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Geht auch ganz einfach:

Audi A3 Sportback/DS 4: Vergleichstest

Audi A3 im Visier des DS 4

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Audi A3 Sportback & DS 4 im Vergleichstest
  2. Motor/Getriebe: Sparsamerer Antrieb im Audi A3 Sportback 35 TDI S tronic
  3. Fahrdynamik: Sicheres Fahrgefühl im DS 4 BlueHDi 130
  4. Umwelt/Kosten: Anschaffungskosten gleichauf
  5. Messwerte & technische Daten Audi A3 Sportback & DS 4
  6. Ergebnis in Punkten
  7. Fazit

Der komplett neue DS 4 soll mit französischem Charme, extravagantem Design und technischer Raffinesse gegen Premiummodelle wie den Audi A3 Sportback reüssieren. Im Vergleichstest wartet er mit seinem Hightech-Komfort-Fahrwerk auf.

Avantgardistisches Design, stilvolles Interieur und ein Höchstmaß an Komfort schmeißt der DS 4 in seinem ersten Vergleichstest mit dem Audi A3 Sportback in die Waagschale. Seit 2015 tritt DS nicht mehr als Nobel-Ableger des französischen Traditionsunternehmens Citroën auf, sondern firmiert als eigenständige Marke und positioniert sich als individuelle Alternative im hart umkämpften Premiumsegment der Kompaktklasse. Hier warten etablierte Gegner wie der Audi A3 Sportback, der nicht nur technisch voll auf der Höhe der Zeit ist, sondern auch bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat, dass er das Premiumversprechen seiner Marke einlösen kann und darüber hinaus mit einem hohen Fahrkomfort überzeugt. Leicht wird es für den Newcomer also nicht, sich im ersten direkten Duell zu behaupten. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Audi A3 im Fahrbericht (Video):

 
 

Audi A3 Sportback & DS 4 im Vergleichstest

Der Audi A3 Sportback zählt durchaus zu den geräumigen Fahrzeugen in diesem Segment. Doch der auf der EMP2-Architektur des Stellantis-Konzerns basierende DS 4 bietet ähnlich viel Platz - zumindest auf den vorderen Sitzen. Lediglich die Kopffreiheit fällt wegen des im Testwagen eingebauten Panorama-Schiebedaches um ein paar Zentimeter geringer aus. Auf der Rückbank offeriert der Franzose jedoch spürbar weniger Kniefreiheit, und die Füße lassen sich nur in flachen Schuhen unter die Vordersitze schieben. Dafür ist der Kofferraum geräumiger. Allerdings liegt die Ladekante erheblich höher als beim A3 und stellt ein ausgeprägtes Hindernis beim Be- und Entladen dar. Klappt man die Sitzlehnen um, entsteht zudem eine störende Stufe, während der Ladeboden des Audi nahezu eben gestaltet ist. Auch bei der Bedienung erweist sich der Ingolstädter als praktischer. Sein Infotainment basiert zwar auf derselben Technik wie das oft gescholtene System im VW Golf, doch ist die Benutzeroberfläche einfacher zu handhaben. Dazu gibt es weiterhin haptische Tasten für die Klimaeinstellung. Die hat der DS zwar auch, doch sind sie fast unleserlich gekennzeichnet. Das IRIS-System erlaubt sich in der Benutzung einige Eigenwilligkeiten, die man zunächst einmal lernen und verstehen muss. Das erfordert Konzentration, klappt nach einiger Übung aber gut. Wer zum Beispiel per Handschrifterkennung auf dem neuartigen Smart Touchpad ein Navi-Ziel eingeben möchte, darf während des Schreibens eines Buchstabens den Finger nicht anheben, sondern muss in einem Strich zeichnen. Das verlangt etwa beim "E" oder "H" nach Übung. Kleinbuchstaben wie "i" und "t" sind ebenfalls herausfordernd. Mäßig funktional ist die in einem engen Spalt versteckte Taste der Heckklappenentriegelung. Die lässt sich optional aber auch per Fußgeste öffnen – und das klappt im Vergleichstest prima. Weiteres Lob gebührt dem DS 4 für seine sehr umfangreiche Sicherheitsausstattung samt Airbag zwischen den Sitzen, die sogar den an sich ebenfalls vorbildlichen Audi A3 Sportback überbietet. Auch die Materialauswahl im Innenraum wirkt noch eine Spur feiner als beim A3, der an den Türtafeln und der Mittelkonsole mehr Hartplastik zeigt. Die labberige Motorabdeckung unter der Haube des DS ist jedoch regelrecht unwürdig. Auch bei Details wie den massiven Ösen im Gepäckraum oder den soliden Türöffnern hat der Audi die Nase vorn. Auf den Marterstrecken des Testgeländes erweist sich er ferner als noch verwindungssteifer, wobei auch der DS dort nahezu keinen Anlass zur Kritik bietet.

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Motor/Getriebe: Sparsamerer Antrieb im Audi A3 Sportback 35 TDI S tronic

Weniger Ruhe gewährt die Akustik des Audi A3 Sportback 35 TDI S tronic. Unser aktueller Testwagen war hörbar lauter als ein früheres Exemplar. Das liegt jedoch nicht am Motor, der sonor knurrend seinen Dienst versieht und mit munteren Fahrleistungen gefällt. Überdies ist er um fast einen Liter sparsamer als das 1,5-Liter-Aggregat im DS 4 BlueHDi 130, der mehr Vibrationen überträgt und selbst unter Berücksichtigung seiner geringeren Leistung nur sehr verhalten zu Werke geht. Auch sein Getriebe agiert im Vergleichstest defensiver. Hektik ist dem Wesen des DS vollkommen fremd.

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Fahrdynamik: Sicheres Fahrgefühl im DS 4 BlueHDi 130

Das setzt sich beim Fahrverhalten fort: Schnelle Kurven umrundet der DS 4 im Vergleichstest sicher, aber behäbig. Der Audi A3 Sportback wirkt dagegen wieselflink, ohne deswegen instabiler zu sein. Im Gegenteil. Beide Bremsanlagen sorgen zudem für konstant gute Verzögerung, wobei die Dosierung im DS mehr Feingefühl verlangt.

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Umwelt/Kosten: Anschaffungskosten gleichauf

Möchte man den DS 4 mit jenen Gimmicks ausrüsten, die ihn in diesem Vergleichstest auszeichnen, muss man statt der Basis (Bastille+) den 5000 Euro teureren "Trocadero" wählen, womit er am Ende mindestens genauso teuer wird wie der ebenfalls selbstbewusst eingepreiste Audi A3 Sportback.

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Messwerte & technische Daten Audi A3 Sportback & DS 4

AUTO ZEITUNG 04/2022Audi A3 Sportback
35 TDI S tronic
DS 4
BlueHDi 130
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbodiesel4/4; Turbodiesel
Hubraum1968 cm³1499 cm³
Leistung110 kW/150 PS
3000 - 4200 /min
96 kW/130 PS
3750 /min
Max. Drehmoment360 Nm,
1600 - 2750 /min
300 Nm,
1750 /min
Getriebe/Antrieb7-Gang- Doppelkupplung /
Vorderrad
8-Stufen-Automatik /
Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1415/1468 kg1414/1520 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)8,5 s11,5 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)222 km/h203 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,6/35,2 m35,6/35,5 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)5,4/4,5 l D6,3/4,8 l D
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)144/119 g/km167/125 g/km
Preise
Grundpreis36.850 €33.300 €
Testwagenpreis39.990 €41.200 €
 

Ergebnis in Punkten

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi A3 Sportback
35 TDI S tronic
DS 4
BlueHDi 130
Karosserie (1000)591569
Fahrkomfort (1000)695701
Motor/Getriebe (1000)709643
Fahrdynamik (1000)667619
Eigenschaftswertung (4000)26622532
Kosten/Umwelt (1000)371361
Gesamtwertung (5000)30332893
Platzierung12

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Der Rookie DS 4 BlueHDi 130 polarisiert: Sein Design fällt auf und das Fahrgefühl ist dank des Hightech-Fahrwerks speziell – entweder man liebt ihn, oder man wird trotz aller Qualitäten nicht glücklich mit dem Franzosen. Der Routinier Audi A3 Sportback 35 TDI S tronic zelebriert Perfektionismus bis ins Detail und zeigt kaum Schwächen. Er fährt flotter, ist sparsamer und günstiger. Damit kann er den direkten Vergleichstest klar für sich entscheiden.

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