Praxis-Check: Philips LED Pro6000 Boost H7-LED im kurzen Test
Philips H7-LED für bessere Sicht
Nur wenige Hersteller bieten H7-Glühbirnen mit LED-Technik zum einfachen Nachrüsten für Pkw an. Das liegt an den Auflagen zur Zulassung und EU-Gesetzen. Die Philips Ultinon ist eine Ausnahme! Wir haben die Pro6000 Boost H7-LED einem kurzen Test unterzogen.
Neue und teure Autos kommen bei ihrer Beleuchtung mittlerweile fast ausschließlich mit LED-Scheinwerfern aus. Bis vor wenigen Jahren waren diese nur als teure Option zu haben, weshalb selbst recht aktuelle Autos oft noch mit Halogenlampen die Straße bei Nacht erhellen. Nachrüstungen? Teuer! Denn bisher musste der gesamte Scheinwerfer samt Hintergrundelektronik und Steuergerät getauscht werden, damit auch Fahrer:innen gebrauchter Autos die Vorzüge der LED-Technik genießen können. Doch weniger Stromverbrauch, langlebigere Leuchtmittel und besonders mehr Sicht dank hellerem Licht machen diese Scheinwerfer sicherer als Halogen- oder auch Xenonlampen. Die gute Nachricht für Besitzer:innen älterer Autos: Mittlerweile gibt es die ersten H7-LED-Nachrüstungen mit allgemeiner Bauartgenehmigung (ABG) des Kraftfahrt-Bundesamts – aber nur für ausgewählte Fahrzeugmodelle.
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Philips Ultinon Pro6000 Boost H7-LED im kurzen Test
Philips ist aktuell einer von gerade einmal zwei Herstellern, die ABG-Zertifikate für LED-Nachrüstlampen auf dem deutschen Markt erhalten haben. Daneben dürfen Autofahrer:innen auch Osram Abblendlicht-Lampen mit LED-Technik in ihre Scheinwerfer einbauen. Doch was kann die Philips Ultinon Pro6000 H7-LED genau? Ein Blick aufs Datenblatt verrät: Die Leuchten mit Zulassung in Deutschland und Österreich bieten etwa bis zu 230 Prozent helleres Licht im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen. Damit das Licht andere Verkehrsteilnehmer:innen nicht blendet, kommt die sogenannte Philips SafeBeam-Technik zum Einsatz, die darüber hinaus auch für optimierte Lichtbeständigkeit sorgt. Die integrierten LED-Chips in Erstausrüster-Qualität liefern ein hellweißes, kontrastreiches Licht mit 5800 Kelvin. Für eine längere Lebensdauer ist die Philips AirBoost-Technik im sogenannten All-in-One-Design integriert, die Wärme vom Leuchtmittel ableitet. So sollen bis zu 3000 Betriebsstunden möglich sein. Dazu kommen bis zu drei Jahre Garantie.
Mit der Philips Ultinon Pro6000 H7-LED bietet der Elektroriese einen LED-Retrofit an. Wir haben sie an einem VW Golf VII ausprobiert. Hier ist ein zusätzlicher Adapterring nötig.
Den Austausch nach Anleitung schaffen auch Ungeübte in rund 20 min. Allerdings fordert der enge Bauraum viel Fingerspitzengefühl. Das helle, weiße Licht mit gleichmäßiger Ausleuchtung stellt dafür das Licht herkömmlicher H7-Lampen klar in den Schatten. Positiv bei der Philips H7-LED ist ebenfalls die hochwertige Verarbeitung hervorzuheben. Wichtig: ABE ausdrucken und mitführen! Nicht alle Fahrzeuge sind für die Verwendung dieser Philips H7-LED freigegeben.
Helles, weißes Licht
Passgenaue, hochwertige Verarbeitung
Schnelle Montage
Nicht für alle Autos
ABE muss im Web aufgerufen & ausgedruckt werden
Philips LED-Nachrüstlampen: Auch für H4-Fassungen
Neben dem Leuchtmittel für H7-Fassungen bietet Philips den Ultinon Pro6000 LED auch als H4-LED-Nachrüstlösung an. Die Angaben sind dabei nahezu identisch zum H7-Leuchtmittel.
Alternativen zur Philips H7-LED
Osram Night Breaker H7-LED
Die einzige LED-Licht-Alternative mit Straßenzulassung neben der Philips Ultinon Pro6000 Boost ist aktuell die Night Breaker LED H7 Gen2 von Osram. Auch hier sorgt die Lampe für gesteigerte Helligkeit, ohne dass der originale Scheinwerfer ausgetauscht werden muss. Der Retrofit soll bis zu 230 Prozent heller sein als gewöhnliche Halogenlampen, dabei aber bis zu fünfmal länger halten.
Philips X-treme Vision Pro150
Fahrzeuge mit Scheinwerfer-Genehmigungsnummern, die nicht in den Kompatibilitätslisten von Philips oder Osram auftauchen, müssen allerdings nicht auf den LED-Look und eine bessere Lichtausbeute verzichten. Die Hersteller bieten verbesserte Halogenleuchten für H7- und H4-Fassungen an. Zwar kommen die Produkte nicht ganz an das LED-Licht der Philips Ultinon Pro6000 oder Osram Night Breaker LED heran, aber auch diese modernen Alternativen zu normalen Halogenlichtern werben mit bis zu 150 Prozent hellerem Licht. Bei Philips bietet sich hier die X-tremeVision Pro150-Serie, sowohl für H7 als auch als Version für H4-Fassungen an. Durch ein hellweißes Licht (3400 Kelvin) soll sich der Kontrast erhöhen und dadurch auch die Sicht bei Nacht. Der Hersteller verspricht bis zu 450 Betriebsstunden.
Osram Night Breaker Laser H7
Auch Osram bietet mit der Night Breaker Laser H7 next Generation eine vergleichbare Halogenlampe an. Auch hier soll das Scheinwerferlicht um bis zu 150 Prozent heller sein als bei Standard-Halogenleuchtmitteln. Die Lichtfarbe ist wie beim Philips-Produkt Kaltweiß und damit näher am LED-Look. Halogenlampen benötigen im Gegensatz zu LED-Retrofits keine scheinwerferspezifische Freigabe und somit keine separate Straßenzulassung. Die Lampen müssen jedoch ein ECE-Zertifikat haben und weiß sein.
Für welche Autos ist die Philips H7-LED zugelassen?
Auch wenn das eigene Auto mit H4- oder H7-Lampen ausgestattet ist, ist das noch kein Garant dafür, dass die Nachrüstung auch installiert werden darf. Die Hersteller Philips und Osram müssen weiterhin prüfen, ob die Scheinwerfer-Typen mit dem LED-Leuchtmittel geltenden Vorschriften entsprechen und so weder andere Verkehrsteilnehmer:innen blenden noch die Fahrbahn nonkonform ausleuchten. Philips hat mittlerweile bei über 350 Automodellen sowie bei einigen Motorrädern und Kleintransportern/Wohnmobilen die Kompatibilität bestätigt. Die Scheinwerfer dürfen bei diesen Fahrzeugen also mit einer H4- oder H7-LED-Lampe ausgerüstet werden. Die komplette Fahrzeugliste ist hier auf der Webseite von Philips zu finden und wird stetig aktualisiert, wenn die LED-Lampen für ein weiteres Fahrzeug zugelassen werden. Auch bei Osram findet sich auf der Webseite die komplette Liste – samt der für das spezielle Automodell benötigten Halter und CANBus-Adaptern aus dem eigenen Sortiment. Fehlt die Freigabe für die Scheinwerfer-Genehmigungsnummer durch die Hersteller, dürfen die LED-Lampen nicht montiert werden. Vor dem Kauf muss deshalb auf folgende Punkte geachtet werden:
Fahrzeugmodell muss in der Fahrzeugliste geführt sein
Scheinwerfer-Genehmigungsnummer muss identisch sein
ABG-Zertifikat muss für das Auto stimmen und ausgedruckt mitgeführt werden
Wie werden H7-LED-Leuchten eingebaut?
Der Einbau läuft bei den meisten von Philips freigegebenen Modellen nach dem "Plug-and-Play"-Prinzip. Halogenbirne ausbauen, LED-Licht einsetzen, fertig! Die Hersteller bieten zum Selbsteinbau eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung an. Bei einigen Modellen von Philips mit Freigabe ist jedoch ein Mehraufwand notwendig, damit die Nachrüstung auch fehlerfrei und mit anhaltender Leistung ihren Dienst erledigt. Besonders neuere Scheinwerfer-Typen der Marken Ford, Mercedes und VW benötigen oft einen Philips CANBus-Adapter, damit die Elektrik keinen Fehler ausspielt, oder eine spezielle Halterung für die H7-LED, um das Leuchtmittel in Position zu halten. Welchen Adapterring das eigene Fahrzeug benötigt, und ob ein CANBus-Adapter notwendig ist, kann in der Kompatibilitätsliste von Philips gecheckt werden. Gleiches gilt auch für die Osram-Alternative.
Darf man mit LED-Nachrüstungen überall fahren?
Nein! Das geben auch die Hersteller der LED-Retrofits auf ihren Webseiten an. Zwar sind Fahrten im europäischen Ausland möglich – jedoch nur in Ländern mit Rechtsverkehr. Bei Fahrten nach Großbritannien, Irland, Malta oder Zypern müssten die Scheinwerfer auf Halogen zurückgerüstet werden, um andere Verkehrsteilnehmer:innen nicht zu blenden. Daneben ist auch das Zulassungsland des Autos entscheidend, ob die Retrofits überhaupt installiert werden dürfen. Doch auch hier sind mittlerweile nahezu alle EU-Länder inkludiert. Einzig Fahrer:innen in Ländern mit Linksverkehr sowie Schweizer:innen (eine Zulassung wurde hier für Retrofits noch nicht erteilt) müssen auf das hellere Licht zum Nachrüsten verzichten.