24h Le Mans 2024: Das sind alle Hypercar-Autos
Alle Neune aus Le Mans
Das 24h-Rennen von Le Mans 2024 steht vor der Tür: Ganze neun Hypercar-Modelle kämpfen vom 15. bis 16. Juni um den prestigeträchtigen Gesamtsieg. Wir stellen die Autos von BMW, Ferrari, Porsche & Co. vor!
Spannung ist programmiert: So viele Kandidaten auf den Gesamtsieg der 24h von Le Mans gab es seit mehr als 30 Jahren nicht mehr. Insgesamt treten 23 Hypercars von neun verschiedenen Marken bei der 2024er-Ausgabe an. Neu mit dabei sind klangvolle Namen wie BMW und Lamborghini, aber auch Mick Schumacher in der Alpine A424. Dazu gesellen sich der Vorjahressieger Ferrari 499P sowie der Dominator der vergangenen Jahre, Toyota mit dem GR010 Hybrid. Auch Porsche, Cadillac, Isotta-Fraschini und Peugeot hoffen auf den großen Erfolg an der Sarthe. Im Folgenden listen wir das bunte Hypercar-Feld auf.
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Der Ferrari 12Cilindri (2024) im Video:
24h Le Mans Hypercars 2024: Alpine A424
Motorsport-Deutschland dürfte seine Augen besonders auf der Alpine A424 mit der Nummer 36 haben. Dort gibt nämlich Mick Schumacher sein 24h Le Mans-Debüt. Alpine fährt seine erste Langstrecken-Saison mit der neuen A424, zuvor war man mäßig erfolgreich mit der A480, die noch auf einem alten Reglement basierte. Die Nachfolgerin setzt auf die neue LMDh-Technik und ihre vielen Einheitsbauteile wie das LMP2-Chassis, das Xtrac-Getriebe, die Batterien von Williams und die MGU von Bosch. Der 3,4-l-V6 stammt von Mecachrome und wird auch in der Formel 2 eingesetzt. In der elektrifizierten Alpine A424 leistet er gedeckelte 680 PS (500 kW). Als charmantes Highlight sind die Rückleuchten des Boliden zu nennen, welche die Form des Alpine-Logos aufgreifen. Insgesamt starten zwei vom Werk eingesetzte A424 an der Sarthe.
BMW M Hybrid V8
Auch der BMW M Hybrid V8 ist im Hypercar-Gewusel gut zu erkennen: So ließ es sich das Designteam nicht nehmen, auch im Motorsport eine mächtige Doppelniere an die Front zu pflanzen. Für Le Mans hat man sich zudem auf seine Tradition besinnt und wieder einmal ein Art Car erschaffen. Einer der beiden Rennwagen wurde von der New Yorker Künstlerin Julie Mehretu in ein fahrendes Kunstwerk verwandelt, das etwas von einem finsteren Pop-Art-Gemälde hat. Wie auch Alpine setzt BMW auf das LMDh-Reglement. Dallara liefert das Chassis, den Vierliter-V8 hat BMW seinen 2018er Class-1-M4 aus der DTM abgeluchst. Analog zu Alpine sind auch im M Hybrid V8 maximal 680 PS (500 kW) abrufbar.
Cadillac V-Series.R
Im Gegensatz zu BMW hat Cadillac für die Langstrecken-Serie einen neuen 5,5-l-V8-Saugmotor entwickelt, der ebenfalls in einem Dallara-Chassis sitzt. 2023 konnte der Cadillac V-Series.R bereits sein Potenzial bei den 24h von Le Mans mit einem dritten Gesamtrang untermauern. Dieses Mal soll noch mehr drin sein im gut eine Tonne schweren Boliden. Im US-Renner sitzt unter anderem der Brite Jack Aitken, der gerade mit Ferrari in der DTM für Furore sorgt.
Ferrari 499P
Stichwort Ferrari: Für das Team aus Maranello heißt es Verteidigen um jeden Preis. Der Vorjahressieger tritt mit unverändertem Werksfahrerkader an, auch der 499P hat sich im Vergleich zu 2023 kaum verändert. Im Gegensatz zu den LMDh-Boliden fährt der Ferrari als LMH-Auto mit. Das bietet dem Rennstall mehr Freiheiten bei der Entwicklung und weniger Einheitsbauteile, sorgt aber auch für höhere Kosten und einer fehlenden Erlaubnis für die US-amerikanische IMSA-Serie. In Sachen Antrieb setzt der 499P auf einen V6 mit zwei Turboladern und drei Litern Hubraum. In Sachen Leistung und Gewicht bewegt sich der Ferrari dennoch auf LMDh-Niveau.
Isotta-Fraschini Tipo6-C
Bei Isotta-Fraschini wird es kompliziert: Nicht nur, weil die Marke nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf erst vor Kurzem wiederbelebt wurde, sondern auch, weil der Tipo6-C zwar ein LMH-Auto ist, aber viele Einheitsteile der LMDh nutzt. Dazu gehören Getriebe, MGU und Batterien. Den Motor wiederum hat die Marke in Zusammenarbeit mit niemand Geringerem als der HWA AG entwickelt. Das Team um den AMG-Gründervater Hans-Werner Aufrecht zimmerte den Italiener:innen einen aufgeladenen Dreiliter-Sechszylinder. Nachdem Isotta-Fraschini die 2023er-Saison entgegen der ursprünglichen Planung verpasste, will man nun richtig Fahrt aufnehmen. Die bisherigen Rennergebnisse lassen aber nur wenig Hoffnung auf den Gesamtsieg zu.
Lamborghini SC63
Was ist bei Lamborghini drin? Der ewige Ferrari-Rivale fährt zum ersten Mal überhaupt in der höchsten Kategorie der 24h von Le Mans mit. Noch hakt es in Sachen Siegfähigkeit beim LMDh-Prototypen: Sowohl bei der IMSA-Serie als auch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC findet sich der neu entwickelte Renner ziemlich weit unten in der Tabelle wieder. Vielleicht platzt der Knoten ja an der Sarthe. Statt eines V10 oder V12 setzt die Marke im SC63 auf einen selbst entwickelten 3,8-l-V8, der von zwei Turboladern zwangsbeatmet wird. Das Chassis für Lamborghini liefert Ligier aus Frankreich.
Peugeot 9X8
Nachdem der Peugeot 9X8 2022 und 2023 immer wieder mit Problemen zu kämpfen hatte, setzt die Marke für 2024 auf ein neues technisches Konzept für den LMh-Renner. Die einzigartige Kombination aus Ground-Effect und fehlendem Heckspoiler brachen die Verantwortlichen auf und schnürten dem 9X8 nun ein konventionelleres Paket. Neben dem neuen Heckflügel verfügt das 2024er-Modell über schmalere Vorderreifen und deutlich breitere Pneus an der Hinterachse. Auch die Balance musste infolge dessen erheblich angepasst werden. Ob die Rechnung aufgeht, zeigt sich in Le Mans. Die Läufe in Spa und Imola offenbarten noch keine eindeutige Tendenz.
Porsche 963
Der neue Volkswagen unter den LMDh-Boliden startet 2024 in sechsfacher Ausführung in Le Mans. Die jüngsten Erfolge des Porsche 963 sorgen für Zuversicht bei den Kundenteams: So konnte der Renner aus Stuttgart nach einem eher enttäuschenden Jahr 2023 in der neuen Saison 2024 sowohl in der IMSA als auch WEC Siege verbuchen. Im Gegensatz zu den vielen Hypercar-Konkurrenten hat sich Porsche bei seinem Motor ein (Klein-)Serienaggregat als Basis ausgesucht. Der elektrifizierte 4,6 l große V8 sorgte bereits im 918 Spyder für Gänsehaut und darf im Renngeschehen 680 PS (500 kW) an die Räder abgeben. Das Chassis kommt von Multimatic aus Kanada.
Toyota GR010 Hybrid
Die meiste Hypercar-Erfahrung hat Toyota vorzuweisen: Seit 2012 fährt die japanische Marke ununterbrochen in Le Mans mit, hat dadurch auch die Anfänge des LMH-Reglements 2021 miterlebt. Dementsprechend geschliffen präsentiert sich der GR010 Hybrid, der erstmals in Schwarz vorfährt. Den 680 PS (500 kW) starken 3,5-l-Twinturbo-V6 hat das Ingenieursteam weiter auf Dauerhaltbarkeit getrimmt. Siegreich war Toyota zuletzt 2022 an der Sarthe, nachdem man 2023 knapp gegen Ferrari verlor. Die Langstrecken-WM hat der LMH-Wagen bisher in allen drei Saisons für sich entscheiden können.