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Defekter Anlasser: Tipps für die Reparatur

Wenn es nur noch klackt

Fabian Hoberg Freier Mitarbeiter
Anlasser in ausgebautem Zustand
Wenn beim Starten des Motors nur ein leises Klacken zu vernehmen ist, der Motor aber nicht zündet, ist meist der Anlasser kaputt. Foto: AUTO ZEITUNG Archiv
Inhalt
  1. Welche Aufgabe hat ein Anlasser?
  2. Welche Defekte können bei einem Anlasser entstehen?
  3. Was passiert, wenn der Anlasser kaputt ist?
  4. Wie merkt man einen Defekt?
  5. Wie lässt sich ein Anlasser reparieren?
  6. Was kostet eine Reparatur des Anlassers?
  7. Was ist günstiger: Austausch oder Reparatur?

Bei älteren Autos kann mit der Zeit der Anlasser klemmen. Dann klackt es nur noch und der Motor springt nicht an – eine Reparatur ist notwendig. Die AUTO ZEITUNG erklärt, wie das geht. 

Kein Orgeln, kein Wummern, kein Anspringen. Wenn beim Starten des Motors nur ein leises Klacken zu vernehmen ist, der Motor aber nicht zündet, gibt es zwei mögliche Ursachen: Entweder ist die Batterie entladen oder der Anlasser ist defekt. Bei einer entladenen Batterie geben Spannungsprüfer oder Starthilfe schnell und einfach einen Überblick über den Zustand des Akkus. Sollte die Batterie ausreichend Spannung haben und okay sein, liegt das Problem wahrscheinlich an einem defekten Anlasser.
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Der Renault Rafale (2024) im Fahrbericht (Video):

 
 

Welche Aufgabe hat ein Anlasser?

Ein Anlasser arbeitet als elektrischer Starter für einen Verbrennungsmotor, ganz gleich, ob für einen Benziner oder Diesel. Der Anlasser erhält über die Starter-Batterie Strom, um mittels eines Magnetschalters eine Welle mit einem kleinen Zahnrad in einen Anlasserzahnkranz der Schwungscheibe auszurücken. Gleichzeitig treibt ein Elektromotor im Anlasser eine Welle und damit das kleine Zahnrad an, um die Schwungscheibe zu drehen – bis der Verbrennungsmotor anspringt und rund läuft. Danach rückt das kleine Zahnrad über die Welle wieder in den Anlasser ein und die Schwungscheibe dreht frei.

 

Welche Defekte können bei einem Anlasser entstehen?

Da der Anlasser aus verschiedenen Bauteilen besteht, können auch diverse Bauteile verschleißen oder kaputtgehen. Sehr häufig verschleißen Magnetschalter, Ausrücklager und die Ausrückwelle mit dem Zahnrad, das die Schwungscheibe antreibt. Dann rückt die Welle nicht mehr aus und kann nicht in den Anlasserzahnkranz greifen – und es entsteht ein leises Klacken. In den Magnetschalter mit Zylinder und Kolben kann mit der Zeit Dreck oder Schmutz gelangen oder er korrodiert durch Witterung. Dann kann der Zylinder im Kolben nicht mehr sauber ausrücken und es hakt.

Bei älteren Fahrzeugen können mit der Zeit die Zähne des Zahnrads ausfransen und nicht mehr greifen. Dann rutscht der Anlasser durch und kann den Anlasserzahnkranz nicht mehr antreiben. Auch der Elektromotor kann mit der Zeit verschleißen und ausfallen. Ein ebenso häufiger Defekt betrifft das Relais zum Schalten des Anlassers.

 

Was passiert, wenn der Anlasser kaputt ist?

Wenn der Anlasser des Autos defekt ist, springt der Verbrennungsmotor nicht mehr an. Entweder der Anlasser rückt nicht mehr aus und treibt die Schwungscheibe nicht an. Oder das Zahnrad des Anlassers rutscht an der Schwungscheibe durch, erkennbar durch ein heulendes Geräusch. Wenn weder ein Klacken noch ein Heulen zu hören ist, können auch Relais oder E-Motor des Anlassers kaputt sein.

 

Wie merkt man einen Defekt?

Bei einem defekten Anlasser oder Starter startet der Verbrennungsmotor nach dem Drehen des Zündschlüssels nicht mehr – mehr noch, er orgelt erst gar nicht. Doch ein nicht anspringender Motor kann viele Ursachen haben. Einen defekten Anlasser erkennt man am Klacken des (defekten) Magnetschalters oder am Heulen eines durchrutschenden Zahnrads.

 

Wie lässt sich ein Anlasser reparieren?

Ein defekter Anlasser muss ausgebaut, repariert, überholt oder getauscht werden. Es gibt einige Fachbetriebe, die Anlasser überholen. Das heißt, sie zerlegen den Anlasser, überholen unter Umständen E-Motor, Welle, Lager, Ausrücker, Magnetschalter, Relais und Gehäuse. Sehr häufig kann der Magnetschalter ohne Neuteile überholt werden. Die meisten Kfz-Werkstätten und Autohäuser tauschen hingegen den alten Starter gegen einen neuen.

Bei einigen älteren Autos hilft ein kurzer, leichter Schlag mit einem Hammer gegen das Gehäuse des Magnetschalters, um zumindest den Zylinder wieder vom Kolben zu lösen. Das gelingt aber nur, wenn im Motorraum ausreichend Platz vorhanden ist und der Anlasser mit integriertem Magnetschalter (sitzt direkt neben dem Anlasser) gut sichtbar neben dem Motor oder (meist) Getriebe verbaut ist. Doch Vorsicht: Der Anlasser steht unter Spannung und das Gehäuse kann bei festen Schlägen reißen. Außerdem ist dieses Vorgehen keine Reparatur, sondern nur ein kleiner Funktionstest, ob der Defekt am Magnetschalter liegt.

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Vorsicht: Wenn Hobbyschrauber:innen dem Anlasser ihres Autos einen leichten Klaps verpassen wollen, dann müssen sie vorher die Energiezufuhr zum Anlasser kappen, also zumindest den Minuspol der Batterie entfernen und somit die Spannung unterbrechen – sonst besteht akute Verletzungsgefahr durch einen Stromschlag. Bei der Demontage des Anlassers muss ebenfalls die Batterie abgeklemmt werden.

 

Was kostet eine Reparatur des Anlassers?

Je nach Marke, Modell und Motor kann die Reparatur eines Anlassers zwischen 150 und 300 Euro kosten, das hängt vom Modell ab. Allein die Demontage des Anlassers kann sehr schnell verlaufen – oder aber Stunden dauern. Danach folgt die Zerlegung des Anlassers und die Reparatur oder Überholung des Anlassers. Häufig muss lediglich der Magnetschalter vom Starter demontiert und zerlegt werden. Dabei werden Zylinder im Kolben des Magnetschalters gereinigt und mit feinem Schleifpapier bearbeitet, anschließend ausreichend gefettet und wieder zusammengebaut. Denn über die Jahre entstehen Riefen oder Kratzer, häufig durch Schmutz und Korrosion, so dass der Zylinder im Kolben hakt und nicht mehr sauber ausrücken kann. Anschließend wird der Anlasser wieder zusammengebaut, am Motor oder Getriebe montiert, so dass das Zahnrad wieder in die Schwungscheibe greifen kann, und zum Schluss wieder die Batterie angeklemmt.

 

Was ist günstiger: Austausch oder Reparatur?

Ob der Anlasser repariert werden kann oder es sich nicht mehr lohnt, hängt stark vom Defekt ab. Ein neuer Anlasser für einen Ford Fiesta oder VW Golf V kostet zwischen 200 und 350 Euro, dazu kommen noch die Kosten für Demontage und Montage. Bei Mittel- oder Oberklassefahrzeugen kann der Anlasser hingegen ein paar hundert Euro kosten. Eine Reparatur inklusive De- und Montage kann ebenfalls um die 300 Euro kosten. Eine gute Werkstatt kalkuliert daher die Preise vorher. Manche Werkstätten bieten allerdings keine Reparatur an, sondern lediglich einen Austausch gegen einen neuen Anlasser.

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