Forster FV 599 Livin' up (2022): Erste Testfahrt
Etagenbett-Kasten von Forster
Es gibt nicht viele Möglichkeiten, vier Reisende auf sechs Meter Campervan unterzubringen. Und die meisten davon gehen kräftig ins Geld. Die junge Marke Forster schafft das auf Basis des Citroën Jumper für weniger als 50.000 Euro – mit zwei Etagenbetten im Heck. Erste Testfahrt mit dem neuen Forster FV 599 Livin' up (2022).
Welche Qualitäten der Forster FV 599 Livin' up (2022) für seinen geringen Preis bietet, zeigt eine erste Testfahrt. Manche Autos kann man sich schließlich erst leisten, wenn man sie nicht mehr braucht. Die meisten familientauglichen Reisemobile gehören dazu, denn wenn sie genug Platz für vier bieten, beginnt der Grundpreis fast immer mit einer fünf. Und dann ist das Aufstelldach, das einen Kastenwagen erst zum Domizil für die ganze Bagage macht, noch nicht mal angekreuzt. Umso besser, dass die Sattheit der boomenden Branche den Markt der Einsteiger-Kastenwagen noch nicht erreicht hat. Hier unten, im dicht besiedelten Nice-Price-Bereich, gibt es noch immer Marken und Entwickler mit Sinn für das Unmögliche. Für einen familientauglichen Campervan der Sechs-Meter-Klasse beispielsweise, wie ihn Forster im Programm hat. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Gebrauchtes Wohnmobil kaufen - Zehn Tipps im Video:
Erste Testfahrt mit dem neuen Forster FV 599 Livin' up (2022)
Das Label ist noch jung, doch es profitiert von der Größe des Trigano-Konzerns und vom Vertrieb der deutschen Traditionsmarke Eura. Der neue Forster FV 599 Livin' up (2022) ist trotz des Kampfpreises von 45.800 Euro kein Billigheimer, sondern ein stilsicher eingerichteter und routiniert verarbeiteter Campervan auf Citroën-Jumper-Basis. Im vorderen Bereich des Wohnraums sieht der Familienfreund aus wie fast jeder wohnlich gemachte Transporter aus dem Stellantis-Imperium: Da gibt es die übliche Sitzgruppe mit den zwei Drehsesseln, steiler Bank und erweiterbarem Tisch, dazu ein Küchenzeilchen und ein erstaunlich geräumiges Bad mit stabiler Tür. Alles schön luftig hier bei 1,89 Meter Stehhöhe, nur hinten geht es enger zu, weil dort die ganze Familie auf zwei übereinander liegenden Stockbetten schläft. Tatsächlich braucht es bei unserer Testfahrt etwas Gelenkigkeit, um sich da hinein- oder gar hinaufzufädeln, obwohl es hilft, dass sich links davor kein raumhoher Küchenschrank erhebt, sondern nur eine halbhohe Anrichte.
Platz für die Familie
Auch allzu groß sollten die vier Bewohner des neuen Forster FV 599 Livin' up (2022) nicht sein: Das untere Doppelbett misst 1,90 Meter, das obere nur 1,69 Meter. Die Breite geht mit 1,44 respektive 1,33 Metern schon wieder in Ordnung. Wer erst mal drin liegt, fühlt sich ein bisschen wie in alten Schlafwagen-Abteilen der Bundesbahn – es braucht vor allem wegen der geringen Kopffreiheit (oben 52, unten 60 Zentimeter) etwas Gewöhnung. Aber unkomfortabel ist das doppelte Doppelbett bei der Testfahrt nicht, sogar an Leseleuchten für jede Person haben sie bei Forster gedacht. Und wenn eine der vier partout mehr Platz braucht, kann er oder sie sich mit etwas Dinetten-Tetris ein Einzelbett hinter der Kabine bauen. Das kostet 390 Euro Aufpreis.
Zuladung überdurchschnittlich hoch
Natürlich ist so ein Sechs-Meter-Campervan für vier Personen ein Kompromiss, der am ehesten funktioniert, wenn ein geräumiges Vorzelt mitreist. Doch am Platz fürs Gepäck muss der Familien-Urlaub nicht scheitern: Neben dem Stauraum im Heck und fünf Dachschränken hat der neue Forster FV 599 Livin' up (2022) sogar noch einen geräumigen Kleiderschrank dabei. Er ist dort platziert, wo altgediente Camper den Kühlschrank erwarten, aber der ist ganz vorn im Küchenblock eingebaut. Große Touren müssen auch nicht an der erlaubten Zuladung scheitern, denn die fällt mit 701 Kilogramm überdurchschnittlich hoch aus. Und dass kürzer nicht schlechter sein muss, zeigt sich für Sechs-Meter-Fahrer spätestens beim nächsten Städtetrip: dann, wenn der Kompakte, wie bei unserer Testfahrt, gerade noch in die Lücke passt.
Auch interessant:
Nützliche Camping-Utensilien:
Technische Daten des neuen Forester FV 599 Livin' up (2022)
Viel Privatsphäre gibt es nicht im Liegeabteil des neuen Forster FV 599 Livin' up (2022), darauf muss man vorbereitet sein. Ansonsten ist der Nice-Price-Van überhaupt kein kleinlicher Typ, speziell das Bad fällt im Vergleich zum Klassenstandard geräumig aus. Für die große Tour zu viert, das zeigt die Testfahrt, sollte es statt des serienmäßigen 120-PS-Turbodiesels aber eher die 140-PS-Version sein.