Motorrad-Navi: Vergleich & Apps
Das muss ein Motorrad-Navi können
Sich orientieren, neue Routen für Ausfahrten entdecken oder die Strecke teilen: All das und viel mehr geht mit Motorrad-Navis. Wir vergleichen die beliebtesten Geräte, stellen Apps vor und verraten, ob es bereits einen Motorrad-Navi-Test der Stiftung Warentest gibt.
Viele Motorrad-Fahrer:innen verbringen freie Tage mit schönem Wetter gerne auf verwinkelten Landstraßen oder entspannten Routen entlang sehenswerter Ecken. Motorrad-Navis helfen, wenn der eigene Orientierungssinn nicht mehr weiter weiß – können aber auch aktiv beim Entdecken neuer Ziele helfen. Denn: Navigationsgeräte für Motorräder bieten Spezial-Features wie die Suche nach kurvenreichen Strecken oder schönen Landschaften. Auch das Gerät selbst unterscheidet sich stark zum Pendant für Autos. Sie sind oft robuster, spritzwasserresistent und können oft auch mit Handschuhen bedient werden. Ein Auto-Navi fürs Bike nehmen ist somit nicht unbedingt die beste Idee – das Smartphone kann aber mit der richtigen Vorbereitung ebenfalls als Motorrad-GPS taugen.
Die besten Motorrad-Navis im Vergleich
Garmin Zumo 396 LMT-S
Kompakt, robust, günstig: Das 396 LMT-S aus Garmins Motorrad-Navi-Serie Zumo kommt mit einem 4,3-Zoll-Touchscreen und Kartenmaterial für ganz Europa (46 Länder). Das WLAN-fähige GPS-Gerät lässt sich direkt über das Internet kostenlos updaten, mit der gekoppelten Smartphone Link App lassen sich aktuelle Verkehrsinfos, Wetter und Radarkontrollen direkt auf dem Display des Garmin Zumo anzeigen. Auch Musik lässt sich so über das Navi streamen. Per Bluetooth lassen sich Headsets mit dem Navi verbinden. Akkulaufzeit: vier Stunden.
Tomtom Rider 500
Mit seinem handschuhbedienbaren 4,3-Zoll-Display ist dieses Tomtom-Motorrad-Navi Rider 500 exakt so groß wie das ähnlich teure Garmin Zumo 396. Auch die Leistung ist ähnlich: 49 Karten sind installiert, Updates sind über per Wi-Fi-Verbindung kostenlos möglich. Die Routenplanung enthält spannende Tipps, Tomtom Traffic (per gekoppeltem Smartphone) umfährt zuverlässig Staus. Routen lassen sich leicht mit anderen Biker:innen teilen. Auch hier lassen sich Bluetooth-Headsets einfach verbinden, Sprachsteuerung inklusive (wenn vom Headset unterstützt)!
Garmin Zumo XT
Das Zumo XT von Garmin fällt im Vergleich deutlich größer aus: mit 5,5-Zoll-Bildschirmdiagonale und gestochen scharfem HD-Touchscreen macht es optisch einiges her. Turn-by-Turn-Navigation auf Straßen möglich, topografische Karten und Satellitenbilder erleichtern die Offroad-Orientierung. Per gekoppeltem Smartphone mit Garmin Drive App erhalten Fahrer:innen aktuelle Infos zu Verkehr und Wetter. Optional: das inReach-Satellitenkommunikationsmodul für interaktives SOS in Regionen ohne Handyempfang.
Tomtom Rider 550
Der Unterschied dieses Motorrad-Navigationssystems der Tomtom Rider-Serie liegt in den Karten: Anstatt nur durch Europa kann Tomtoms Bike-GPS 550 durch die gesamte Welt lotsen. Sonst ist es nahezu identisch zum 500. Features, wie Tomtom Traffic und QuickGPSfix, werden über ein gekoppeltes Smartphone abgerufen. Die lebenslangen Kartenupdates können via Wi-Fi aufgespielt werden. Ein RAM-Mount-System ist bereits im Amazon-Angebot inklusive.
Beeline Motorrad-GPS
Der winzige GPS-Kompass von Beeline ist auf das Notwendigste reduziert: keine Karten, nur ein Kompass oder Pfeil. Die Route wird über eine Smartphone-App geplant. Das 30 Gramm schwere Navi mit 50 Millimeter Durchmesser wird von einem Lithium-Ionen-Akku mit Strom gespeist. Die Akkulaufzeit beträgt laut Hersteller zehn bis 30 Stunden, im Stand-By-Modus bis zu fünf Monate.
Noch mehr Autoradios und Navis
Beim Auto kann man nicht nur DAB+ nachrüsten, sondern noch viele weitere praktische Radios und Navigationsgeräte einbauen. Wir haben die besten Tipps >>
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Was muss ein Motorrad-Navi können?
Wer eine Motorrad-Navigation sucht, achtet auf andere Features als bei einem PKW-Navi. Das sollte das GPS-Gerät fürs Bike können:
Planbare Touren: Zu Hause festlegen, wohin es gehen soll, spart unterwegs Zeit und Stress. Das geht entweder auf dem Gerät selbst, per App oder am PC.
Spezielle Points of Interest (POI): Ein Navi für Biker:innen sollte natürlich auch die wichtigsten Punkte für die Touren anzeigen können. Dazu zählen neben Tankstellen und Parkplätzen zum Beispiel auch kurvenreiche Straßen. Ein Feature, das zum Entdecken einlädt!
Online-Updates: Egal ob per SD-Karte oder integrierter WLAN-Antenne, Karten-Updates versorgen das Navi mit neuen POIs und geänderten Straßenverläufen.
Robustes Gehäuse: Motorrad-Navis müssen mehr aushalten als ihre Auto-Pendants. Härtere Stöße, Witterung und starke Temperaturschwankungen auf dem Bike können den Geräten zusetzen. Ein robustes Gehäuse mit bruchsicherem Display ist daher zwingend notwendig.
Halterung: Das beste Navi nützt nichts, wenn es keinen sicheren Halt hat. Bei den meisten Motorrad-Navi-Typen ist bereits eine passgenaue Halterung mit im Paket. Sehr empfehlenswert sind sogenannte RAM-Mount-Systeme mit einer Kugel-Klemmen-Technik.
Bluetooth-Connectivity: Das beste Navi bringt nichts, wenn die Richtungsanweisungen nicht gehört werden. Eine Anbindung von Bluetooth-Headsets oder Helmen mit integrierter Freisprechanlage ist also ein Muss! Einige Geräte werden so sogar zum Radio und streamen von einem gekoppelten Smartphone Musik.
Ausreichend Akkulaufzeit: Natürlich sollte auch der Akku die gesamte Tour lang halten. Da Bike-Ausfahrten schon einmal länger dauern können, lohnt sich die Investition in einen Zigarettenanzünder für das Motorrad, wie diese wasserdichte 12V- und 24V-Steckdose von JoyFan, inklusive USB-Ladebuchsen, um das Navi per USB-Kabel unterwegs zu laden.
Welche Motorrad-Navi-Apps gibt es?
Neben spezielle Navigationsgeräten tummeln sich mittlerweile natürlich auch einige Navigations-Apps in den App-Stores von Google und Apple, die maßgeschneiderte Funktionen für Motorrad-Fahrer:innen bereithalten. Für Navigation und mehr eignen sich etwa die Apps Calimoto und Riser. Beide Apps bieten die Möglichkeit, vorab Touren zu planen, Stopps hinzuzufügen und spannende Routen mit anderen App-Nutzer:innen zu teilen. Einige Features, wie etwa Offline-Navigation, verbergen sich jedoch bei beiden Apps hinter einer Paywall: Für Riser Pro sind monatlich 8,99 Euro fällig, Calimoto Premium kostet 6,99 Euro pro Woche. Beide Apps bieten jedoch auch in der kostenfreien Version genug Features, um Motorrad-Navigationsgeräten Konkurrenz zu machen. Hilfreich für das Smartphone als Navi sind deshalb Motorrad-Handyhalter, zum Beispiel dieses wasserdichte Halterungs-Case von Faneam, und ein Motorrad-Handy-Ladegerät, wie dieser wasserdichte Charger von Gourixin.
Google Maps, Apple Maps, Waze und Co. sind für Biker:innen nur begrenzt empfehlenswert. Zwar ist eine einfache Zielführung auch hier möglich und Zwischenstopps lassen sich einfach in die Route integrieren. Spezielle POIs für Motorrad-Touren müssen jedoch vorher recherchiert werden.
Gibt es einen Motorrad-Navi-Test der Stiftung Warentest?
Die Stiftung Warentest hat bisher noch keine Motorrad-Navigationsgeräte unter die Lupe genommen. Dafür liegt ein recht aktueller Test zu Autonavigationsgeräten und -Apps vor. Der Test aus dem Juli 2022 (Ausgabe 8/2021) vergleicht kostenpflichtige und kostenfreie Smartphone-Apps für Android- und Apple-Geräte, darunter etwa auch Google Maps, mit zwei klassischen Navigationsgeräten. Das Fazit: Die klassischen Navis von Tomtom und Garmin sind mit hauchdünnem Vorsprung die Testsieger, gefolgt von den Smartphone-Apps Tomtom Go (kostenpflichtig, Testsieger Android) und Google Maps (Testsieger Apple).
Unsere hypothetischen Motorrad-Navi-Testsieger wären ebenfalls separate Navigationsgeräte. Besonders Tomtoms Biker-Navi Rider und Garmins Zumo-Serie bieten eine übersichtliche Darstellung auf einem großen Display, sind vor Witterung und Erschütterungen geschützt und lassen sich teilweise sogar mit Handschuhen bedienen. Zwar gibt es auch Navi-Apps für Motorrad-Fahrer:innen, das Handy muss dann jedoch sicher am Lenker befestigt werden, das im Vergleich oft kleinere Display des Smartphones ist schlechter ablesbar und die Bedienung mit Handschuhen nahezu unmöglich.
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