Unterbodenwachs: Rostschutz/Vergleich
Unterbodenwachs gegen Rost im Check
Wer nach einem effektiven Rostschutz fürs Fahrzeug sucht, landet schnell beim Unterbodenwachs. Wir klären, was das Spezialwachs kann und was die Unterschiede zu anderen Unterbodenschutz-Mitteln sind. Die besten Wachse im Vergleich.
Die meisten Autos werden das ganze Jahr durch bewegt. Sie kämpfen sich durch Streusalz im Winter, sind auf langen Autobahnetappen kleinen Steinchen schutzlos ausgeliefert und müssen auch noch mit Feuchtigkeit fertig werden. Klingt nach vielen Korrosions-Faktoren? Stimmt, denn bleibt die nötige Pflege und Wartung aus, dankt es einem das Fahrzeug mit Rost an Karosserie und Unterboden. Vor allem unterm Fahrzeug fällt die Korrosion oft nicht so schnell auf. Eine frühzeitige Konservierung mit Unterbodenwachs ist daher sinnvoll.
Ein beliebter Unterbodenschutz auf Wachsbasis stammt von Nigrin. Das farblose Nigrin Unterbodenwachs kommt in einer Spraydose (Inhalt: 500 ml) und wird einfach auf den gereinigten und getrockneten Unterboden aufgetragen und bildet nach kurzem Trocknen einen belastbaren Schutzfilm.
Unterbodenwachs im Vergleich
Unterbodenwachs gibt es von vielen Herstellern zu unterschiedlichen Preisen und mit verschiedenen Zusammensetzungen. Gemein haben alle jedoch eines: Sie sollen den Fahrzeugunterboden vor Korrosion schützen. Die besten Wachse aus Online-Shops im Vergleich:
Presto Unterbodenschutz Wachs
Für Autobesitzer:innen mit Druckluft-Saugpistole eignet sich dieses Dreier-Set Unterbodenschutz-Wachs von Presto. Jede Dose enthält 1000 Milliliter flüssiges Wachs, der Liter-Preis liegt damit bei günstigen 14 Euro. Der schwarz eingefärbte Rostschutz soll nach drei Stunden staubtrocken sein. Das Mittel greift Gummi, Lacke und Kunststoffe nicht an.
Mipa Unterbodenwachs UBS-Set
Auch das Unterbodenwachs-Set von Mipa ist für Druckluft-Sprühpistolen gedacht – eine passende Pistole wird auch mitgeliefert. Das Auftragen per Pistole erfolgt mit einem angeschlossenen Kompressor bei drei bis acht bar. Im Angebot sind drei Dosen à 1000 Milliliter enthalten. Die Trocknungszeit gibt der Hersteller mit knapp einer Stunde an – kann jedoch je nach Dicke der Wachsschicht und Temperatur variieren.
Liqui Moly Wachsunterbodenschutz
Schmierstoff-Spezialist Liqui Moly bietet mit dem Unterbodenschutzwachs auch ein Korrosionsschutz-Mittel an. Das Spezial-Wachs kommt in einer 500-Milliliter-Sprühflasche und ist schwarz eingefärbt. Der Hersteller verspricht eine gute Haftfähigkeit auf allen Fahrzeugunterböden. Dazu soll das Mittel auch in dicken Schichten aufgetragen werden können. Preis: etwa 15 Euro. Auch in einer größeren Dose (1000 ml) erhältlich.
Petec Multi-UBS-Wax Spray
Ein weiteres schwarz eingefärbtes Wachs bietet Petec an. Das Multi-UBS-Wax Spray benötigt in der Spraydose (500 ml) keine Saugpistole, sondern kann nach kräftigem Schütteln direkt auf den sauberen, trockenen, fett- und rostfreien Unterboden aufgetragen werden. Laut Hersteller bietet das Spray besonders gute Kriecheigenschaften. Das Spray kann bei Temperaturen von zehn bis 30 Grad Celsius verwendet werden. Preis: etwa zehn Euro.
SDV Chemie Unterbodenschutz Wachs
Ein Preis-Leistungs-Favorit: Das Unterbodenschutz-Wachs von SDV Chemie soll für knapp fünf Euro (Inhalt: 500 ml) genauso gut vor Korrosion schützen wie die Kontrahenten im Vergleich. Das Mittel auf Wachsbasis ist ebenfalls schwarz und kann auf den meisten Metall- und Kunststoffoberflächen am Fahrzeugboden (außer Motorraum, Achsen, Räder, Aufhängung und Abgasanlage) aufgetragen werden.
Wie wird Unterbodenwachs aufgetragen?
Unterbodenschutz – egal ob Wachs oder zum Beispiel Bitumen – bringt nur etwas, wenn das Auto noch nicht rostet. Ist die "braune Pest" bereits am Wüten, hilft nur noch die fachmännische Instandsetzung mit Schleifen, Schweißen und anschließender Versiegelung mit Rostschutzgrundierung. Unterbodenwachs ist hingegen zum Aufrechterhalten des werkseitig aufgetragenen Unterbodenschutzes geeignet. So wird das Wachs aufgetragen:
Richtige Temperatur: Wachs sollte weder bei zu niedrigen noch bei zu hohen Temperaturen aufgetragen werden, da die Temperatur auch das Fließverhalten des Mittels ändert. Für die Anwendung sind laut einigen Herstellern etwa 20 Grad Celsius ideal.
Reinigen: Der Unterboden sollte vor der Behandlung mit Wachs sauber, rostfrei, ölfrei und trocken sein. Nur so kann das Unterbodenwachs haften und Wasser und Schmutz abweisen. Eine gute Unterbodenwäsche ist also Pflicht. Achtung: Ein Hochdruckreiniger oder Kaltreiniger können einen bestehenden Unterbodenschutz entfernen.
Abkleben: Wachs haftet sehr gut, sobald es einmal mit einer Oberfläche Kontakt hat. Deshalb müssen besonders heiße oder bewegliche Teile wie die Abgasanlage (samt Katalysator und Schalldämpfer), Bremsen (auch Bremsleitungen und Handbremsseil), Achsen, Radlager, der Motorraum und Co. großzügig mit Malerkrepp und Folie oder ähnlichem abgeklebt werden. Wichtig: Alle Teile müssen kalt sein! Sprühwachse können aufgrund der Treibgase entzündlich sein!
Auftragen: Bei Sprühdosen genügt das simple Aufsprühen des Korrosionsschutzes. Beim Sprühen wichtig: Schutzmasken und -brillen sollten beim Auftragen mindestens getragen werden.
Trocknen lassen: Wie bei vielen Wachsen und Schutzschichten rund ums Auto gilt auch hier, dass dem Mittel kurz Zeit gegeben werden sollte, einzuwirken und anzutrocknen. Je nach Produkt, Temperatur und Schichtdicke kann das wenige Minuten bis mehrere Stunden dauern.
Vorgang wiederholen: Einige Hersteller empfehlen zwei bis drei Durchgänge, damit das Metall am Unterboden komplett mit einer Wachsschicht bedeckt ist. Zu beachten ist, dass sich die Trocknungszeit mit jeder Schicht erhöht. Hinweis: Ein Unterbodenschutz ist nicht überlackierbar!
Wann muss Unterbodenwachs erneuert werden?
Egal ob eine werksseitige Wachsschutzschicht oder nachträglich aufgetragen: Wachs hält sich nicht dauerhaft am Unterboden. Durch Waschstraßenbesuche (besonders mit Unterbodenwäsche), Witterungseinflüsse und natürliche Prozesse im Wachs verliert dieses seine schützenden Eigenschaften. Je nach Belastung, die durch die Nutzung des Autos auf das Wachs wirkt, hält der Schutz vier bis sechs Jahre. Bei Bitumen-Unterbodenschutz können auch bis zu acht Jahre vergehen. Spätestens dann sollte der Unterboden jedoch erneut versiegelt werden. Dieselben Regeln gelten auch für den werkseitig aufgetragenen Unterbodenschutz. Fahrer:innen eines sechsjährigen Gebrauchten sollten sich für anhaltenden Rostschutz – und damit Werterhalt – um die erste Erneuerung der Unterbodenversiegelung ihres Fahrzeugs kümmern.
Was ist der Unterschied zwischen Unterbodenschutz und Unterbodenwachs?
Der Begriff Unterbodenschutz ist als Sammelbegriff für Korrosionsschutzmittel für den Fahrzeugunterboden zu verstehen. Daher zählen auch Unterbodenwachse unter diese Kategorie. Beliebte Alternativen sind Bitumen-Sprays. Der Vorteile: Bitumen trocknet schnell und hart aus. Das bietet optimalen Schutz vor Steinschlägen – und ist daher auch bei Offroadern und Forst- und Landwirtschafts-Fahrzeugen empfehlenswert. Nachteil: Die ausgetrocknete Bitumen-Schicht kann rissig werden und Feuchtigkeit ans Blech durchlassen. So kann es im Verborgenen rosten.
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Wachs hat ebenfalls einige Vor- und Nachteile. Ein großer Pluspunkt von Wachs: Es trocknet nie komplett aus. Dadurch bildet es auch auf lange Zeit eine schützende Schicht, die auch in kleine Ritzen eindringen kann und dort Wasser verdrängt. Nachteil: Wachs bietet weniger Schutz vor Steinschlag und Beschädigungen durch Äste, Splitt und Gegenstände.
Was kostet es, Unterbodenschutz auftragen zu lassen?
Das Aufsprühen von Wachsschutz kann mitunter einiges an Arbeit und Vorbereitung bedeuten. Bei unsachgemäßer Anwendung läuft man zudem Gefahr, die falschen Kfz-Teile einzubalsamieren. Diese Arbeit wird einem in einer Fachwerkstatt abgenommen. Natürlich hat das auch seinen Preis: um die 200 bis 300 Euro müssen für einen fachmännischen Unterbodenschutz einkalkuliert werden. Wer dazu noch die Hohlräume versiegeln lassen möchte, muss weiteres Geld in die Hand nehmen, schützt das Fahrzeug aber effektiver vor Rostbildung. Auch hier gilt die allgemeine Empfehlung, sich vor der Auftragserteilung mehrere Angebote einzuholen, um etwas Geld zu sparen.