichen Schäden auf. Das ist alles etwas beunruhigend. Habe ich die neue elektrische Luxus-Limousine von Lotus irgendwie beschädigt? Dann erinnere ich mich, dass der neue Lotus Emeya (2024) ein fortschrittliches Lidar-System hat, bei dem Sensoren aus den vorderen Kotflügeln und dem Dach hervortreten. Da ich den adaptiven Tempomat mit Lenkassistenz kurz vor dem mysteriösen Geräusch aktiviert hatte, scheint der Übeltäter gefunden zu sein.
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Der Porsche Taycan Turbo GT (2024) im Fahrbericht (Video):

 
 

Erste Testfahrt: Eine Menge Komfort im neuen Lotus Emeya (2024)

Der Rest unserer Autobahnfahrt verläuft ruhig, abgesehen von etwas mehr Windgeräuschen, als ideal wäre. Die automatisierten Systeme funktionieren gut und die Federung unserer S-Version des neuen Lotus Emeya (2024) beeindruckt, selbst mit optionalen 22-Zoll-Rädern. Sie ist nicht so weich wie bei einer Mercedes S-Klasse, aber im Tour-Modus werden selbst Dehnungsfugen und Schlaglöcher souverän weggesteckt, wenn auch mit etwas Geräuschen von der Mehrlenkeraufhängung. Beeindruckend: Die R-Version ist im Tour-Modus ähnlich komfortabel.

S? R? Der Emeya wird in zwei Leistungsstufen angeboten. Das 106.400 Euro teure Basismodell des Emeya und die darüber positionierte S-Version (ab 126.450 Euro) verfügen über einen Doppelmotor-Allradantrieb mit 447 kW (603 PS) und 710 Nm Drehmoment, Luftfederung und adaptive Dämpfer. Abgesehen davon, dass die S-Version größere Bremsen mit sechs statt vier Kolben und die dafür erforderlichen 21-Zoll-Räder hat, sind sie mechanisch identisch.

Dank der 102-kWh-Batterie sollen Reichweiten von bis zu 610 km möglich sein. In 18 min lassen sich die Akkus bei 350 kW von zehn auf 80 Prozent laden. Nur 14 min benötigt der Ladevorgang bei einer ultraschnellen 400-kW-Einheit. Wem die Beschleunigung von null auf 100 km/h in 4,2 s und 248 km/h Topspeed zu langsam sind, kann auch auf den 150.990 Euro teuren Emeya R zurückgreifen (alle Preise: Stand 1. August 2024). Lotus fügt dem R nämlich einen weiteren Hinterradmotor hinzu, um die Leistung zu steigern und echtes Torque Vectoring zu ermöglichen, sowie eine Allradlenkung mit aktivem Wankausgleich. Das Ergebnis mündet in irrwitzigen 668 kW (905 PS) und der Sprint auf Landstraßentempo verkürzt sich auf beeindruckende 2,8 s. Die Reichweite sinkt dadurch auf 483 km – ein Wermutstropfen, der verkraftbar ist. Man benötigt den Track-Modus mit deaktivierter ESC für die Launch Control und sollte auf einen Kampf vorbereitet sein, denn der Torque-Steer zieht einen zur Fahrbahnmitte. Die Höchstgeschwindigkeit des Emeya R beträgt 251 km/h.

Die Konkurrenten:

 

Lotus schnell, aber nicht sehr kommunikativ

Während die Straße von einer doppelspurigen zu einer einspurigen und kurvenreicheren Straße wird, hilft die Allradlenkung, dass sich die R-Version agiler anfühlt, während die Wankbegrenzungstechnik das Auto nahezu eben hält. Der Wagen verhält sich sehr griffig und neutral, mit einer Beschleunigung zwischen den Kurven, die jenseits von Gut und Böse ist. Die Carbon-Bremsen, die sich bei niedrigen Geschwindigkeiten bissig anfühlten, sind jetzt beruhigend stark, fading-resistent und leicht zu dosieren. Eine Schaltwippe stellt die Rekuperation ein, die andere ändert den Fahrmodus.

Aber man sollte nicht erwarten, dass er besonders kommunikativ oder verspielt ist. Er macht weniger Spaß als ein Porsche Taycan, aber der Lotus Emeya ist größer und geräumiger und kommt mit einer üppigen Ausstattung daher. Der Emeya S ist mit längerer Reichweite und deutlich günstigerem Preis besser zu fahren als die heißere Emeya R. Die Beschleunigung bleibt stark, aber zivilisiert, und die geringe zusätzliche Wankneigung und der Wechsel von der Allrad- zur Zweiradlenkung sorgen für ein natürlicheres Fahrgefühl. Er bleibt dazu überaus wendig für ein Auto, das über zweieinhalb Tonnen (!) wiegt.

 

Technische Daten

AUTO ZEITUNG 2024Lotus Emeya S
Technische Daten
Motor2 Permanenterregte Synchronmaschine
AntriebKonstantübersetzung; Allrad
Systemleistung450 kW/603 PS
Max. Drehmoment710 Nm
Kapazität/Spannung102 kWh (netto)/800V
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)5139/2123 (2241)*/1459 mm
Leergewicht/Zuladung2490/535 kg
Kofferraumvolumen426 - 1388 l
Fahrleistungen
Beschleunigung (0-100 km/h)4,2 s
Höchstgeschwindigkeit249 km/h
Verbrauch auf 100 km20,5 kWh
Reichweite610 km
Kaufinformationen
Grundpreis106.400 €
Marktstart2024
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel

 
Alan Taylor-Jones Alan Taylor-Jones
Unser Fazit

Ein echter Lotus? Das ist diskutabel. Aber es ist eine verdammt gute Luxus-Limousine, die sich wie ein dynamischerer Rivale zu BMW i7 oder Mercedes EQS zu einem ansprechenderen Preis anfühlt.

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