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Geht auch ganz einfach:

Arteon Shooting Brake/Passat Variant: Test

Arteon und Passat im Kombi-Vergleich

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. VW Arteon Shooting Brake und VW Passat Variant im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: VW Passat Variant mit sensiblerer Abstimmung
  3. Motor/Getriebe: Bewährter 2.0 TDI überzeugt
  4. Fahrdynamik: Bessere Traktion beim VW Arteon Shooting Brake
  5. Umwelt/Kosten: VW Passat Variant günstiger bei Anschaffung & Versicherung
  6. Messwerte & technische Daten VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI & VW Passat Variant 2.0 TDI
  7. Fazit

Der formschöne VW Arteon Shooting Brake misst sich im Vergleichstest mit dem bewährten VW Passat Variant. Das Wolfsburger Familienduell zeigt, wie ähnlich sich die beiden sind und wo die Unterschiede liegen.

Gesamtbewertung (max. Punkte)VW Arteon
Shooting Brake 2.0 TDI SCR
VW Passat
Variant 2.0 TDI SCR
Karosserie (1000)686703
Fahrkomfort (1000)736721
Motor/Getriebe (1000)644643
Fahrdynamik (1000)661648
Eigenschaftswertung (4000)27272715
Kosten/Umwelt (1000)339354
Gesamtwertung (5000)30663069
Platzierung21

Der nüchterne Kombi-Klassiker VW Passat Variant muss sich im Vergleichstest seinem eleganten Verwandten, dem VW Arteon Shooting Brake stellen. Schick designte Kombis nennt bei Volkswagen jetzt Shooting Brake, das macht das neue gleichnamige Kombi-Derivat des Arteon mit seiner elegant abfallenden Dachlinie unmissverständlich klar. Der Nutzwert soll trotz des für einen VW geradezu emotionalen Designs dennoch nicht auf der Strecke bleiben. Daher ist es naheliegend, den adretten Wolfsburger mit seiner betont rationalen technischen Basis, dem Passat, zu vergleichen, der als Kombi-Modell Variant antritt. Eine weitere Gemeinsamkeit der markeninternen Gegner betrifft die Antriebsquelle: Beide VW treten mit der 150-PS-Ausbaustufe des 2,0 Liter großen TDI-Turbodiesels (2.0 TDI SCR) zum internen Duell an.

Der VW Arteon Shooting Brake (2020) im Video:
 

 
 

VW Arteon Shooting Brake und VW Passat Variant im Vergleichstest

Wer schön sein will, muss leiden – dieses althergebrachte Sprichwort enttarnt der Innenraum des VW Arteon Shooting Brake endgültig als Binsenweisheit. Das Platzangebot entspricht nämlich in weiten Teilen dem des anerkannt geräumigen VW Passat Variant. Der hauptsächliche Unterschied ist die durch die flacher verlaufende Dachlinie etwas eingeschränkte Kopffreiheit, was jedoch allenfalls überdurchschnittlich Großgewachsene ernsthaft beeinträchtigen dürfte. Und auch das Kofferraumvolumen ist mit 565 bis maximal 1632 Litern für sich genommen mehr als ausreichend, um damit die meisten Alltagsherausforderungen zu bestreiten. Für den spontanen Besuch beim Möbel-Mitnahmemarkt eignet sich der Passat Variant mit seinem 650 bis 1780 Liter riesigen Laderaum aber noch besser. Darüber hinaus ist der Innenraum des klassischen Packesels variabler. Im Gegensatz zum Arteon bietet der Passat auf Wunsch eine umklappbare Beifahrersitzlehne und beim Umlegen der dreiteiligen Fondsitzlehne einen ebenen Ladeboden. Beim Shooting Brake, der dank großzügigerem Einsatz von Alu-Dekor im Innenraum noch eine Spur edler gemacht ist, müssen sperrige Gegenstände über eine leicht ansteigende Rampe nach vorn geschoben werden. Einen weiteren Vorteil im Vergleichstest hat der Passat durch seine einfachere Bedienung mit – auch wenn dies sicher nicht im Sinne Volkswagens sein dürfte. Denn eigentlich verfügt der 2019 umfangreich überarbeitete Klassiker über das allmählich ausgemusterte Bedienkonzept samt Klimamodul mit Reglern und Knöpfen sowie echten Tasten am Lenkrad. Der Neuling hingegen setzt wie viele andere aktuelle VW-Modelle beinahe ausschließlich auf Slider und Touchflächen, was gerade  während der Fahrt vom Verkehrsgeschehen ablenkt. Immerhin kann sich der Fahrer in einem solchen Fall auf eine umfangreiche Sicherheitsausstattung verlassen, die ihn vor Schlimmerem bewahren soll. So gehören unter anderem ein aktiver Spurhalteassistent oder eine Notbremsautomatik zum Serienumfang. Optional lässt sich der Arteon zudem mit etlichen autonomen Fahrfunktionen bestücken, die das Reisen komfortabler und sicherer machen sollen. Grundsätzlich stehen für den Passat die gleichen Assistenzsysteme zur Verfügung. Da beim Basismodell aber fast sämtliche Helferlein Aufpreis kosten, bekommt er für seine Sicherheitsausstattung zehn Punkte weniger.

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Fahrkomfort: VW Passat Variant mit sensiblerer Abstimmung

Grundsätzlich handelt sich sowohl beim VW Arteon Shooting Brake als auch beim VW Passat Variant um hochkomfortable Reisebegleiter, mit denen das Abreißen langer Strecken eher Lust als Last ist – zumal bei beiden Testwagen aufpreispflichtige adaptive Dämpfer für gesteigerten Federungskomfort sorgen. Dennoch gibt es Unterschiede im Vergleichstest: So spricht der Passat-Testwagen mit seinen 18-Zoll-Rädern sensibler auf Unebenheiten an als der mit feisten 20-Zöllern ausgerüstete, grundsätzlich etwas straffer abgestimmte Shooting Brake. Im Gegenzug unterdrückt der Arteon Wind- und Abrollgeräusche merklich kompetenter als der Passat. Zudem ist der Motor akustisch besser vom Innenraum entkoppelt.

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Motor/Getriebe: Bewährter 2.0 TDI überzeugt

Der 150 PS starke Turbodiesel, der die beiden über 1,6 Tonnen schweren Kombis VW Arteon Shooting Brake und VW Passat Variant antreibt, ist ein alter Bekannter, der seinen Dienst seit Jahren in zahlreichen Konzernmodellen verrichtet. Mit seinem stattlichen Drehmoment von 360 Newtonmetern lässt der kultivierte Selbstzünder hier wie da nur selten einen fundierten Wunsch nach mehr Leistung aufkommen. Gerade im mittleren Drehzahlbereich sorgt der TDI für druckvolle Beschleunigung, während das zackig schaltende Doppelkupplungsgetriebe fleißig und passgenau die Gänge sortiert. Auch das bei anderen VW-Konzern-Testwagen mit Diesel/Doppelkupplungsgetriebe-Kombination in einigen Vergleichstests aufgetretene verzögerte Anfahren fehlt hier. Gleichzeitig stellt das Triebwerk mit seinem Durchschnittsverbrauch von 6,2 Litern auf 100 Kilometer in beiden Kontrahenten unter Beweis, dass ein effizienter Diesel für Vielfahrer aus vielen Gründen immer noch die erste Wahl ist. Eine Tatsache, die auch die enorme Reichweite der Mittelklasse-Kombis eindrucksvoll untermauert. Einmal vollgetankt, kommen sowohl Arteon als auch Passat mit einer Füllung 1065 Kilometer weit.

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Fahrdynamik: Bessere Traktion beim VW Arteon Shooting Brake

Mit seiner sportiveren Fahrwerksabstimmung und der wuchtigen 20-Zoll-Bereifung zieht der VW Arteon Shooting Brake dem VW Passat Variant sowohl auf der Handlingstrecke als auch in der Slalomgasse des Vergleichstests davon. Der Shooting Brake lenkt lustvoller in Kurven ein, baut insgesamt deutlich höhere Querkräfte auf und besitzt am Kurvenausgang die bessere Traktion. Darüber hinaus ist der 4,87 Meter lange Fünftürer nahezu frei von Lastwechselreaktionen, sodass das ESP auch beim Ritt entlang des Grenzbereichs fast nichts zu tun bekommt. An der Fahrsicherheit gibt es beim Passat ebenfalls nichts zu bemängeln, selbst wenn er die querdynamischen Prüfungen weniger engagiert absolviert. Dass der Rückstand im Dynamik-Kapitel für den Routinier nicht noch größer ausfällt, liegt indes an der zumindest im kalten Zustand besseren Bremsleistung.

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Umwelt/Kosten: VW Passat Variant günstiger bei Anschaffung & Versicherung

Was die Preisgestaltung angeht, wildern beide Volkswagen ungeniert im Premium-Segment. Der günstige Grundpreis des VW Passat Variant kann als Mogelpackung interpretiert werden. Hinter der Conceptline getauften Basis verbirgt sich nämlich eine Buchhalter-Ausführung, die viele  Annehmlichkeiten, die in dieser Klasse längst zum Standard gehören, vermissen lässt und für die es viele Optionen schlichtweg nicht gibt. Daher beläuft sich auch der bewertete Testwagenpreis auf üppige 43.408 Euro. Den schicken VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI SCR lässt sich Volkswagen noch deftiger bezahlen. Inklusive der testrelevanten Extras liegt der Neuling bei saftigen 50.236 Euro. Dies und die kostspieligeren Kaskoeinstufungen sorgen dafür, dass er den Gesamtsieg im Kostenkapitel des Vergleichstests verspielt – trotz der gegenüber dem Passat umfangreicheren Serien und Multimediaausstattung.

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Messwerte & technische Daten VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI & VW Passat Variant 2.0 TDI

AUTO ZEITUNG 01/2021VW Arteon
Shooting Brake 2.0 TDI SCR
VW Passat
Variant 2.0 TDI SCR
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turobdiesel4/4; Turbodiesel
Hubraum1968 cm³1968 cm³
Leistung110 kW/150 PS
3000 /min
110 kW/150 PS
3000 /min
Max. Drehmoment360 Nm,
1600 - 2750 /min
360 Nm,
1600 - 2750 /min
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung/
Vorderrad
7-Gang, Doppelkupplung/
Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1585/1680 kg1514/1636 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)9,4 s9,3 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)216 km/h213 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
36,2/34,9 m34,8/35,9 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)6,2/5,0 l D /100km6,2/4,9 l D /100km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)165/130 g/km165/128 g/km
Preise
Grundpreis44.387 €36.023 €
Testwagenpreis50.236 €43.408 €

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Wie erwartet, verläuft der Vergleichstest der beiden Wolfsburger Mittelklasse-Kombis weitgehend auf Augenhöhe. Der neue VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI SCR setzt den hauseigenen Wettbewerber durch seine lebhaften querdynamischen Talente und der umfangreicheren serienmäßigen Sicherheitsausstattung aber gehörig unter Druck. Damit reicht es am Ende trotzdem nur zum Sieg in der Eigenschaftswertung, nicht für den Gesamtsieg. Der Hauptgrund: Den Arteon muss man sich leisten wollen. Doch der  VW Passat Variant 2.0 TDI SCR ist nicht nur günstiger als sein Herausforderer. Vielmehr kontert der Bestseller im klassischen Kombi-Format mit dem üppigeren Raumangebot und der besseren Variabilität. Antriebsseitig setzen beide VW-Modelle auf immer noch sehr zeitgemäße Diesel-Effizienz.

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