Erstes Land verbietet Verbrenner komplett: Die Hintergründe!
Verbrenner-Aus am Horn von Afrika
Afrika ist nicht gerade als Vorkämpfer für Elektromobilität bekannt? Irrtum! Als erstes Land weltweit hat Äthiopien de facto den Verkauf von fossil angetriebenen Autos verboten.
In Europa werden Verbrenner erst ab 2035 verbannt. In Äthiopien ist das Benziner- und Dieselverbot schon jetzt Realität. Der Klimaschutz ist dabei zwar nicht das primäre Ziel, denn der Regierung geht es vor allem darum, die für den Ölimport benötigten Devisen zu sparen. Aber das im Mai 2024 in Kraft getretene Importverbot von diesel- und benzingetriebenen Pkw kommt einem Verkaufsverbot gleich, denn es gibt in Äthiopien keine lokale Autoproduktion. Die rund zwei Millionen mit fossilen Kraftstoffen angetriebenen Fahrzeuge im Land, darunter auch viele Motorräder, dürfen weiter betrieben werden, sollen aber baldmöglichst durch E-Fahrzeuge ersetzt werden.
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Äthiopien verbietet Import von Verbrennern
Das autoritär regierte Land am Nil, flächenmäßig rund dreimal so groß wie Deutschland, setzt massiv auf erneuerbare Energie, etwa Wasserkraft, Photovoltaik, Windenergie und Geothermie. Allerdings hält die Stromproduktion noch nicht Schritt mit dem wachsenden Bedarf der 123 Mio. Menschen in Äthiopien. Es fehlt an Geld für die notwendigen Investitionen, die zu einem großen Teil von der Grand Ethiopian Renaissance Talsperre absorbiert wurden, einem Prestige-Projekt der Regierung. Auch das Stromnetz bedarf noch eines kräftigen Ausbaus: Öffentliche Ladestationen gibt es selbst in der Hauptstadt Addis Abeba nur wenige. Der Strom ist zwar vergleichsweise billig zu haben, die Verteilung aber noch von vielen Netzausfällen gebeutelt. Die Regierung gelobt schnelle Besserung. Zudem spült der wachsende Energieexport des Landes Geld in die Staatskasse.