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Geht auch ganz einfach:

Smart-Neuausrichtung: Analyse

So soll Smart endlich durchstarten

Markus Bach Chefredakteur Crossmedia

Neue Besitzer-Struktur, neue Modelle und eine neue Strategie: Warum die Marke Smart radikal mit ihrer Vergangenheit bricht und nun sogar im Revier von Mercedes wildern darf. Eine Analyse!

Es gibt kaum eine Automarke, bei der man nur ein einziges Modell vor Augen hat, wenn ihr Name fällt. Selbst Porsche ist mehr als der 911. Doch bei Smart denken alle an den Fortwo, das einstige Kernmodell der Marke. Nun heißt es jedoch umdenken, Smart wird erwachsen. Das war auch dringend nötig: So modern und nachhaltig die Ideen hinter dem Fortwo waren, so schwer tat sich der Zweisitzer in seinen 25 Jahren auf dem Markt. Im vergangenen Jahrzehnt verkaufte Smart im besten Jahr weltweit lediglich 144.479 Neuwagen. 2022 setzte die Marke sogar nur noch 20.500 Autos ab. Die anhaltenden wirtschaftlichen Verluste zwangen den Mutterkonzern Mercedes zum Handeln. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars zeigt den Smart #3 (2023) im Video:

 
 

Analyse: So wird Smart erwachsen

So setzte Mercedes Smart als reine Elektromarke neu auf und holte 2019 mit Geely einen weiteren Partner an Bord. Zusammen mit dem chinesischen Autokonzern, zu dem unter anderem Volvo gehört, gründete man ein Joint-Venture. Im Sommer 2023 stieß dann mit Tianqi Lithium, einem der weltweit größten Lithium-Förderer, ein weiterer Partner hinzu. Mercedes und Geely halten jedoch weiter gleichberechtigt die größten Anteile. Das Stammwerk im französischen Hambach wurde an Ineos verkauft. Die neuen Baureihen produziert Smart nun in Xi'an in China. Das erste neue Modell, der 2022 gestartete Smart #1, setzt sich als Kompakt-SUV deutlich von dem Fortwo ab. Der Crossover steht auf der SEA-Elektro-Plattform von Geely, die auch der Volvo EX30 nutzt. Die Optik entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Mercedes-Design. Nach dem Marktstart in China wurde der #1 2023 in Deutschland eingeführt. Mit Erfolg: In den ersten zehn Monaten konnte Smart bei uns 14.316 Neuwagen absetzen – ein Zuwachs von 62,6 Prozent.

Doch damit geht die Modelloffensive erst richtig los: Smart Deutschland-Chef Wolfgang Ufer kündigt im Gespräch mit der AUTO ZEITUNG für jedes Jahr ein neues Fahrzeug an. Den Anfang macht 2024 der Smart #3, eine etwas längere, viertürige Coupé-Variante des #1. Ein Jahr später wird dann der #5 präsentiert. Spannend: Das elektrische Kompaktmodell soll aus Konzernsicht Mercedes A- und B-Klasse ersetzen, die keine Nachfolger erhalten. Damit würde sich Smart völlig neue Käuferschichten erschließen: Allein von der A-Klasse wurden 2022 weltweit 261.000 Fahrzeuge verkauft. Schließlich startet 2026 der zweisitzige Smart #2. Obwohl Geely mit dem Geome Panda Mini EV in China bereits einen Zweisitzer anbietet, wird der #2 nicht darauf basieren, sondern eine Neuentwicklung. Damit bekäme der Fortwo doch noch einen Nachfolger.

 
Markus Bach Markus Bach
Unser Fazit

Seit 1998 kam Smart mit seinen Zweisitzern über Nischenerfolge nicht hinaus und belastete mit seinen Verlusten Mercedes. Nach dem Neustart muss die Marke jetzt bald Gewinne erwirtschaften. Die Grundlagen sind vielversprechend: Die Produktion in China senkt die Kosten, die neuen SUV zielen global auf breite Käuferschichten. Smart peilt mehr als 150.000 Verkäufe pro Jahr an. Das ist realistisch. Und spätestens wenn der #5 in zwei Jahren die A-Klasse beerben sollte, ist noch mehr möglich.

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