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Geht auch ganz einfach:

Peugeot 2008/Skoda Kamiq/VW T-Cross: City-SUV im Test

Wendige Stadtbegleiter im Dreikampf

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Peugeot 2008, Skoda Kamiq & VW T-Cross im Vergleichstest
  2. Karosserie: Enges Rennen der Konzernrivalen
  3. Fahrkomfort: Skoda Kamiq glänzt durch Fahrwerk & Sitze
  4. Motor/Getriebe: Peugeot 2008 verbraucht am meisten
  5. Fahrdynamik: VW T-Cross besonders lebendig
  6. Kosten/Umwelt: Keine Schnäppchen mehr
  7. Technische Daten & Messwerte von Peugeot 2008 PureTech 130, Skoda Kamiq 1.5 TSI ACT & VW T-Cross 1.5 TSI OPF
  8. Ergebnis in Punkten
  9. Fazit

Trendige City-SUV erfreuen sich aus nachvollziehbaren Gründen großer Beliebtheit. Im Vergleichstest zeigen der Peugeot 2008, der Skoda Kamiq und der frisch geliftete VW T-Cross, warum das so ist.

 

Peugeot 2008, Skoda Kamiq & VW T-Cross im Vergleichstest

Unsere chronisch überfüllten Städte laden nicht unbedingt dazu ein, mit üppigen Straßenkreuzern über die verstopften Straßen zu flanieren. Kaum vorhandene und häufig sehr kleine Parklücken sowie enge Parkhäuser sind weitere Ärgernisse, mit denen man sich im urbanen Alltag auseinandersetzen muss. Wirklich taugliche City-Begleiter sollten daher möglichst viel Auto auf vergleichsweise geringer Verkehrsfläche bieten und gleichzeitig nicht vor langen Strecken – durchaus auch mit der ganzen Familie – zurückschrecken.

In diesem Vergleichstest versammeln wir drei Prachtexemplare, die diese Anforderungen mit Bravour erfüllen. Frisch geliftet präsentiert sich der VW T-Cross, mit dem Wolfsburg seit 2018 das Segment der kleinen SUV aufmischt. Basierend auf der kleinsten Variante des Modularen Querbaukastens (MQB A0), kombiniert er ein hohes Maß an Praktikabilität mit geringen Abmessungen und erwachsenem Fahrverhalten.

Konkurrenz aus dem eigenen Konzern bekommt der Volkswagen mit dem technisch in vielerlei Hinsicht eng verwandten Skoda Kamiq. Der Tscheche wird seit 2019 angeboten und setzt mit seinen praktischen Detaillösungen im Innenraum auf cleveren Nutzwert. Ergänzt wird der Vergleichstest durch den Peugeot 2008. Das französische Designerstück ist ebenfalls seit 2019 erhältlich und verbindet gallischen SUV-Charme mit einem extravaganten Innenraumambiente.
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Karosserie: Enges Rennen der Konzernrivalen

Man muss schon zweimal hinschauen, um den überarbeiteten VW T-Cross vom vor sechs Jahren vorgestellten Ur-Modell unterscheiden zu können. Viel mehr als sachte Kosmetik braucht es scheinbar nach Ansicht der VW-Verantwortlichen nicht, um das kleine SUV fit für die zweite Lebenshälfte zu halten. Mit das auffälligste Merkmal der Modellpflege sind noch die (optionalen) LED-Rückleuchten mit Kreuz-Signatur.

An den inneren Werten des Wolfsburgers hat sich ebenfalls kaum etwas geändert. Warum auch? Schließlich punktet der T-Cross seit jeher mit seinem für die geringe Fahrzeuggröße durchaus üppigem Raumangebot, wobei der Peugeot 2008, dessen Cockpit-Layout mit dem kleinen Lenkrad nicht jedermanns Sache ist, und freilich auch der technisch eng mit dem VW verwandte Skoda Kamiq vorn reichlich Platz bereitstellen.

VW T-Cross; Rückleuchten
Foto: Zbigniew Mazar

Hinten wird es im Peugeot 2008 jedoch etwas intimer. Hier fehlt es dem Franzosen im Vergleichstest an Kniefreiheit und Fußraum. Außerdem müssen Fahrgäste ihre Füße beim Einsteigen zunächst umständlich über einen überraschend wuchtigen Schweller hieven. Im Gegenzug erweist sich der kleine, edel eingerichtete Gallier als recht talentierter Transporter. Mit umgeklappter Rücksitzlehne passen 1467 l ins Heck, und die maximale Zuladung beträgt üppige 489 kg. Bei der Variabilität wie auch beim Standard-Kofferraumvolumen mit praxistauglichen 455 l liegt der VW jedoch vorn. Als Einziger im Vergleichstest bringt er zudem serienmäßig eine verschiebbare Rückbank mit.

In der Kapitelwertung liegt der Skoda Kamiq dennoch gleichauf mit dem Wolfsburger. Der Grund ist die umfangreiche Sicherheitsausstattung, die der smarte Tscheche werksseitig mitbringt. Zwar gibt es für den VW T-Cross ebenso viele Assistenten und autonome Fahrfunktionen. Einiges, was beim Skoda bereits serienmäßig enthalten ist, kostet hier jedoch extra – beispielsweise ein Regensensor.

 

Fahrkomfort: Skoda Kamiq glänzt durch Fahrwerk & Sitze

Der Skoda Kamiq tritt mit dem optionalen SCC-Sportfahrwerk an, das Dämpfer mit einstellbarer Härte beinhaltet. Im Komfort-Modus bietet der Tscheche damit den besten Kompromiss aus satter Straßenlage und Schluckfreudigkeit. Besonders harmlosere Herausforderungen, etwa Querfugen oder kurze Wellen auf der Autobahn, bügelt der Kamiq souveräner weg als seine Wettstreiter im Vergleichstest, die mit herkömmlichen Feder-Dämpfer-Elementen an den Start gehen.

Auch mit maximaler Beladung an Bord gibt der Tscheche die beste Figur ab. In diesem Punkt fällt der Peugeot 2008 etwas ab. Auf den Marterstrecken des Contidroms, dem Test- und Entwicklungsgelände des Reifenherstellers Continental, das auch wir für unsere Vergleichstests nutzen, sind seine Reserven deutlich eher aufgebraucht als die der Gegner. Im Gegenzug verwöhnt der VW T-Cross seine Fahrgäste in Reihe eins mit den besten Sitzen im Vergleichstest. Ihre Polsterung ist selbst auf langen Strecken äußerst komfortabel, gleichzeitig stellen sie auch jede Menge Seitenhalt bereit. Allerdings sind die sogenannten Sport-Komfort-Sitze des VW aufpreispflichtig.

Skoda Kamiq; versteckter Regenschirm in der Tür
Versteckter Regenschirm im Skoda Kamiq. Foto: Zbigniew Mazar

Letzteres gilt auch für die Sportsitze des Skoda Kamiq, die über ähnlich positive Eigenschaften verfügen, allerdings nicht einstellbare Kopfstützen beinhalten. Optisch stehen die Sitze des Peugeot mit ihren opulenten Seitenwangen den Sportsitzen des Skoda in nichts nach. Wer Platz nimmt, registriert jedoch schnell, dass die Polsterung deutlich weicher geraten ist und der Seitenhalt deshalb etwas weniger ausgeprägt ausfällt. Wer seinen Fondgästen besondere Aufmerksamkeit schenken will, ist mit dem Skoda ebenfalls besser beraten als mit dem 2008. In keinem der Vergleichstest-Rivalen sitzen selbst Erwachsene derart gemütlich wie im Kamiq mit seiner toll konturierten Rückbank, die eine lässige Sitzposition ermöglicht.

 

Motor/Getriebe: Peugeot 2008 verbraucht am meisten

Das Segment der City-SUV ist in den vergangenen Jahren stärker als viele andere Klassen gewachsen. Und so vielschichtig das Modellangebot derzeit ist, so divers sind auch die zur Verfügung stehenden Antriebsarten. Während der VW-Konzern bei seinen beiden kleinen SUV auf klassische Vierzylinder-Turbomotoren mit einem Hubraum von 1,5 l und einer Leistung von 150 PS (110 kW) setzt, ist der Peugeot 2008 mit einem 1,2 l großen Dreizylinder-Turbo bestückt, der lediglich 131 PS (96 kW) freisetzt.

Damit ist der leichteste Teilnehmer dieses Vergleichstests im Alltag ausreichend flott unterwegs. Gerade im Stadtbereich wirkt der Peugeot ebenso spritzig wie seine Kontrahenten. Erst ab 100 km/h spielen der Skoda Kamiq und der VW T-Cross ihre Mehrleistung spürbar aus und ziehen mit großem Abstand von dannen. Zudem hinterlässt die Achtstufen-Automatik des Galliers einen zwiespältigen Eindruck, da sie speziell beim Anfahren zuweilen ziemlich ruppig zur Sache geht. Die DSG-Getriebe der Wettstreiter schalten jedenfalls deutlich sanfter.

Außerdem gehen die beiden Konzernbrüder sorgsamer mit fossilem Brennstoff um. Der Skoda Kamiq 1.5 TSI ACT absolviert der Verbrauchsrunde unseres Vergleichstests mit einem Durchschnittswert von 6,4 l. Der VW T-Cross 1.5 TSI ACT genehmigt sich hier gerade einmal 0,3 l mehr Kraftstoff. Der Peugeot 2008 PureTech 130 verbrennt mit 7,2 l abermals einen halben Liter mehr Benzin. Allerdings ist es bei ihm der 14-prozentige Volllastanteil unserer Testrunde, der sich stärker als bei den Wettbewerbern auf den Gesamtverbrauch auswirkt. Im Stadtbereich kommt der 2008 ebenfalls locker mit rund fünf Litern über die Runden.

 

Fahrdynamik: VW T-Cross besonders lebendig

Für ein halbwegs stressarmes Fortkommen in engen und überfüllten Innenstädten sind nicht nur möglichst kompakte Abmessungen förderlich. Auch die gebotene Agilität, beispielsweise bei spontanen Spur- oder Richtungswechseln, ist wichtig. An oberster Stelle jedoch steht die Sicherheit, die maßgeblich durch die Bremsanlage eines Fahrzeuges bestimmt wird. Wenige Zentimeter mehr Bremsweg können schließlich über Leben und Tod entscheiden. Die drei Kandidaten des Vergleichstests geben sich in dieser Hinsicht keine Blöße. Der Peugeot 2008 sticht hier mit einem Kaltbremsweg von 34,5 m nach erfolgter Vollverzögerung aus Tempo 100 besonders positiv hervor.

Peugeot 2008; Detailfoto vom Rad
Peugeot 2008 Foto: Zbigniew Mazar

Auf der Handlingstrecke zeigt sich indes, dass die Entwicklungsabteilung bei der Abstimmung des nicht deaktivierbaren ESP extrem konservativ zu Werke gegangen ist. Lenkt man auch mit nur etwas zu viel Tempo in eine Kurve ein, erstickt der kleine Gallier fahrdynamisch in seinem engen ESP-Korsett, das rigoros das Tempo weiter drosselt. Der 2008 nimmt erst dann weiter an Fahrt auf, wenn die Lenkwinkel beinahe ganz zurückgenommen werden. Mit dieser Eigenart ist gegen den Skoda Kamiq, erst recht aber gegen den äußerst lebendigen VW T-Cross kein Stich zu machen.

Der VW lenkt gieriger als seine Wettbewerber ein, baut im weiteren Verlauf höhere Kurvengeschwindigkeiten auf und gibt sich gleichzeitig im Grenzbereich lammfromm. Sein ebenfalls nicht deaktivierbarer elektronischer Rettungsanker schreitet dabei situationsgerecht und sanft ein, sodass den VW selbst provozierte Lastwechsel nicht nachhaltig aus der Ruhe bringen. Ähnlich agil umkurvt der Skoda die Handlingstrecke. Allerdings lassen seine etwas schmaleren Reifen nicht ganz die hohen Querkräfte zu, wie sie der Konzernkonkurrent zustande bringt. Die Fahrsicherheit ist ebenso hoch entwickelt wie die des Wolfsburger Vergleichstest-Gegners.

Vergleichstest So testet die AUTO ZEITUNG
So testet die AUTO ZEITUNG 5000 Punkte in fünf Kapiteln

 

Kosten/Umwelt: Keine Schnäppchen mehr

Die Preise für Neuwagen sind bekanntlich mittlerweile durch die Decke gegangen. Und auch die hier versammelten City-SUV sind keine wirklichen Schnäppchen mehr. So ist es etwa durchaus möglich, deutlich über 40.000 Euro für einen VW T-Cross auszugeben, wenn man während der Konfiguration bei allen aufpreispflichtigen Extras ein Häkchen setzt. Inklusive der für den Vegleichstest relevanten Ausstattung kostet der Wolfsburger hingegen 33.940 Euro und somit 1490 Euro mehr als der Peugeot 2008. Überraschenderweise ist aber der Skoda Kamiq mit einem bewerteten Preis von 35.270 Euro das teuerste Auto in diesem Trio.

Vergleichsweise hoch ist auch bei allen drei Flitzern der Wertverlust. So büßt der 2008 nach Kalkulation der DAT, gerechnet über vier Jahre und einer Fahrleistung von 20.000 km per anno, 60,6 Prozent beziehungsweise 19.665 Euro an Wert ein. Das wertstabilste Fahrzeug ist hier noch der VW T-Cross, der nach vier Jahren immerhin noch 41,9 Prozent seines Neupreises wert ist.

Vergleichsweise niedrig sind dafür die Betriebskosten der drei kleinen SUV, wobei es auch hier Unterschiede gibt. Der ADAC rechnet beim Peugeot 2008 mit jährlichen Wartungsaufwendungen in Höhe von 673 Euro. Beim VW T-Cross liegen diese bei 583, beim Skoda Kamiq bei 428 Euro. Bedingt durch den günstigen Verbrauch liegen die Spritkosten beim Tschechen ebenfalls auf dem niedrigsten Niveau. In der Versicherung hingegen ist der VW das preiswerteste Auto.

 

Technische Daten & Messwerte von Peugeot 2008 PureTech 130, Skoda Kamiq 1.5 TSI ACT & VW T-Cross 1.5 TSI OPF

AUTO ZEITUNG 12/2024Peugeot 2008 PureTech 130Skoda Kamiq 1.5 TSI ACTVW T-Cross 1.5 TSI OPF
Technik
Motor3-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo; 1199 cm³4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo; 1498 cm³4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo; 1498 cm³
Antrieb8-Stufen-Automatik; Vorderrad7-Gang; Doppelkupplung; Vorderrad7-Gang; Doppelkupplung; Vorderrad
Leistung96 kW/131 PS, 5500 /min110 kW/150 PS, 5000 /min110 kW/150 PS, 5000 /min
Max. Drehmoment230 Nm, 1750 /min250 Nm, 1500-3500 /min250 Nm, 1500-3500 /min
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4300/1770 (1975)*/1550 mm4241/1793 (1987)*/1531 mm4108/1760 (1974)*/1584 mm
Leergewicht (Werk/Test)1205/1251 kg1213/1337 kg1180/1330 kg
Kofferraumvolumen434-1467 l400-1395 l455-1281 l
Fahrleistungen
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)9,4 s8,6 s8,5 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)198 km/h213 km/h200 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,5/35,1 m35,3/35,0 m35,2/35,2 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)7,2/6,2 l S6,4/5,0 l S6,7/5,9 l S
Preise
Grundpreis32.450 €32.310 €30.925 €
Testwagenpreis32.450 €35.270 €33.940 €
*Breite mit Außenspiegel
 

Ergebnis in Punkten

Gesamtbewertung (max. Punkte)Peugeot 2008 PureTech 130Skoda Kamiq 1.5 TSI ACTVW T-Cross 1.5 TSI OPF
Karosserie (1000)580606606
Fahrkomfort (1000)642698678
Motor/Getriebe (1000)596645633
Fahrdynamik (1000)597623631
Eigenschaftswertung (4000)241525722548
Kosten/Umwelt (1000)390387389
Gesamtwertung (5000)280529592937
Platzierung312

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

In Summe seiner positiven Eigenschaften führt für die Testgegner kein Weg am Skoda Kamiq vorbei. Er erlaubt sich keine echte Schwäche, glänzt beim Fahrkomfort und geht am sparsamsten mit dem Kraftstoff um. Allerdings ist der Skoda hier überraschenderweise das teuerste Auto. Sein wandelbarer Innenraum hat dem VW T-Cross bereits seit seinem Marktstart viele Fans beschert. Und auch die gebotene Agilität begeistert. Dazu ist der VW in diesem Vergleichstest nicht das teuerste Fabrikat und weist den geringsten Wertverlust auf – Platz zwei für den frisch gelifteten Wolfsburger. Der charmante Peugeot 2008 gewinnt aufgrund des vergleichsweise günstigen Preises zwar das Kostenkapitel, muss sich im Gesamt-Ranking aber hinter seinen Wettbewerbern anstellen.

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