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Rückfahrkamera nachrüsten (Kosten): Test

Sieben Nachrüst-Rückfahrkameras im Test

Holger Ippen Freier Mitarbeiter
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Inhalt
  1. Rückfahrkamera zum Nachrüsten: Die Vorteile
  2. Sieben Rückfahrkameras (z.T. Funk & Kosten) im Test
  3. Rückfahrkamera nachrüsten: Anleitungs-Tipps zum Einbau & zur Nutzung

Zu den nützlichen Helfern im Auto zählt die Rückfahrkamera – wer keine ab Werk an Bord hat, kann sie nachrüsten (lassen). Wir haben sieben Systeme – teils mit Funk – im Test ausprobiert. Hier unsere Empfehlungen, deren Kosten sowie Anleitungs-Tipps.

 

Rückfahrkamera zum Nachrüsten: Die Vorteile

Die Autos werden immer größer und komfortabler, doch bei den Parkplatz-Abmessungen bleibt alles beim Alten. Ergo: Das Einparken wird unübersichtlicher und komplizierter. Es sei denn, das Fahrzeug hat einen Parkpiloten mit an Bord. Schon Ultraschall-Geräte können recht hilfreich sein. Clevere Einpark-Assistenten navigieren das Auto sogar teilautomatisiert in engste Parklücken. Hilfreich, beliebt und sogar nachrüstbar sind Rückfahrkameras, die dabei unterstützen, alle Hindernisse neben und hinter dem Auto – ohne Verrenkungen – im Blick zu behalten. Bei Premiumfahrzeugen wertet ein Algorithmus sogar die Aufnahmen von vier Kameras aus und erstellt daraus einen Blick aus der Vogel-Perspektive. Auf dem Bildschirm erscheint dann die Ansicht des eigenen Autos in realer Umgebung – gerade so als schwebe eine Video-Drohne punktgenau über dem Wagen. So bleiben auch Hindernisse wie Poller, Pflanzkübel und Bordsteinkanten stets im Blick.
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Serienmäßige Rückfahrkameras bieten viel: Abstandsmarkierungen und Leitlinien sind mit dem Lenkeinschlag gekoppelt und zeigen so recht genau, welchen Weg das Auto beim Rückwärtsfahren nimmt. Gute Bilder ermögliche zudem ein zentimetergenaues Einparken, was ja gerade bei engen Parklücken von Vorteil ist. Während bei den meisten Standard-Rückfahrkameras ein Kompromiss zwischen Tele-Zoom und Weitwinkel genutzt wird, haben moderne Systeme auch hier nützliche Extras zu bieten: Rollt das Auto rückwärts in die Garage, wählt man eine teleoptimierte Ansicht. Passiert es dagegen eine unübersichtliche Torausfahrt, dann spreizt ein Weitwinkel das Bild, wodurch auch seitlich Herannahende erkennbar sind. So viel Komfort bieten Rückfahrkamera zum Nachrüsten natürlich nicht, hilfreich sind sie dennoch. Wer beim Autokauf kein Häkchen bei der Einparkhilfe gemacht hat, der kann eine Rückfahrkamera recht kostengünstig nachrüsten. Wir haben sieben Nachrüst-Lösungen im Test und geben außerdem Anleitungs-Tipps zum Einbau und zur Nutzung.

 

Sieben Rückfahrkameras (z.T. Funk & Kosten) im Test

Testsieger: Garmin BC 40 + Monitor

Hersteller Garmin bietet als Erweiterung für seine Geräte auch eine Funk-Rückfahrkamera zum Nachrüsten an. Vor allem der einfache Einbau und die optische Wiedergabequalität überzeugen. Damit wird die BC 40 trotzt des hohen Preises unser Testsieger. Hier müssen keine Kabel verlegt werden. Die Kamera im Format eines dicken Kugelschreibers beherbergt zwei AA-Lithium-Batterien als Energieversorgung. Sie klemmt vibrationsfrei am mitgelieferten Kennzeichen-Halter und überträgt die aufgenommenen Bilddateien per Kurzstreckenfunk. Das funktioniert zuverlässig und störungsfrei. Die integrierten Abstands-Linien helfen bei der Orientierung. Besonders gut funktioniert die Kombination aus dem optimalen 150°-Weitwinkel und der hohen optischen Auflösung (720p). In Verbindung mit dem 7,0-Zoll-Navi (Garmin DriveSmart 65) lassen sich auch kleinere Hindernisse in erfreulich großer Breite (19 Meter) gut erkennen. Die Kosten (390 €; Stand Mai 2021) sind in diesem Vergleich aber mit Abstand die höchsten.

PositivKlares Bild, brauchbarer Weitwinkel,
schnell installiert, ausdauernde Batterien
NegativWarnhinweise (Text) verdecken wichtigen
Teil hinter dem Auto, leicht zu stehlen


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Die Funk-Rückfahrkamera ist so überdimensioniert und klobig wie der breitrandige 7,0-Zoll-Monitor. Was im Pkw stört, passt aber in großen SUV, Kleintransportern oder Wohnmobilen hervorragend. Bei der Montage wird der Strom am Rückfahrlicht genutzt, was einen automatischen Start beim Einlegen des Rückwärtsgangs zur Folge hat. Die Funk-Übertragung war beim Test an unseren BMW-, Mercedes- und VW-Modellen erfreulich stabil. Das Wiedergabebild empfanden wir dagegen trotz HD-Qualität (1080P) nur als durchschnittlich. Durch die optisch korrigierte 170°-Weitwinkelkamera ist zwar ein breiter Ausschnitt nach hinten einsehbar, aber die korrekte Entfernung nur schwer einzuschätzen. Da helfen die zuschaltbaren, farbigen Entfernungslinien wenig, zumal diese eine viel zu schmale Spur vorgaukeln und sich nur in einem sehr engen Korrekturbereich variieren lassen. In puncto Nachttauglichkeit gehört die Urvalox mit 18 Infrarot-LED aber zu den Test-Besten.

PositivGute Nachtsicht, Direkttasten zum
schnellen Einstellen, stabiles WLAN
NegativRustikale Halterungen, Kameragehäuse
sehr auffällig und nicht elegant geformt


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Sehr empfehlenswert: Auto-Vox Solar kabellos

Kein Bohren, keine Verdrahtung – die einfache, schnelle Installation dieser Nachrüst-Lösung überzeugt. Der Monitor haftet per Saugnapf auch auf dem Kunststoff des Dashboards. Das einzige Kabel dient der Energieversorgung des Monitors – und diese bezieht er aus dem Zigarettenanzünder. Die Rückfahrkamera wird dagegen von Sonnenlicht gespeist. Dazu befindet sich unter dem Kennzeichen ein Solarpanel. Über dem Heck-Kennzeichen wird die Kamera – wie das Solarpanel mit doppelseitigem und stark haftendem Marken-Klebestreifen – befestigt. Die Justierung klappte bei unserem Test auf Anhieb – so wie auch die Paarung der Aufnahmetechnik mit dem Wiedergabe-Monitor im Auto. Die Bild-Darstellung auf dem 5,0-Zoll-Display ist für den Einsatzzweck völlig ausreichend. Die farbigen Entfernungs-Markierungen lassen sich hier recht gut einstellen und funktionieren sogar als brauchbare Orientierungshilfe.

PositivSolide Technik, brauchbarer Rückblick, schnelle
Installation, Funkknopf zum Einschalten
NegativPixeliges Display, schwache Farben, klobiges
Solarpanel, recht breites Kamera-Gehäuse


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Preis-Leistungs-Sieger: BosCam K3

Das einzige Rückfahrkamera/Monitor-Set mit kabelgebundener Datenübertragung ist unser Preis Leistungs-Sieger im Test. Zwar dauert der Einbau durch die – möglichst unsichtbare – Verlegung des Kabels längs durchs Auto deutlich länger als bei Funk-Lösungen, und auch hier ist der Anschluss an das Rückfahrlicht fummelig. Dafür ist die Datenübertragung stets sicher und störungsfrei. Das Gehäuse des 4,3-Zoll-Monitors wirkt nicht sehr hochwertig und muss auf das Instrumentenbrett geklebt werden. Auch die Anzeige ist nicht gerade feinpixelig, Hindernisse hinter dem Fahrzeug sind aber rechtzeitig und in satten Farben erkennbar. Installation und Einstellung der Kamera gelingen simpel: Das Halteblech wird einfach hinter dem Nummernschild mit doppelseitiger Klebefolie befestigt. Die Ausrichtung der Miniaturkamera geschieht durch einfaches
Verbiegen des Halteblechs. Mit den geringsten Kosten (51 €; Stand Mai 2021) ist diese Rückfahrkamera unserer Preis-Leistungs-Sieger.

PositivPreiswert, stabile Datenübertragung, kleiner Monitor, einfache
Kamera-Ausrichtung
NegativPixeliges Bild, Hardware wirkt nicht hochwertig,
wenig Einstellmöglichkeiten, lästiger Einbau


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Parken an Ladesäulen Auf die Schilder kommt es an

Uzone-WiFi Magnetic

Clever: Mit dieser Rückfahrkamera holt man sich das „Rückfahrbild“ auf das Smartphone. Statt aufwendiger Installation heftet man diese Nachrüst-Kamera mit starkem Magnetfuß einfach an das Fahrzeugheck und platziert das Handy am Dashboard. Das schlägt sich auch in den fairen Kosten in Höhe von 94 Euro (Stand Mai 2021) nieder. Wir wählten dazu eine unauffällige Luftschlitz-Magnethalterung. Für die Wi-Fi-Übertragung bedarf es einer App, die es sowohl für iOS als auch für Android gibt. Mit dem iPhone lief sie im Test sofort stabil, mit einem Huawei bedurfte es mehrerer Versuche. Die Darstellung ist farbstichig und wenig detailgenau, dafür wird mit 120° auch der Bereich seitlich hinter dem Fahrzeug abgebildet.

PositivAusdauernd (ca 7 Stunden), einfach "angesteckt",
variabler Einsatz möglich, IR-LED für Nachtsicht
NegativLeicht zu entwenden, klobiges Kamera-Gehäuse,
funktioniert nicht an Kunststoffteilen


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Lescars PX 4148 Funk

Mit dieser bei Pearl erhältlichen Kamera kann man ein Autoradio, das über Display und Video-Eingang verfügt, um die Rückfahrtechnik ergänzen. Wer eine solche elegante Möglichkeit nicht hat, kann auch einen Lescars-Monitor für ca. 25 Euro ordern. Die unauffällig im Kennzeichen-Rahmen platzierte Rückfahrkamera wird seitlich von vier IRLED flankiert. Das verbessert die Nachtsicht. Die Installation mit Kabelanschluss am Rückfahrlicht plus zusätzlicher Stromversorgung ist im Test jedoch etwas umständlicher als bei anderen Lösungen.

PositivZur Komplettierung geeignet, gutes
Nachtlicht, Monitor recht günstig
NegativUmständlicher Einbau, bei uns klappte es nicht
auf Anhieb, Funkübertragung mit Störungen


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Conrad Electronic Renkforce SB505

Bei diesem Rückfahrkamera-System helfen zwei Ultraschallsensoren, dazu warnt ein Summer den Fahrer per akustischem Signal. So wird auch vor Hindernissen, die auf dem kleinen 4,3-Zoll-Monitor leicht übersehen werden können, sicher gewarnt. Allerdings empfanden wir den Piep-Ton als unangenehm und mit ca. 102 dB(A) viel zu laut. Durch das Platzieren der kompletten Sensorik im Kennzeichen-Rahmen ist die eigentliche Montage nicht aufwendiger als bei anderen Nachrüst-Systemen – allerdings klappte sie bei unserem Test nicht auf Anhieb. Auch hier zeigte sich die  Funkübertragung (mit 2,4 GHz) als störanfällig und wenig stabil.

PositivMit Ultraschall zur akustischen Hindernis-
Erkennung, unauffällige Kamera
NegativUnangenehmer Piepton, Funkübertragung
mit Störungen
 

Rückfahrkamera nachrüsten: Anleitungs-Tipps zum Einbau & zur Nutzung

  • Vor dem Einbau alle Bauteile testen. Bei China-Importen häufen sich Probleme mit dem Verbindungsaufbau (Kamera/Display).
  • Wenn Batterien nötig sind, möglichst hochwertige, langlebige und auslaufsichere Lithium-Zellen verwenden (gibt es auch im AA-Format).
  • Kamera sicher und so befestigen, dass sie sich auch bei Autobahntempo nicht verstellt.
  • Die Zusatztechnik (Kamera, Solarpaneel) darf das Kennzeichen nicht – auch nicht teilweise – verdecken, sonst droht Ärger.
  • Bei Autos mit LED-Rücklicht ist das automatische Aktivieren der Rückfahrkamera durch Anklemmen an die Rückfahrleuchte nicht möglich.
  • Beim Ausrichten der Kamera reale Entfernungen zwischen Hilfslinien und Hindernissen ermitteln, um später Fehleinschätzungen beim Rangieren zu vermeiden.
  • Kabel so verlegen, dass sie verdeckt sind und nicht gequetscht (Sitzschiene) werden können.
  • Monitor/Display sollten sicher und vibrationsfrei möglichst in der Mitte des Fahrzeug-Cockpits platziert werden (Blickachse zum Innenspiegel).
  • Nicht ausschließlich auf Monitor-Informationen verlassen, stets Umgebung mit im Blick haben.
  • Beim zentimetergenauen Einparken Besonderheiten beachten, etwa ausgeklappte Anhängerkupplung und Hindernisse, die außerhalb des Sichtbereichs liegen (Bordstein, Pflanzkübel).

 


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