Grünbelag entfernen: Tipps & Hausmittel gegen Moos & Co.
Wer Pflastersteine in der Einfahrt hat, kennt das leidige Thema: Moos und Grünbelag. Wir erklären, woher das Grün auf dem Pflaster stammt und wie man es wieder entfernt.

Moos gehört zum Ökosystem Wald, wie Bäume, Sträucher und Wildtiere. Der Pflanzenteppich speichert Nährstoffe aus dem Regenwasser und filtert die Luft. Daher gilt Moos auch als Nutzpflanze. Unter Hausbesitzer:innen haftet der Pflanze jedoch der Ruf als Unkraut an: Auf und zwischen Pflastersteinen ist das tiefgrüne Gewächs nämlich unerwünscht. Hier greift es unter anderem das Material an und sorgt bei Nässe für Rutschgefahr.
Neben Moosen als dichtes Gewächs meist in den Fugen zwischen Pflastersteinen siedelt sich auf den Pflastern selbst auch gerne der sogenannte Grünbelag als Bewuchs aus Algen, Flechten und weitere Bioorganismen an. Wir verraten, wie man Moos und Grünbelag wieder loswird!
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Moos & Grünbelag entfernen: Diese Produkte & Methoden gibt es
So gegen Moos in Fugen und auf Pflastersteinen vorgehen
Moos mit Fugenkratzer entfernen: Ein Fugenkratzer ist die wohl technisch einfachste, aber auch körperlich anstrengendste Art, Moos zu entfernen. Richtig angewandt, ist der Fugenkratzer jedoch auch sehr effektiv, um das Gewächs loszuwerden. Mit dem Kratzer lassen sich auch die Wurzeln vollständig aus den Fugen entfernen. Das ist auch nötig, denn Moos ist extrem widerstandsfähig und passt sich schnell an den jeweiligen Lebensraum an. Bleiben Wurzeln bestehen, wächst die Pflanze schnell wieder nach.
Elektrische Fugenbürste gegen Moos: Deutlich schneller und einfacher geht die Arbeit mit einem elektrischen Fugenreiniger. Hier können bei zu schneller Arbeit jedoch leichter Wurzeln übersehen werden. Zudem ist der Preis deutlich höher als beim handgehaltenen Werkzeug.
Chemische Moosentferner auf Pflastersteinen: Spezielle Biozide eignen sich ebenfalls zum Entfernen von Moos. Oftmals gibt es keine Mittel, die explizit als "Moosentferner" verkauft werden, Grünbelagentferner oder andere Mittel zur Reinigung von Steinböden – hier die "Steindusche" von Terra Domi – eignen sich jedoch zur Bekämpfung von Moos zwischen Pflasterstein-Fugen in der Einfahrt. Wichtig: Biozide sollen, wie viele andere chemische Mittel in Garten und Haushalt, nur sparsam eingesetzt werden. Auch wenn die Mittel biologisch abbaubar sind, können sie dennoch für langfristige Schäden in der Natur sorgen. Mittel zur Moosentfernung auf Steinböden oder Holzmöbeln sollten daher nie auf Zierpflanzen und Unkraut in Wiesen eingesetzt werden.
Das hilft gegen Grünbelag auf Beton und Pflastersteinen
Grünbelagentferner gegen den Biofilm: Schnell wirksame Chemie ist wohl die offensichtlichste Antwort gegen Grünbelag. Spezielle Grünbelagentferner lösen Moose, Algen, Pilze und Flechten auf. Je nach Mittel müssen anschließend die Reste nur noch von der Garageneinfahrt gefegt oder mit dem Hochdruckreiniger weggespült werden. Bei einigen Mitteln fällt nach der Behandlung sogar dieser Schritt weg. Je nach Mittel ist bei der Anwendung jedoch Vorsicht angebracht, um umliegende Zierpflanzen nicht zu schädigen.
Grünbelag mit Hochdruckreinigern entfernen: Bequemer ist die Grünbelagentfernung mit einem Hochdruckreiniger. Einige der angebotenen Grünfilm-Entferner lassen sich auch mit einem Druckreiniger aufsprühen, in vielen Fällen genügt jedoch reines Wasser für eine rutschfreie Auffahrt. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Poröse Steinoberflächen können durch die Hochdruckwäsche Schaden nehmen.
Hausmittel gegen Moos & Grünbelag
Es muss nicht immer die Chemiekeule aus dem Baumarkt sein. Einige Hausmittel eignen sich ebenfalls, um Pflastersteine vom rutschigen Biofilm aus Moos, Algen und Flechten zu befreien. Doch, Achtung: Hier ist meist mehr Fleiß notwendig, um dieselben Ergebnisse wie mit einem Grünbelagentferner zu erreichen. Ob Hausmittel genauso effektiv sind wie bewährte Methoden, hängt oft vom Befall ab. Unsere Tipps:
Waschsoda oder Natron: Mithilfe von Waschsoda soll sich Moos einfach entfernen lassen. Für eine effektive und gerade noch umweltverträgliche Dosierung genügt ein Esslöffel pro Liter kochendem Wasser. Die noch heiße (nicht mehr kochende) Lösung wird anschließend vorsichtig über die betroffenen Stellen gekippt. Nach ausreichend Einwirkzeit (Empfehlung: über Nacht) können das abgestorbene Moos oder der aufgelöste Grünbelag einfach weggefegt werden. Anschließend mit Wasser nachspülen. Von Funktion und Dosierung (bis zwei Löffel, da niedrigerer pH-Wert als Soda) ähnlich wirkt auch Natron gegen Moos.
Schmierseife: Biologisch abbaubare Schmierseife mit Wasser ist eine äußerst umweltfreundliche Lösung gegen Moos sowie Grünbelag. Je nach Befall können zwei bis fünf Esslöffel Seife mit lauwarmem Wasser gemischt auf den betroffenen Stellen verteilt werden. Nach wenigen Minuten hat die Seifenlauge bereits volle Arbeit geleistet, das Moos lässt sich nun mit einer Scheuerbürste wegschrubben. Bei Grünbelag hilft dagegen ein Einarbeiten der Lösung mit einem Schrubber oder Besen. Nachspülen mit klarem Wasser genügt.
Nudelwasser: Stärkehaltiges Kochwasser von Nudeln, Kartoffeln oder Reis kann ebenfalls die Moos- und Grünbelagentfernung vereinfachen. Die Stärke verstopft Kanäle in den Pflanzen, diese welken in wenigen Tagen. Hier wird trotzdem empfohlen, die Wurzeln von Moos anschließend manuell zu entfernen, um ein neues Auskeimen der Pflanzen zu verhindern.
Heißes Wasser und eine Drahtbürste: Heißes Wasser zerstört die Zellstrukturen von Algen und Flechten, eine Drahtbürste löst die Reste. Wichtig: Für empfindliche Oberflächen sollte nur eine feine Bürste genutzt werden.
Bei allen Mitteln gegen Grünbelag gilt: So sparsam wie möglich anwenden. Auch Natron und Soda beeinflussen den pH-Wert des Bodens. Bei falscher Dosierung kann das für langfristige Schäden in der heimischen Gartenlandschaft sorgen. Komplett abgeraten wird dagegen vom Einsatz von Chlor, Essig und Salz. Chlorreiniger schaden durch ihre ätzende Wirkung andere Pflanzen im (Vor-)Garten und sind zudem nicht besonders umweltverträglich. Auch Pflaster aus Naturstein können von der Substanz angegriffen werden. Daher sollte die Reiniger nur im Haus eingesetzt werden.
Essig kann dagegen nicht nur für Moos und Grünbelag, sondern auch die Flora und Fauna im Garten gefährlich werden. Zwar ist Essig für Menschen unbedenklich, übersäuert jedoch den Boden. Kochsalz sollte ebenfalls nicht als Moos- und Grünbelagentferner eingesetzt werden, da es wichtige Mikroorganismen im Erdboden abtötet. Tatsächlich machen sich Hausbesitzer:innen strafbar, wenn sie Chlor, Essig oder Kochsalz in größeren Mengen widerrechtlich gegen Unkraut einsetzen.
Deshalbt ist Moos und Grünbelag entfernen wichtig
Ob die eigene Pflasterstein-Einfahrt nun von Moos, Grünbelag oder beidem überwuchert wird: In jedem Fall herrscht Handlungsbedarf. Zwar sind die Organismen nicht gesundheitsschädlich, sorgen aber für eine rutschige Oberfläche. Bei Nässe steigt daher die Sturzgefahr zu Fuß. Auch beim Rangieren (hier Garagen-Einparkhilfen in der Übersicht) mit dem Auto können Moos und Grünbelag auf Pflastersteinen wie Glatteis (so richtig verhalten) wirken. Auf einigen Materialien können die Pflanzen auch Schaden anrichten. Besonders aus Holz gefertigte Terrassenmöbel und Bodenplatten mit Moosbefall oder Grünbelag werden schnell morsch. Natürlich zählt für viele Hausbesitzer:innen auch die Optik: Vermooste Einfahrten sehen schnell ungepflegt aus, während andere sie gar für rustikal oder charmant halten.
So entstehen Moos und Grünbeläge
Gepflasterte Einfahrten und Wege bieten ideale Bedingungen für Moosteppiche. Sie siedeln sich gerne in den Fugen zwischen den Steinen an. Hier finden sie sowohl genug Feuchtigkeit als auch etwas Erdboden für ihr Wurzelwerk. Dauerfeuchtes Klima und wenig Sonneneinstrahlung sorgen für ideale Wachstumsbedingungen. Ein milder Winter oder ein regnerischer Frühlingsauftakt genügen daher, das Moos in der Einfahrt nur so sprießen zu lassen.
Neben geschlossenen Moosdecken in Fugen bilden aber auch Algen, Flechten und weitere Bioorganismen unter denselben Bedingungen einen grünen Film. Auch dieser sogenannte Grünbelag haftet gerne auf Pflastersteinen und anderen Böden an, aber auch auf Wänden oder Möbeln und sogar auch auf Textil-Cabriodächern (so reinigen). Übrigens: Grünspan wird häufig fälschlicherweise im Sprachgebrauch synonym zu Grünbelag verwendet. Bei Grünspan handelt es sich jedoch um eine chemische Reaktion von Essigsäure mit Kupfer und Messing – und damit einem ganz anderen Problem im Haushalt.