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Alle Tests zum Aston Martin DBX

Aston Martin DBX: Test

Luxus-SUV von Aston Martin im Test

Jürgen Voigt Geschäftsführender Redakteur Test & Technik
Inhalt
  1. Der Aston Martin DBX im Test
  2. Fahrkomfort im Aston Martin DBX
  3. Connectivity-Check beim Aston Martin DBX
  4. Messwerte & technische Daten des Aston Martin DBX
  5. Fazit

Der Sound des Aston Martin DBX lässt bereits mehr als nur Eleganz erahnen. Wie viel Sportwagen tatsächlich im britischen Luxus-SUV steckt, zeigt der Test.

PositivPräzise Fahrdynamik auf hohem Niveau, solider Qualitätseindruck
NegativLangsamfahrkomfort, spurrillenempfindlich

Ob der neue Aston Martin DBX auch den Test als Bond-Auto bestehen würde? James müsste nun nicht mehr das Fahrzeug wechseln, wenn es von der kurvenreichen Schnellstraße plötzlich jenseits des Asphalts ab in die Karpaten oder auf sonstiges unerschlossenes Terrain geht. Doch lassen wir das, wir wollen an dieser Stelle nicht zum x-ten Mal den Link vom legendären Sportwagenhersteller zum ebenfalls legendären Geheimdienstmitarbeiter herstellen. Bleiben wir also auf dem festen Boden der Tatsachen, und der liegt auf dem Testgelände. Unbeeindruckt von der wirklich eleganten, fast schon leichtfüßig anmutenden Erscheinung des Aston Martin DBX rüsten wir diesen mit unserem Messequipment aus und verunstalten damit ein wenig den so geschmackvoll in feinstem Leder ausgekleideten Innenraum.

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Der Aston Martin DBX im Test

Doch nicht nur mit seinem feinen äußeren Erscheinungsbild erweckt der Aston Martin DBX Aufsehen, auch der Druck auf den oben im Armaturenträger platzierten, gläsernen Startknopf sorgt beim Test spontan für Verzückung. Denn der Mix aus vollem V8-Bollern und sich dazu überlagernden Obertönen zeugt von einer gekonnten Komposition. Das klingt so gar nicht nach Offroad-Schwerarbeiter, sondern eindeutig nach Sportwagen. Und das täuscht nicht. Nach gemessenen 4,3 Sekunden – zwei Zehntel unter Werksangabe – rauscht die virtuelle Tachonadel im elektronischen Cockpit über die 100, Tempo 200 ist im Test nach 14,5 Sekunden abgehakt, maximal rennt der weitgehend aus Aluminium aufgebaute 2,3-Tonner 291 km/h. Die treibende Kraft hinter dem Szenario ist bekannt und hat sich bei Aston Martin bereits etabliert: Der 4,0-Liter-V8-Biturbo nebst Neunstufen-Automatik – ebenfalls manuell schaltbar per Lenkradpaddels – entstammt der Kooperation mit Mercedes-AMG. Mit 550 PS und maximal 700 Newtonmetern ist dieser Antrieb ideal für das große Luxus-SUV, überzeugt einerseits mit Spontaneität und andererseits mit kultiviertem Lauf. Selbst der Verbrauch im gemischten Testbetrieb von 13,5 Litern pro 100 Kilometer geht angesichts des Performance-Niveaus in Ordnung. Nach Überprüfung der tadellosen Brems-Performance biegen wir von der Längsdynamikstrecke ab ins Berg- und Tal-Geschlängel der Eifel – eigentlich kein Terrain für den fast zwei Meter breiten SUV-Brocken. Und tatsächlich bewegt sich der Aston Martin DBX noch ein wenig ungelenk und poltrig durch enge Ortsdurchfahrten auf seiner 22-Zoll-Mischbereifung (Pirelli P Zero) und lässt so manchen Kanaldeckel unsanft und geräuschvoll spüren. Die recht schmalen, aber gut konturierten Sitze dämpfen das aber teils weg und geben obendrein guten Halt.

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Fahrkomfort im Aston Martin DBX

Den braucht man, wenn der Aston nach Passieren des Ortsausgangs im Sportmodus sein Kurventalent aufblitzen lässt. Fühlte sich die Lenkung beim lässigen Cruisen noch ein wenig unbeteiligt und diffus an, besticht sie unter dem Einfluss der sich aufbauenden Querbeschleunigung schneller Kurven umso mehr durch Direktheit, Gefühl und Präzision. Keine Frage, je mehr man den Aston Martin DBX fordert, desto besser funktioniert er. Mit diesen Qualitäten scheint sogar der Abstecher auf die Rennstrecke kaum abwegig, wo der DBX im Trackmodus mit seinen nachvollziehbaren und gut beherrschbaren Reaktionen im Test überzeugt. Dafür hat man allerdings auch intensiv in die Chassis-Hard- und Software investiert, etwa in die adaptiv geregelte Drei-Kammer-Luftfederung inklusive Niveauregulierung, in die aktive elektromechanische Wankstabilisierung auf 48-Volt-Basis und natürlich in die Pirelli High-Performance-Bereifung (vorn: 285/40 ZR 22, hinten, 325/35 ZR 22), die im Einklang mit der geregelten Kraftverteilung durch das automatische Hinterachssperrdifferenzial ein extrem hohes Gripniveau generiert. Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass sich die schwarzen Walzen auf ausgefahrenen Spurrillen schon mal ihren eigenen Weg suchen, was dann die eine oder andere Lenkkorrektur erfordert. Qualitativ hinterlässt das erste Aston Martin SUV einen hochwertigen Eindruck, was auch an der zeitgemäßen, umfangreichen Ausstattung und der sehr steif wirkenden Karosserie liegt, aber auch an vielen sorgfältig ausgeführten Details, etwa den hinteren Türen mit integrierten Gasdruckfedern und am überwiegend fein verarbeiteten Leder. Für annähernd 190.000 Euro kann man das aber auch erwarten. Das Aufstellen neuer Rekorde im Raumangebot stand beim Aston Martin DBX offensichtlich nicht im Vordergrund, aber an Platz mangelt es weder den Passagieren noch den Vornsitzenden, und auch das Ladevolumen (632 Liter) dürfte mehr als ausreichend sein. Ein wenig gewöhnen muss man sich an das Bediensystem, das noch auf der Mercedes-Architektur vor der heute aktuellen MBUX-Generation basiert.

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Connectivity-Check beim Aston Martin DBX

Im Aston Martin DBX finden sich mittig angebrachte, hochauflösende Displays und ein digitales Cockpit-Instrument. Die teils komplexe Bedienung des Infotainmentsystems ist bereits aus anderen Tests bekannt. Per Lenkradtasten, Touchfläche und Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole kontrolliert man neben Navi- und Infotainment auch die Fahrzeugeinstellungen, etwa für die serienmäßigen Assistenzsysteme. Mit an Bord: Hi-Fi-Sound (14 Lautsprecher), DAB/FM/AM-Radio, 4 x USB, SD-Kartenschacht, Apple CarPlay und Bluetooth, aber kein Head-up-Display.

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Messwerte & technische Daten des Aston Martin DBX

AUTO ZEITUNG 24/2020Aston Martin DBX
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.V8/4; Biturbo
Hubraum3982 cm³
Leistung405 kW/550 PS
bei 6500 /min
Max. Drehmoment700 Nm
bei 2200 - 5000 /min
Getriebe/Antrieb9-Stufen-Automatik,
Allradantrieb, permanent
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)2329 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)4,3 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)291 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,2/33,6 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)13,5/14,3 l SP /100km
CO2-Ausstoß (WLTP)323 g/km
Preise
Grundpreis178.874 €

 
Jürgen Voigt Jürgen Voigt
Unser Fazit

Der Aston Martin DBX ist nicht nur exklusiv, weil er selten und teuer ist, sondern weil er durch seine Qualität und seine Eigenschaften überzeugt. Einem Fünfmeter-Luxus-SUV derart dynamisches Potenzial mitzugeben, zeugt klar von fortgeschrittener Ingenieurkunst. Nicht zuletzt der AMG-V8-Biturbo erweist sich hier als idealer Antriebspartner. Dennoch repräsentiert der DBX im Test einen höchst eigenständigen Charakter unter den performanten Luxus-SUV.

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